Kapitel 25

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Draco

Er beobachtete Hermine, wie sie immer mehr Pfannkuchen in sich hineinschaufelte. Wie konnte ein so kleiner Mensch so viel auf einmal Essen? Es war ihm ein Rätsel. Als er bemerkte, dass er sie anstarrte, sah er schnell auf seinen leeren Teller. Es war ungewohnt, Hermine mit den blonden Haaren zu sehen, so zerbrechlich gebaut und ein so spitzes Gesicht, doch er würde alles tun, um sie in Sicherheit zu Wissen.

"... tragen?" Draco sah erschrocken auf. "Kannst du das noch einmal wiederholen?" Draco könnte sich ein Bein abreissen, wo war er nur mit seinen Gedanken.

"Ich habe dich gerade gefragt, was alle an Weihnachten tragen werden. Abendkleider, Jeans, Sakko, Schlabberhosen...?" Hermine sah ihn abwartend an.

"Äh ja, also, normalerweise ist der Dresscode festlich. Das heisst Männer in Sakkos und Frauen in Abendkleider. Aber ich denke meine Mutter hat für dich vorgesorgt. Also mach dir kein Kopf." Draco lächelte Hermine an. Er sah ihrem Gesicht an, das sie sich darüber ziemlich Gedanken machte. "Es wird dich niemand erkennen." Er war sich nicht sicher, warum er das zu ihr sagte, doch Hermines Reaktion zeigte ihm, dass er sich richtig entschieden hatte.

"Bist du sicher? Und was, wenn nicht? Was machen wir dann?" Hermines Stimme überschlug sich und in ihren Augen blitzte Angst auf.

Draco fühlte mit ihr, auch er hatte Respekt davor, dass dies geschah. Doch er vertraute auf den Zauber, und auf Hermines Intelligenz. Er kannte niemanden, der Schlauer war als sie. Gemeinsam würden sie es irgendwie schaffen. "Du bist die schlauste Hexe unserer Zeit und ich ein Malfoy. Wir werden immer einen Weg finden." Er hatte die richtigen Worte gewählt, denn Hermine beruhigte sich wieder. "Ich würde dir gerne noch das Haus zeigen, und alle Verbindungstüren und vor allem alle Ausgänge. Ich möchte einfach sicher gehen, dass du dich so gut wie möglich hier auskennst."

Hermine nickte langsam, während sie noch den letzten Pfannkuchen ass. Draco beobachtete sie, wie sie sich noch schnell einen Schluck Milch trank und dann aufstand. "Also, los gehts. Zeig mir das Haus."

Draco lief los, zeige Hermine jeden Raum im Haus. Liess Hermine die verschiedenen Ausgänge wiederholen, bis sie es ihm auswendig aufsagen konnte. "Zufrieden? Ich denke ich kenne euer Haus nun besser als du..."

"Hier seid ihr zwei. Ich habe euch schon überall gesucht. Draco, ich muss deine wundervolle Verlobte ein Moment ausleihen, wenn das in Ordnung ist." Narcissa sah Draco erstaunt an. "Übrigens, gut gemacht, Tiara sieht wundervoll aus." Draco hatte einen starken Drang die Augen zu verdrehen. Typisch, sie hatten es ihm nicht zugetraut.

"Natürlich, ich werde in der Bibliothek warten." Draco sah Hermine an, wartete auf ihre Reaktion. ALs sie langsam nickte, drehte sich Draco um, und liess Hermine in der Obhut seiner Mutter. Wie so oft im Haus seiner Eltern, lief er in die Bibliothek. Sein persönlicher Rückzugsort. Er hatte ganze Tage am Stück hier verbracht. Ein kleines Lächeln huschte über Dracos Gesicht. Wie oft hatte er sich hier versteckt, wenn seine Tante Bellatrix auf Besuch war. Über die Jahre hatte er beinahe die ganze Bibliothek gelesen. Er wusste, dass seine Mutter die Bibliothek für ihn immer wieder aufgestockt hatte. Es war eine schöne Zeit. Er lief langsam durch die Reihen der Regale, blieb immer wieder stehen, betrachtete den Titel der Bücher und lief dann weiter. Schutzzauber, endlich. Draco lass jeden Titel im Regal, bis er sich endlich für eines entschied. Er setzte sich auf einen der Sessel und öffnete das Buch. Hauptsächlich ging es um die Zauber, die er bereits kannte und auch ausführen konnte. Doch der Zauber, den er suchte, den fand er nirgends. Draco stellte das Buch zurück ins Regal und nahm sich das nächste. Doch auch hier hatte er keinen Erfolg. Er wusste, es gab diesen Zauber, was hiess, er musste zu finden sein. Wieder holte er sich das nächste Buch und lies sich etwas genervt in den Sessel fallen, als er hinter sich Hermine hörte. "Vielen Dank Ms. Malfoy, die Kleider passen perfekt." "Das ist gut zu hören, wir werden nach euch schicken für das Mittagessen." Die Antwort seiner Mutter war wie immer freundlich, doch Draco hörte die Anspannung dahinter.

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt