Kapitel 10

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Hermine

"Hermine, wie schön, dass es dir wieder gut geht. Ich habe es vermisst mit dir zu reden." Als Hermine sich zu Ginny an den Tisch in der Grossen Halle setze wurde sie von dieser mit Fragen überschüttet. "Draco Malfoy, der Eisprinz hat dich in den Krankenflügel getragen? Und dich nicht fallen gelassen?" Hermine sah ihre Freundin erstaunt an. "Ich kann mich nicht wirklich erinnern. Ich wurde ohnmächtig. Und er hat ja nicht mehr getan als mich hinzubringen. Das wars. also mach dir keine Gedanken. Er ist immer noch der gleiche arrogante, eingebildete Malfoy. So wie immer." Harry und Ron stiessen zu ihnen. Und auch sie bestürmten Hermine mit Fragen über Dracos verhalten. Hermine gab ihnen ziemlich die gleiche Antwort wie Ginny. Während dem Vormittag wurde sie immer von Schülern gefragt, warum Draco ihr geholfen hatte. Gerade Slytherins waren nicht sehr freundlich in der Wortwahl. Heute Nachmittag würde das grosse Quidditch Spiel zwischen Gryffindor und Slytherin stattfinden, und deshalb fiel der Unterricht am Nachmittag aus. Hermine sass bereits am Tisch für das Mittagsessen als Harry und Ron kamen. Ron sah bleich und nervös aus. "Ich kann das nicht, ich gehe jetzt lieber." "Ron, ich glaube an dich. Du hast dich im Training immer sehr angestrengt." Hermine sprach eindringlich auf Ron ein. "Ich bin viel zu nervös." Beharrte Ron weiter. "Ist dies der Grund warum Harry dir etwas in dein Becher hat?" Hörte Hermine neben sich Luna fragen. Hermine drehte sich wütend um. "Du hast was, Harry?" Hermines Stimme überschlug sich beinahe vor Wut. "Felix felicis" Ron sprach leise und hob seinen Becher an. "Ich warne dich Ronald. Wag es nicht." Hermines Stimme war scharf. Doch Ron hob seinen Becher und trank. "Lass uns gehen und die Slytherins schlagen. Wir schaffen das." Rons Stimme überschlug sich vor Motivation. Doch Hermine sah Harry an. ALs Ron bereits ein paar Schritte voraus war, zog Harry eine kleine Phiole aus seiner Tasche. Sie war voll. Hermine sah Harry an. "Du hättest mir auch was sagen können." "Es musste überzeugend wirken, und wärest du nicht wütend geworden, hätte er es nicht geschluckt." Hermine sah Harry überrascht an. er hatte recht. Kurz darauf war Hermine mit Luna auf dem Weg zur Zuschauertribüne. Das Wetter war nicht besonders schön, aber bisher regnete es nicht. Und wirklich, Ron hielt das ganze Spiel über jeden Quaffel. Ginny wurde ein paar Mal böse von einem Klatscher erwischt. Harry und der Sucher der Slytherins machten eine heisse Jagt auf den Schnatz. Mehrmals sah es so aus als hätte der Sucher der Slytherins ihn gefangen. Doch schlussendlich kam Harry ihm wenige Millimeter zuvor. Hermine jubelte laut mit allen anderen als Gryffindor das Spiel gewann. Lachend liefen Hermine und Luna zu Harry und Ron. Hermine fiel Ron um den Hals. "Gratuliere Ron, du warst fantastisch, selbst ohne Felix felicis bist du der beste Hüter den Gryffindor je hatte." Ron hob Hermine hoch. "Das war alles ich? Wirklich?" Ron lachte laut heraus. Doch bevor er noch etwas sagen konnte wurde an Rons arm gezogen und es ging Richtung Gemeinschaftsraum, um zu feiern. Hermine lief mit den anderen mit und feierte. Ron wurde von allen verehrt und schien die Aufmerksamkeit wirklich zu geniessen. Hermine zog sich etwas zurück. sie war erschöpft. Von der Treppe aus beobachtete sie die Feier und freute sich für Ron. Plötzlich lief Lavender Brown auf Ron zu. Alle fingen an zu johlen als sich Lavender Ron näherte, Hermine ahnte was passieren würde, und wirklich Lavender zog Ron näher und küsste ihn. Doch Rons Reaktion war anders als Hermine erwartete, er küsste sie Leidenschaftlich zurück. Hermine brach das Herz. Es war ihr Ron. Oder eben nicht mehr ihr Ron. Schnell verliess sie den Aufenthaltsraum. Sobald sich die Tür hinter ihr schloss fing sie an zu weinen. Schnell rannte sie weiter und endete in einer Fensternische. Bitter weinend lehnte sie sich an die Mauer und sah in die Nacht. Um sich etwas abzulenken verzauberte sie ein paar welke Blätter zu keinen Vögeln und liess sie um sie herumschwirren. Nach und nach beruhigte sich Hermine. Sollte Ron doch tun und lassen was er wollte. Ja es tat weh, dass er nicht sie wählte, aber was für eine Zukunft konnten sie haben? Sie würde mit 18 Draco Malfoy heiraten müssen. Also was sollte es. Sie sah in die Nacht hinaus, und die Ruhe und Dunkelheit tat ihr gut. Doch schon wurde dieser friedliche Moment gestört, Lachen und schnelle Schritte näherten sich ihr. Als Hermine sich umdrehte, standen ihr Ron und Lavender gegenüber. "Won-Won, diese Ecke ist schon besetzt, lass uns eine andere suchen." Lavenders Stimme klang honigsüss, und waren wie Messer in Hermines Herz. Ron sah sie entschuldigend an, doch Hermine wollte sein Mitleid nicht. "Geh weg Ron." Hermines Stimme war hart. und als Ron nicht reagierte bewegte Hermine ihren Zauberstab und die Vögel flogen pfeifengerade auf Ron zu. Ron sah sie zuerst erschrocken an, fing dann an zu rennen. Schon nach wenigen Metern fielen die Vögel wieder als Blätter zum Boden. Hermine drehte sich um und weinte wieder. Als Hermine wieder auf ihre Uhr sah und bemerkte, dass bald Sperrfrist war, machte sie sich langsam auf den Weg zurück in ihr Zimmer. Sie machte einen kleinen Umweg über die Galerie, um zu vermeiden in andere Gryffindors zu laufen.

Draco

Draco konnte nicht schlafen. Der Druck nahm immer mehr zu, und er musste gleich zwei Aufgaben erledigen, welche ihn sein Leben kosten würden, wenn er keinen Erfolg hatte. Leise schlich er sich aus dem Zimmer und aus dem Kerker. Einmal mehr zog es ihn auf die Galerie. Dieser Ort strahlte so viel Ruhe aus. Es dauerte nicht lange und Draco war wieder ruhig. Er würde eine neue Idee brauchen, um den Auftrag des Dunklen Lords zu erfüllen. Seine letzte war gründlich in die Hose gegangen, und die Professoren waren deutlich achtsamer geworden. Es durfte nicht wieder schiefgehen, oder das Leben seiner Familie wäre in Gefahr. Seufzend stützte sich Draco auf dem Geländer auf und blickte in die Nacht. Er entwarf und verwarf viele Pläne, und war nie wirklich zufrieden. Auch wenn es viele annahmen, dass er das böse in Person war, er fühlte sich oft unwohl in dieser Rolle. Besonders seit der Dunkle Lord zurückgekehrt war, wurde ihm immer mehr bewusst wie veraltet das Denken seiner Eltern war. Seine Eltern, die ihn in diese Situation gebracht hatten. Ohne sie würde er kein Todesesser sein, und noch weniger würde er aufgrund eines Vertrages und des Unbrechbaren Schwurs Tiara deTrease, oder Hermine Granger, heiraten müssen. Einmal mehr kam ihm der Abschnitt über ihn in den Sinn. "Draco muss lernen, sich gut um Tiara zu kümmern und sie beschützen vor jeglichem Harm." Und er schwor sich, dass er seine Kinder niemals zu so etwas zwingen wird. Doch immer wieder dachte er an den Abschnitt im Vertrag. Immer noch wusste er nicht, was es für ihn hiess. Wie weit musste er dafür gehen? Was wurde dadurch von ihm erwartet? An was wurde gemessen, ob er seine Aufgabe erfüllte. Dracos Kopf schwirrte. Er durfte nicht zulassen, dass er zu wenig tat. Lieber half er zu viel und blieb am Leben.

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt