Kapitel 11

205 7 0
                                    

Hermine

Bevor Hermine zum Frühstück ging, setzte sie sich noch kurz an ihren Schreibtisch. Sie wollte noch heute ihrer Grossmutter schreiben, und sie bitten sie zu unterrichten. Marie, so war sich Hermine sicher, musste die Etiquette kennen und würde ihr diese sicher beibringen. Hermine schrieb schwungvoll und schnell, und schon konnte sie den Brief in die Eulerei bringen. Als sie die Treppen nach oben lief, spürte sie plötzlich einen Druck am Kopf. Snape. Schnell dachte sie daran, was es wohl zum Frühstück geben wird und wie sehr sie sich über Pfannkuchen freuen würde. Diese einfachen Gedanken gaben ihr die nötige Zeit, um ihren Nebelball aufzubauen. Sie hatte es beinahe geschafft als sie merkte das Snape sich anfing durch ihre Erinnerungen zu wühlen. Sie versuchte den Schutz fertig aufzubauen, doch es wollte ihr nicht gelinge. Snape hatte sie doch unerwartet überrascht. Schnell sendete sie Snape die Erinnerung an ein gemütliches Abendessen mit ihren Eltern. Sie merkte wie der Druck etwas nachliess, was ihr die nötige Zeit liess, ihren Schutz fertigzustellen. Kurz darauf liess der Druck nach. Hermine nahm sich vor, ab nun aufmerksamer zu sein. Als sie in der Eulerei ankam und ihren Brief einer Eule mitgab, staunte sie darüber, wie schön die Landschaft um Hogwarts doch aussah. Alles sah so friedlich aus.

Zum Frühstück gab es Waffeln, doch Hermine konnte es nicht wirklich geniessen, denn Ron und Lavender klebten ständig aufeinander. "Ich glaub mir wird schlecht." Murmelte Hermine zu Harry. Dieser sah sie an und lächelte. "Aus Erfahrung, man gewöhnt sich daran. Wie wäre es, wir gehen schon mal in den Unterricht. Snape hasst es, wenn wir zu spät kommen." Hermine nickte ihrem Freund zu und die beiden machten sich auf den Weg. Harry und Hermine hatten sich gerade auf ihre Plätze gesetzt als sie von Parvati und ein paar anderen Mädchen angesprochen wurden. "Wisst ihr mehr über diese Familie deTrease? Wer meint ihr, dass der Erbe ist?" Harry und Hermine sahen sich erstaunt an. "Wie kommt ihr jetzt darauf?" Harry antwortete, und Hermine war froh das er eine Gegenfrage stellte. "Nun ja, also... wir dachten das dir vielleicht Dumbledore etwas erzählt hat." Parvati war es wohl etwas unangenehm, doch ihre Neugier schien zu gewinnen. "Ich weiss auch nicht mehr als ihr." Harrys Antwort war wieder sehr vage. Doch dann nahmen die Mädchen Hermine ins Visier. "Und du, Hermine? Du musst doch sicher eine Ahnung haben." Hermine versuchte gelangweilt zu blicken. "Es ist mir ehrlichgesagt ziemlich egal wer jetzt wo Erbe ist. Es geht mich absolut nichts an." Hermine blickte Parvati und ihre Freundinnen noch kurz an und drehte sich nach vorne. "Ich hoffe, sie haben keine Ahnung, und tratschen nur." Harry nickte nur. "Won-Won, Schatzilein, komm setzt dich zu uns." Lavenders Stimme klang durch den Raum und Hermine sah Harry nur an. Dieser sah zu den beiden und wollte gerade den Mund aufmachen, als Ron antwortete. "Klar, warum nicht." Diese Worte bohrten sich wie Messer in Hermines Herz. Nun wollte er nicht einmal mehr bei ihnen sitzen.

Die letzte Stunde vor dem Mittagessen war Zaubertränke bei Slughorn. Ihre heutige Aufgabe war, den Zaubertrank Skele-Wachs, der Knochen wachsen lässt, zu brauen. Hermine stand mit Harry und Seamus und ein paar anderen Schülern von Gryffindor um einen Tisch herum. Sie hatte eigentlich das Gefühl, dass der Trank ihr ganz gut gelang. Doch als sie zu Harry herübersah, war dieser bereits beinahe fertig. Sie freute sich für ihren Freund, dass es ihm so gut gelang. Doch was machte dieser anders? Noch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, gab es einen lauten Knall neben ihr. Die Druckwelle, welche darauffolgte, schleuderte Hermine durch den ganzen Raum zum Tisch der Slytherins. Doch bevor sie gegen den Tisch knallte, wurde sie aufgefangen. Hermine war schlecht und schwindlig. Doch sie wusste sehr genau wer sie da vor dem Aufprall aufgefangen hatte. Draco. Er half ihr noch, sich wieder hinzustellen und als er sicher war, dass ihr nicht passiert war, stellte er sich wieder zu seinem Topf und machte ungerührt weiter. Schon kam Slughorn angelaufen. "Miss Granger, ist ihnen etwas passiert? Müssen sie in den Krankenflügel?" Die Stimme des Professors zitterte. "Nein, mir geht es gut. Ich würde gerne schauen ob mein Trank noch zu retten ist, wenn das in Ordnung ist." Hermine sprach sicher, doch sie musste sich konzentrieren, um das klingen in ihren Ohren zu überdecken. Professor Slughorn nickte, und so lief Hermine wieder zu ihrem Tisch. Seamus war auf sein Gesäss gefallen, und somit nicht von der Druckwelle erwischt worden. und auch die anderen konnten sich, da sie nicht so nah an Seamus standen, sich schnell genug ducken. Als Hermine in ihren Topf sah, wusste sie direkt das dieser nicht mehr zu retten war. Da die Stunde schon bald vorüber war, lohnte es sich nicht noch einmal von vorne zu beginnen, und so sah sie Harry zu und stellte ihm Fragen. Als die Stunde vorüber war und Hermine sich auf den Weg zum Essen machte, wurde sie von ihren Mitschülern belagert. "Ist wirklich alles in Ordnung Hermine?" Parvati sah sie mit sorgenvollen Augen an. "Sollen wir dich wirklich nicht in die Krankenstation bringen?" Doch Hermine schüttelte nur den Kopf. "Und wie kommt es, dass Draco nicht einfach zusah, sondern einen Schritt nach vorne macht, um dich aufzufangen?" In Parvatis stimme schwang reine Neugier. Hermine suchte schnell nach einer Ausrede, mit welcher sie sein Verhalten erklären kann, ohne dass die anderen etwas ahnten. "Ich hätte wohl seinen mühsam gebrauten Trank umgeschüttet, wenn ich in den Tisch gefallen wäre. Vermutlich wollte er nur verhindern, dass ich seine Arbeit zerstöre." Hermine zu klingen. Und es schien als würden Parvati und die anderen es ihr abkaufen.

Draco

Als Hermine durch den Raum flog, machte Draco automatisch einen Schritt nach hinten. Doch sobald er realisierte, dass er nicht sich selbst schützen darf, sondern sie schützen muss, schoss er nach vorne. Er packte Hermine und versuchte den Schwung abzufangen. Beinahe wäre er umgefallen. Als Hermine wieder sicher stand liess er sie sofort los und drehte sich zu seinem Topf um. Seine Freunde starrten ihn mit grossen Augen an. Crabbe und Goyle sahen besonders angewidert aus. "Dir ist bewusst, dass sie ein Schlammblut ist?" In Crabbes Stimme schwang ekel mit. Auch Pansy war nicht begeistert. "Draco, warum bei Merlins Bart hast du sie aufgefangen?" Draco sah seine Freunde an. "Wenn ich sie nicht gefangen hätte, wäre sie direkt in den Tisch gefallen, wodurch erstens mein Trank zerrstört worden wäre und zweitens hätte der Trank wahrscheinlich auf meine Kleider gespritzt." Scheinbar gleichgültig wandte sich Draco wieder seinem Trank zu und sah im Buch nach, was als nächstes gemacht werden musste. Er spürte Pansys kritischen Blick, sie schien ihm nicht zu glauben. Harry Potter war nur kurz vor ihm fertig, und als Professor Slughorn die beiden Tränke prüfte, sah Draco in das Buch von Harry Potter. Als er erkannte, dass sehr viele Notizen darinstanden, wunderte er sich. Schlussendlich gab Professor Slughorn bekannt, dass beide die Aufgabe mit Bravour gemeistert hatten. Draco sah aus den Augenwinkeln, wie Hermine den Klassenraum verliess. Sie war umgeben von anderen Schülern, welche ziemlich neugierig schienen. Ruhig räumte Draco seine Sachen auf. ALs er das Zimmer verliess, war er einer der letzten. "Draci, nächstes Mal lass Granger einfach fallen. Ich werde mich um deine Kleider und so kümmern. Es ist besser, wenn wir ihr und ihren Freunden einfach aus dem Weg gehen." Pansy sah Draco eindringlich an. "Hmm" Draco gab keine weitere Antwort, doch Pansy sah zufrieden aus. Er musste sich ab jetzt mehr in Acht nehmen. Seine Freunde fingen an, Verdacht zu schöpfen.

Das Mittagessen war ungewöhnlich ruhig. Jeder schien seinen Gedanken nachzuhängen, was Draco gerade recht war. Er musst sich etwas neues Überlegen, um den Auftrag vom dunklen Lord zu erfüllen, aber gleichzeitig musste er seinen Part im Vertrag einhalten. Er würde für ersteres einen neuen Versuch starten müssen. Und bezüglich Hermine Granger? Sie würde nie mit ihm zusammenarbeiten wollen. Und im Gegensatz zu ihm muss sie auch nicht. Seine Situation war verzwickt und er war sich nicht sicher, was er als nächstes tun sollte. Warum geriet Granger auch immer genau dann in Gefahr, wenn er in der Nähe war? Es schien ihm fast so, als würde sie sich absichtlich in Gefahr bringen. Wie auch immer, es wurde immer schwerer, das ganze geheim zu halten.

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt