Kapitel 30

205 14 5
                                    

Hermine

Sie fiel völlig erschöpft ins Bett. Schlimmer konnte es ja wohl nicht mehr werden. Klar, Voldemort behielt ihre Identität erst einmal für sich, doch wie lange? Es würde der Moment kommen, wo er dieses Wissen für sich einsetzten wird. Hermine drehte sich auf die andere Seite. Sie wollte nur noch schlafen, doch in ihrem Kopf drehten sich die Gedanken unaufhörlich weiter.

Erschrocken setzte sich Hermine im Bett auf. Vereinzelte Strähnen klebten ihr im Gesicht und ihr Nachthemd war Schweissdurchtränkt. Es dauerte einen Moment, bis Hermine realisierte wo sie genau war und dann wich die Anspannung von ihr. Sie hatte einen Alptraum, wodurch sie aufgewacht war. Doch sie konnte sich nicht erinnern, was sie geträumt hatte. Nur ein schaler Geschmack blieb in ihrem Mund, als würde der Traum sie vor etwas warnen wollen. Hermine legte sich zurück ins Bett, doch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Nachdem sie sich einige Zeit hin und her gewälzt hatte, beschloss sie, noch in die Bibliothek zu gehen und etwas zu lesen. Entschlossen stand Hermine auf und zog sich um. Zuerst wollte sie im Nachthemd gehen, doch da sie nicht Zuhause war, sondern ein Gast, beschloss sie, doch lieber ihre Trainerhose und einen Pulli anzuziehen. Leise öffnete Hermine ihre Zimmertür, sie wollte niemanden wecken, und lief den langen Gang entlang Richtung Bibliothek. Die schwere Tür zur Bibliothek knarzte etwas beim Öffnen, und als der Spalt gross genug war, dass Hermine hindurchschlüpfen konnte, drückte sie sich durch die Öffnung. Langsam lief Hermine durch die Regale, doch sie konnte sich für keines der Bücher entscheiden, sie war mit ihren Gedanken in den Wolken, konnte sich nicht konzentrieren und sie ärgerte sich deshalb über sich selbst. Irgendwann nahm sie das erstbeste Buch in die Hand und setzte sich in einen der Sessel.

Sie musste wohl über dem Buch eingeschlafen sein, denn als sie aufwachte lag ihr Zauberstab am Boden und das Buch daneben. Als sie sich aufrichtete, bemerkte sie, dass sie jemand mit einer dünnen Decke zugedeckt hatte. Ein feines Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie sah sich um. zwei Sessel weiter sass Draco und las. Er sah konzentriert aus und schien gar nicht zu bemerken, dass Hermine aufgewacht war. Hermine angelte nach ihrem Zauberstab und nach dem Buch und setzte sich dann wieder gemütlich in den Sessel.

"Na? Aufgewacht?" Draco musste wohl das Licht ihres Zauberstabes bemerkt haben.

"Offensichtlich... Was machst du um diese Zeit in der Bibliothek?" Hermine hätte ihn am liebsten gleich auch noch gefragt, ob er sie zugedeckt hatte, doch es war ihr peinlich und so liess sie es bleiben.

"Unruhig geschlafen... Aber ich könnte dich das gleiche Fragen." Draco hatte kaum von seinem Buch aufgesehen während er sprach.

"Das gleiche." Hermine nahm das Buch hoch und las weiter. Selten hatte sie sich so ein uninteressantes Buch ausgesucht, doch sie beschloss, es zu Ende zu lesen. Als Hermine auf die Uhr sah, war es fünf Uhr morgens. Kurz rechnete sie, sie hatte diese Nacht wahrscheinlich nicht mehr als drei Stunden geschlafen, es würde ein langer Tag werden. Hermine sah wieder auf das Buch in ihren Händen, sie hatte es gerade zu Ende gelesen. Das einzige, was für Hermine interessant gewesen war, war der Fakt, dass manche Menschen einfach nicht als Autor geeignet waren. Hermine stand auf und räumte das Buch zurück ins Regal. Wie schon so oft, lief Hermine gemütlich durch die Regale, auf der Suche nach einem Buch, als sie ein leises Geräusch hörte. Hermine drehte sich um und lief zurück zu den Sesseln. Dort sass Draco, oder besser gesagt, lag Draco und schlief. Und so wie es klang, sprach er im Schlaf.

"Nein... Nein nicht... Hört mir doch zu... stoppt endlich... Neeeiin..." Er klang wirklich verzweifelt und Hermine wollte ihn schon wecken. "Nehmt mich, aber rührt sie nicht an." Danach war Ruhe. Hermine wusste nicht was sie davon halten sollte, als Draco plötzlich anfing um sich zu schlagen.

"Draco, wach auf. Es ist alles nur ein Traum. Draco, bitte, wach auf." Hermine versuchte an Draco zu rütteln und bekam dadurch mehrere Schläge ab, Draco wehrte sich in seinem Traum. Hermine schüttelte ihn fester, doch es geschah immer noch nichts. "DRACO!" Hermine schrie beinahe und Draco machte entsetzt die Augen auf. Noch immer war er angespannt, jeden Moment bereit zum Angreifen, doch Hermine sprach beruhigend auf ihn ein und kurz darauf sank Draco zurück in den Sessel.

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt