Kapitel 7

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Draco

Draco stand am Fenster, lehnte sich an die Mauer und blickte in den Regen hinaus. Die Sonne war am untergehen und Draco spürte wie es langsam frisch wurde. Doch er war mit seinen Gedanken ganz wo anders. Trotz dem, dass der Vertrag so genau besprochen wurde, wusste er nicht wirklich was der Unbrechbare Schwur alles beinhaltet und was er nun alles machen muss. "Draco muss lernen, sich gut um Tiara zu kümmern und sie beschützen vor jeglichem Harm". Immer wieder wiederholt Draco diesen Satz und versuchte herauszufinden was genau von ihm erwartet wird. Doch er konnte sich nicht wirklich einen Reim darauf machen. Doch er wollte auf keinen Fall sein Leben riskieren. Ein Unbrechbarer Schwur durfte man nicht einfach auf die leichte Schulter nehmen. Draco bekam langsam Kopfschmerzen, und entschied sich in nächster Zeit lieber zu viel als zu wenig machen. Er musste, nicht für Hermine, nicht für den Vertrag, sondern für sein Leben. Und als wäre dies nicht genug hatte er noch den Auftrag des dunklen Lords.

Als Draco in den Gemeinschaftsraum trat, wartete Pansy bereits auf ihn. "Draco, wir haben dich beim Abendessen vermisst. Wo warst du?" Während sie sprach klopfte sie auf den Platz auf dem Sofa neben ihr. Draco setzte sich neben sie. Sie würde sowieso nicht lockerlassen, und wer weiss, vielleicht würde er mal ihre Hilfe brauchen. "Ich hatte kein Hunger." Er merkte wie wahr dieser Satz war, der ganze Stress um ihn herum war wohl doch gross. Pansy sah ihn an. Irgendetwas an ihrem Blick störte Draco. Es kam ihm vor als würde ihn ein Fisch mit grossen Glubschaugen anschauen. "Hat sich der Eisprinz herabgelassen uns mit seiner Anwesenheit zu beehren?" Blaise stand an der Treppe und lachte. Draco sah ihn gespielt böse an. "Was fällt dir ein mit mir, dem Eisprinzen so zu sprechen?" Blaise lachte noch mehr und setzte sich zu ihnen. Draco war froh das Blaise aufgetaucht war, es hiess das es ein gemütlicher Abend werden würde. Als sich der Gemeinschaftsraum füllte lehnte sich Draco auf dem Sofa zurück und hörte seinen Freunden zu.

In der Nacht schlief Draco unruhig. Der Vertrag verfolgte ihn bis in seine Träume und er sah sich wiederholt sterben, weil er Hermine nicht beistand. Er starb ab Nichtigkeiten wie vergessen die Türe aufzuhalten, aber auch weil es ihm nicht möglich war, Hermine vor dem Tod zu retten, als sie starb, starb auch er. Immer und immer wieder. Als er aufwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Er hatte verschlafen, und die anderen hielten es wohl nicht für nötig ihn zu wecken. Die würden was zu hören bekommen. Jetzt hatte es auch keinen Sinn mehr sich zu beeilen, der Morgen war bereits fast vorbei. Draco stand auf und ging unter die Dusche. Während dem Duschen versuchte er sich zu entscheiden wie er sich Hermine gegenüber verhalten sollte. Der Traum hatte ihm Angst gemacht. Nach dem Duschen stand Draco vor seinem Schrank. Zu der Schuluniform zog er ein weisses Hemd an und kämmte sich die Haare, egal wie er sich fühlte, er war ein Malfoy und ein Malfoy hat immer gut auszusehen. Langsam machte er sich auf den Weg in die grosse Halle, es würde schon bald Mittagessen geben. Um ihn herum liefen Schüler, die meisten redeten quer durcheinander, was Draco schon fast Kopfschmerzen bereitete. Als er anfing die Menge etwas aufmerksamer zu betrachten, sah er das Hermine etwas vor ihm lief. Da wurde er plötzlich gestossen, und drei Erstlinge rannten an ihm vorbei, er wollte sie schon wütend zurechtweisen als er sah wie Hermine stürzte, die Erstlinge mussten direkt in sie hineingerannt sein. Der Berg an Bücher, welcher Hermine trug lag schon am Boden. Draco machte einen Satz nach vorne und packte Hermine am Arm. Gerade noch rechtzeitig und Hermine fand ihr Gleichgewicht wieder. Schnell liess Draco ihren Arm los und lief, ohne sie zu beachten weiter. Er war wütend auf sich selbst, fast hätte er nicht reagiert und sie einfach fallen lassen. Wie gerne hätte er sie auf dem Boden gesehen. Und doch hatte er ihr geholfen. Sein Schritt war hart und schnell, sodass er schon bald in der Grossen Halle angekommen war. Er setzte sich neben Goyle und Crabbe und nahm sich einen Teller. Blaise und Theodore kamen kurz nach Draco an. "Schon gehört? Erstlinge haben das Schlammblut umgerannt, und ob ihr es glaubt oder nicht, Draco, ja ihr habt richtig gehört, Draco hat sie aufgefangen." Goyle lachte laut los und verschluckte sich beinahe an seinem Essen. Pansy sah Draco mit grossen Augen an. "Was ist denn mit dir los? Seit wann helfen wir Schlammblütern?" Pansys Stimme war schneidend. Draco sah auf. "Lasst das Drama, ich habe sie nur gehalten, weil sie mir sonst denn Umhang von den Schultern gerissen hätte beim Fallen. Ende Drama." Draco zog sich schnell eine Ausrede aus dem Ärmel und hoffte seine Freunde würden ihm glauben. Blaise lachte laut auf. "War ja klar, unser Eisprinz kümmert sich mehr um seine Kleidung als um ein Lebewesen. Wer hätte etwas anderes erwartet." Und mit dieser Aussage war das Thema abgeschlossen und Draco konnte in Ruhe Mittagessen.

Hermine

Der Morgen hatte gut gestartet, und als Draco im Unterricht nicht auftauchte, konnte Hermine sich entspannen. Sie genoss den Unterricht und versuchte so viel wie möglich davon mitzunehmen. Der ganze Morgen verlief ruhig und ohne Zwischenfälle. Die letzte Stunde hatte Hermine eine Freistunde, welche sie nutzte, um in der Bibliothek passende Bücher zum Unterricht suchte. Sie wollte sich optimal vor und nachbereiten. Auf dem Weg zu ihrem Zimmer merkte sie, dass sie sich etwas übernommen hatte mit den Büchern, sie sah nicht mehr über den Berg hinaus. Plötzlich rannte ein Junge von vorne in sie hinein. Der Berg Bücher fiel unaufhaltsam zu Boden, und Hermine sah sich schon daneben liegen, als sie plötzlich jemand am Arm packte und ihr half ihr Gleichgewicht wieder zu finden. Als sie wieder sicher stand, wurde sie ruckartig losgelassen. Sie wollte sich gerade bedanken, als sie sah das es Draco war. Doch dieser beachtete sie nicht und lief einfach weiter. Sie wäre doch lieber gestürzt, als von ihm Hilfe zu erhalten. Wütend lass sie die Bücher vom Boden auf, und machte sich schnell auf zu ihrem Zimmer.

Nach dem Mittag hatte sie das Wahlfach apparieren. Als sie sich aufmachte zur Grenze von Hogwarts, sah sie das Dumbledore dort stand. Harry und Ron neben ihr stupsten sie an. "Es unterrichtet tatsächlich Dumbledore. Wer hätte das gedacht?" "Ich wusste nicht, dass Dumbledore die Apparier Prüfung für das Ministerium abnehmen darf." Hermine runzelte die Augenbraue, doch Harry erklärte ihr schnell warum Dumbledore den Unterricht gestaltet und nicht jemand aus dem Ministerium. Hermine war sehr gespannt auf den Unterricht. Bei Dumbledore angekommen, warteten sie gemeinsam auf den Rest. Bald trat auch Neville ein. Ein Paar Ravenclaw und Hufflepuff gesellten sich zu ihnen. Gerade als Dumbledore mit dem Unterricht anfangen wollte kam Draco, Blaise und Theodore dazu. Hermine sah gerade Ron an und musste sich ein lächeln verkneifen, als sie sah wie er die Augen verdrehte als er Malfoy sah. Dumbledore fing an. "Wer von euch kennt die goldene Dreierregel?" Hermines Hand schoss in die Luft. "Ja Hermine?". "Also,

man muss sich ganz auf das Ziel konzentrieren; der Wille muss den ganzen Körper beseelen und bis in die letzte Zelle vordringen; mit Bedacht und einer zielgerichteten Drehbewegung verschwindet der Apparierende dann vom Ursprungsort und materialisiert sich am Zielort wieder.

Aber das wichtigste ist, dass man seine Gefühle und seine Vorstellungen kontrolliert." Hermine sah Dumbledore an. "Richtig Hermine. Beim Apparieren wird vielen Schwindlig oder Schlecht. Ich möchte euch nur vorwarnen. Nun passt alle auf, ich mache es euch einmal vor, dann probiert ihr selbst. Seht ihr den Baum dort, in etwa 10Metern Entfernung?" Alle nickten, und Dumbledore zog seinen Zauberstab. Es erklang ein leises "Plop" und dann stand Dumbledore neben dem Baum. Kurz darauf war wieder dieses "Plop" zu hören und Dumbledore stand wieder bei ihnen. "Wer möchte es als erstes Probieren? Wie wäre es mit dir Draco?" Hermine sah wie Draco einen Schritt nach vorne machte. "Natürlich Professor." Es gab einen leisen Knall und Draco stand neben den Baum. Die Schüler um Hermine redeten erstaunt miteinander. Auch Hermine war überrascht, wie kommt es das Draco dies schon kann? Es ist ihnen erst nach der Prüfung erlaubt zu apparieren. Wieder hörte man den leisen Knall und Draco stand wieder bei den Schülern. "Sehr gut Draco, darf ich dich bitten deinen Mitschülern bei Problemen zu helfen?" Dumbledore bat Draco und dieser Nickte. Nun durften die anderen Schüler nacheinander üben. Bei Neville war der Knall ohrenbetäubend, doch er schaffte beide Wege. Ron und Harry mussten mehrmals von Dumbledore zusammengesetzt werden. Sie hatten beide jeweils ein Körperteil am Start liegen lassen. Bei Hermine passierte gar nichts. Egal wie sehr sie sich anstrengte. Es wollte einfach nicht funktionieren. Harry und Ron versuchten ihr zu helfen. Doch Hermine gelang es einfach nicht und sie war mittlerweile richtig frustriert. Auch wenn sie nicht die einzige war, geschafft hatten es bisher, Harry, Ron, Neville, Draco und ein ihr unbekannter Ravenclaw. Doch Hermine war unzufrieden mit sich selbst. Sie musste üben. "Ich beende für heute die Stunde, wie immer, ihr dürft Hogwarts nicht allein und schon gar nicht ohne Erlaubnis verlassen. Wir werden nächste Stunde weiterüben."

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt