Kapitel 15

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Hermine

Liebe Hermine,

Bitte komme heute Abend um 18.00 zur Grenze von Hogwarts, und sei bitte pünktlich.

Marie

Hermine lass die Nachricht ihrer Grossmutter durch. Sie versuchte die neugierigen Blicke um sie herum zu ignorieren, doch es war ungewöhnlich, dass Schüler beim Frühstück Briefe bekamen. "Der Nachlass meiner Eltern muss organisiert werden." Während sie sprach wedelte sie mit dem Brief ein paar Mal, und steckte ihn dann in ihre Tasche. Auf dem Teller vor ihr lagen goldgelbe Pfannkuchen und Hermine lief das Wasser im Mund zusammen. Während dem Essen unterhielt sie sich mit Ginny, welche von Dean erzählte. "Won-Won, komm, wir setzten uns weiter unten an den Tisch." Hermine musste sich nicht umdrehen, um zu wissen wer hinter ihr stand. Genervt sah sie zu Ginny, welche sich das Lachen kaum noch verkneifen konnte. Ron, welcher schon beinahe neben Harry sass, wurde von Lavender wieder nach oben gezogen. Hermine versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie diese Situation tatsächlich störte. Als Lavender und Ron sich etwas weiter weg von ihnen hingesetzt hatten, lehnte sich Ginny zu Hermine nach vorne. "Mein Bruder ist ein Idiot. Ignorier ihn am besten." Ginny musste wohl gemerkt haben wie es Hermine ging, und Hermine war froh darum, dass Ginny sie versuchte abzulenken.

Der Morgen flog nur so an Hermine vorbei. Der Unterricht war spannend und Hermine genoss es, sich darauf zu konzentrieren. Nach dem Mittagessen hatte sie wieder Apparieren. Gemeinsam mit Harry wartete sie an der Grenze von Hogwarts. Nach und nach trudelten auch die anderen Schüler ein und schlussendlich auch Ron. Harry winkte diesen zu sich und nach kurzen zögern kam Ron auf sie zu. Hermine wünschte sich, an jedem anderen Ort zu sein, als gerade hier in der Nähe von Ron. Doch wider Erwarten, redete dieser nicht von Lavender, sondern erzählte vom Quidditch Training. Hermine entspannte sich ein wenig. Als nach 15 Minuten Professor Dumbledore nicht auftauchte wurde die Gruppe etwas unruhig. Da sah Hermine, wie Professor McGonagall auf sie zukam. "Professor Dumbledore fällt heute leider aus, und ich werde die Stunde übernehmen. Wer kann mit kurz zusammenfassen, was ihr letztes Mal gemacht habt?" Professor McGonagall sah in die Runde und Blaise fasste kurz zusammen. "Gut, alle die letztes Mal bereits apparieren konnten, nehmen als neues Ziel den grossen Stein zu ihrer Linken. Bitte üben Sie nacheinander und haben sie ein Auge aufeinander. Sie rufen mich bitte sofort, wenn etwas schief ging, ich werde mich um die andere Gruppe kümmern solange. Diese werden weiterhin den Baum als Ziel nehmen." Nachdem McGonagall geendet hatte, teilte sich die Klasse in die zwei Gruppen auf. Hermine war als erste dran, zu apparieren. Sie stellte sich den Baum genau vor, und konzentrierte sich. Der Knall war ohrenbetäubend, und als Hermine die Augen auf machte konnte sie es kaum glauben, sie stand tatsächlich neben dem Baum. Leise lächelte sie, und konzentrierte sich wieder auf den Platz wo sie gestartet hatte. Der Knall war unverändert laut, und Hermine stand wieder am gleichen Ort wie zuvor. "Gut gemacht Miss Granger. Für heute werden sie bitte noch unter meiner Aufsicht üben." McGonagall drehte sich um, und die anderen übten. Hermine sah zu und als sie wieder an der Reihe war, konzentrierte sie sich auf die rechte Seite des Baumes, welche Farbe die Äste hatten, und wie der Wind hindurchfuhr. Es gab einen Knall, und Hermine stand rechts neben dem Baum. Als sie zurück apparierte, bemerkte sie stolz, dass der Knall immer leider wurde. Es war zwar noch sehr laut, aber längst nicht mehr so schlimm wie beim ersten Versuch. Kurz darauf kam hektisch Ron angerannt. "Neville... er... Arm..." Rons Satz bestand nur aus einzelnen Wörtern. Doch Professor McGonagall wusste auch so was geschehen war. Sie richtete mit einem Schwenker ihres Zauberstabes den Arm des Jungen, und hielt dabei der ganzen Klasse eine Standpauke. "Ihr sollt euch konzentrieren, und nicht mit den Gedanken sonst wo sein." Hermine sah besorgt zu Neville hinüber, welcher sich gerade noch vor Schmerzen am Boden gewandt hatte.

Auf dem Rückweg ins Schloss redeten Harry und Ron miteinander, während Hermine neben ihnen herlief. Als sie durch den Schlosshof liefen, kam Lavender und Parvati auf sie zu. "Habt ihr schon gehört? Tiara deTrease soll tatsächlich auch in Hogwarts zur Schule gehen. Ich kann es kaum glauben." Parvati sprudelte nur so vor Energie. "Ich habe auch gehört, dass die Mitglieder ihrer Familie zu den begabtesten Zauberern gehören. Sie muss unglaubliches Talent haben." Auch Lavender war nicht mehr zu stoppen. "Ich wüsste nur zu gerne, wer sie ist." Hermine verdrehte die Augen. "Ich weiss ja nicht, aber wenn diese Tiara deTrease wirklich hier zur Schule gehen würde, dann wüssten wir doch alle davon. Denkt ihr nicht?" Hermine sah zu Parvati und Lavender und sah wie die beiden sich erstaunt ansahen. "Jeder weiss doch, dass Tiara bewusst sich zurückhält, und einen Decknamen verwendet, Hermine." Lavender sah Hermine an und drehte sich um. "Won-Won, kommst du?" Ron sah Harry und Hermine entschuldigend an, und folge Lavender. "Woher kommen all diese Gerüchte?" Hermine sah ihren Freund erstaunt an. "Ich habe niemandem etwas erzählt, das musst du mir glaube Mine." Harry sah sie ernst an. "Das habe ich nicht gemeint, ich frage mich wirklich, woher die Gerüchte kommen. Wer streut diese?" Hermine und Harry diskutierten auf den Weg in ihre nächste Schulstunde. In Verteidigung gegen die dunklen Künste angekommen, liessen die beiden das Thema schnell fallen. "Ruhe, heute befassen wir uns wieder mit dem duellieren. Bitte stellt euch einander gegenüber." Snapes Stimme scharrte durch den Raum, und schnell standen sie sich immer zu zweit gegenüber. "Es gelten die gleichen Regeln wie immer. Nun fangt schon an." Durch den Raum hallten Expelliarmus, Rictussempra und viele andere Zaubersprüche. Hermine hatte Harry gerade den Zauberstab entwendet. Harry lachte nur, nahm ihn wieder an sich und sie begannen von vorne. Diesmal waren beide bereit, und ein Wechsel zwischen Abwehr und Angriff flog zwischen den beiden hin und her, und Harry gelang es schlussendlich beinahe, Hermine den Zauberstab zu entwenden. Als sich dieser des Sieges bereits sicher war, nutzte Hermine dessen Unaufmerksamkeit, und entwendete diesem mit einem "Expelliarmus" den Zauberstab. Hermine war etwas ausser Atem, doch lachte mit Harry, als sie die anderen beobachtete. Um Lavender flog ein Schwarm Bienen, und sie schlug mit den Armen um sich, Nevilles Zauberstab schien aus Gummi zu sein, und Neville hatte offensichtlich Mühe, diesen zu handhaben. Hermines Blick glitt weiter an den Schülern, bis sie an Draco hängenblieb. Dieser lehnte sich relaxed an die Wand und hielt den Zauberstab von Goyle in der Hand. "Finite Incantante" Snapes Stimme hallte durch den Raum. "Der Unterricht ist beendet, lest bis nächstes Mal das Kapitel über Mimblewimble, ich erwarte eine Zusammenfassung von euch." Mit diesen Worten waren sie entlassen. Hermine, Harry und Ron verliessen den Raum, und Ron motzte vor sich hin. "Noch eine Zusammenfassung mehr schreiben, und ich falle Tod um." Harry knuffte Ron in die Seite. "Noch schlimmer ist es, wenn Hermine ihres bereits fertig hat, und ich ihr nicht abschreiben kann. Normalerweise muss ich nur ihrem Gemurmel zuhören, und habe die perfekte Zusammenfassung daraus." Harry lachte, und Hermine sah ihn gespielt böse an. "Selber schuld, man macht Hausaufgaben ja auch nicht erst in der letzten Minute."

Draco

Gedankenversunken drehte er an seinem Ring, als ihm plötzlich einfiel, dass der Ring ja in Verbindung mit Hermine stand. Schnell liess er diesen los. Hoffentlich hatte er ihr jetzt keine Nachricht mit seinen Gedanken gesendet. Doch als nach Fünf Minuten immer noch nichts geschah, entspannte er sich. Um ihn herum versuchten die anderen immer noch, ihren Gegner zu entwaffnen. Draco lehnte sich entspannt mit dem Rücken an die Wand. Goyle zu entwaffnen war wirklich auch zu einfach. Während er so die anderen beobachtete, bemerkte er, wie Hermine zu ihm hinübersah. Er liess ein spöttisches Lächeln über seine Lippen gleiten, und sah sie an. Es tat seine Wirkung, und Hermine sah weg. Als Snape ihnen den Auftrag über Mimblewimble gab, stöhnte es um Draco herum auf. Er lachte seine Freunde an und ging ihnen voraus zur nächsten Stunde. Diese Stunde sollten sie den Trank der Lebenden Toten in Zaubertrank für Fortgeschrittene bei Professor Slughorn zubereiten. Draco war bereits in der Hälfte und sah sich um. Alle anderen kochten gerade Affodillwurzel im Wermutsud und es stieg bläulicher Dampf aus den Töpfen. Bei Draco war die Farbe bereits brombeerähnlichen. Doch als Draco zu Harry sah, fiel ihm auf, dass dessen Dampf fliederfarben war. Das hiess, dass dieser gleich fertig war. Draco arbeitete weiter, wenn er schon nicht als erster fertig wurde, dann wenigstens als zweiter. Als Harry seinen Trank von Professor Slughorn überprüfen liess, und dieser den Trank in den Himmel lobte, musste Draco aufpassen, dass dieser seinen Trank nicht kaputt machte durch zu aggressives rühren. Schnell hatte er sich wieder gefasst und braute seinen Trank fertig. "Mr. Malfoy, sie haben alles richtig gemacht. Helfen sie ihren Nachbarn." Slughorn hatte Draco nicht einmal richtig angesehen. Draco drehte sich zu Blaise um. "Lach nicht, dein Trank ist grün... er sollte durchsichtig sein." Draco war wütend, dass Potter wieder einmal mehr besser war als er, und enttäuscht von sich selbst. "Draci, gehen wir zwei am Wochenende gemeinsam nach Hogsmead? Ich dachte wir könnten etwas Zeit zu zweit verbringen." Draco verkniff sich, die Augen zu verdrehen. "Wenn nichts dazwischenkommt, ja." Er versuchte freundlich zu klingen und lächelte Pansy an. Gerade als diese sich bei ihm einhängen wollte, rannte ein Erstklässler in Draco. Draco fing an zu lachen, als er sah, wie der Kleine sich schnell aus dem Staub machte. "Hei, Zwerg. Komm zurück." Pansys Stimme war eiskalt. Draco sah Pansy erstaunt an. Warum war sie so kalt? Der Erstklässler hatte bereits so Angst, da musste sie nicht so reagieren. "Pansy, lass es sein. Wir müssen in den Unterricht." Draco achtete nicht auf ihren Protest, sondern nahm sie and der Hand und zog sie mit sich. Nach zwei Schritten sträubte sich Pansy nicht mehr gegen seinen Zug, sondern verschränkte ihre Finger mit seinen. Draco war froh, dass sie nicht noch mehr Drama machte, und wenn es hiess, dass er ihre Hand halten musste, was solls. Als Draco mit Pansy in die nächste Stunde lief, liess ihn der Gedanke nicht los, dass Pansy mit dem Gedankengut des Dunklen Lords sehr vertraut war, und dieses unterstützte.

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt