Kapitel 22

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Hermine

Es war mitten in der Nacht, doch Hermine konnte nicht schlafen. Sie hatte sich entschieden, Malfoy zu helfen, doch bisher hatte sie ihm noch nichts von ihrer Entscheidung mitgeteilt. Langsam nahm sie ihre Kette in die Hand. Ich helfe dir, unter einer Bedingung. Du wirst mir über Weihnachten alles erzählen, was ich wissen möchte und danach wird es keine Geheimnisse mehr geben. Hermine wollte verhindern, dass sie noch einmal in eine solche Situation geraten würde.

Danke dir, und das ist in Ordnung, ich werde dir alles beantworten, keine Geheimnisse betrifft aber auch dich. Aber erst muss das Verschwindekabinett funktionieren. Dracos Antwort kam schnell, und Hermine wusste, dass sie nun das Verschwindekabinett kümmern musste.

Was funktioniert denn nicht? Hermine wusste einiges über Verschwindekabinette, aber sie wusste nicht, wie es zu reparieren war. Draco würde ihr mitteilen müssen, was er alles schon versucht hat, und was genau nicht funktionierte. Mittlerweile funktioniert alles, ausser der Transport zurück, dort ist noch ein Problem vorhanden. Ich habe es mit allen Reparaturzaubern versucht, bin aber nicht weitergekommen, als bis hierhin.

Hermine hatte einen Verdacht, doch sie brauchte noch mehr Infos. Wie hast du es getestet, ob das Kabinett funktioniert? Sie war sich nicht sicher, ob sie darauf eine Antwort wollte.

Ich habe es mit einem Spatz probiert, der letzte kam lebend zurück, ist jedoch innerhalb weniger Minuten verstorben. Draco schien nichts vor ihr zu verheimlichen, worüber Hermine froh war.

Hast du das Kabinett auf Zauber überprüft? Hermine war gespannt auf die Antwort, je nachdem würde sich ihr Verdacht vertiefen, oder sie musste von vorne anfangen.

Daran habe ich nicht gedacht. Vielleicht wäre das wirklich ein Versuch wert. Dracos Antwort machte Hermine Mut, vielleicht war das ganze gar nicht so schwer. Ich werde morgen früh das Kabinett auf Zauber überprüfen. Gute Nacht. Jetzt war Hermine doch endlich müde, und sie drehte sich auf den Bauch. Es dauerte nicht lange, und sie fiel in einen unruhigen Schlaf. In ihren Träumen sah sie sich immer wieder versagen, und Draco und sie starben immer und immer wieder. Als Hermine aufwachte, war sie schweissüberströmt. Sie beschloss, noch zu Duschen, bevor sie den Raum der Wünsche aufsuchte. Das Wasser schien die Träume wegzuspülen, und Hermine fühlte sich wieder besser. Sie band ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen, packte ihre Tasche und machte sich auf den Weg. Im Schloss war es noch ruhig, die meisten Schüler schienen noch zu schlafen. Es dauerte nicht lange, und Hermine stand im Raum der Wünsche, welcher ihr die Abstellkammer zeigte. Wie sollte sie hier das Verschwindekabinett finden? Der Raum schien endlos und sie hatte noch nie so viele Möbel auf einmal gesehen. Aufmerksam lief Hermine durch den Raum, immer wieder blieb sie vor einem Schrank stehen, doch es war nie das Verschwindekabinett. Nach was muss ich genau suchen? Hermine war langsam genervt, warum konnte er ihr nicht mehr Infos geben? Hermine lief weiter, so würde sie es zwar nie finden, aber besser suchen als nur herumstehen. Es ist ein grosser Schrank mit einem hässlichen grünen Tuch darüber. Draco antwortete sofort, worüber Hermine wirklich froh war, ihre bereits geringe Motivation war gefährlich am sinken. Grünes Tuch? Hermine hatte das Gefühl, so etwas gesehen zu haben. Sie lief nach links und um den Stuhlturm herum und tatsächlich, dort stand ein Schrank mit einem grünen grossen Tuch darüber. Sie zog an den Tuch und es kam mit einer Staubwolke begleitet herunter. Sie stand tatsächlich vor dem Verschwindekabinett. "Specialis revelio magicae" Hermine schwang ihren Zauberstab, und vor ihr erschienen ein Zauber nach dem anderen. Viele waren Hermine nicht bekannt, doch einer liess sie stutzig werden. Das Kabinett wurde mit einem Schutzzauber belegt, welcher das Kabinett daran hinderte, eine Verbindung mit seinem Gegenstück aufzubauen. Die nachkommenden Zauber schienen von Draco zu sein, es waren viele Reparierzauber darunter, aber auch Ordnungszauber und Platzierungszauber. Er schien den Schutzzauber schon beinahe umgangen zu haben und sehr viel Arbeit und Recherche hineingesteckt haben, doch es fehlte noch etwas essentielles. Hermine rieb sich die Schläfen, sie wusste, dass etwas fehlte, nur nicht was. Schnell schrieb sie den Schutzzauber auf. Weisst du etwas über diesen Zauber, dofacitonum? Hermine sandte Draco schnell eine Nachricht, wenigstens mitdenken wird er ja wohl können. Als Hermine auf ihre Armbanduhr sah, bemerkte sie, dass der Unterricht in 10 Minuten begann. Schnell packte Hermine ihre Tasche und lief los, denn sie wollte auf keinen Fall bei Professor Snape zu spät kommen. Als Hermine vor dem Klassenzimmer ankam, warteten Ron und Harry bereits auf sie und Harry sprach seine Gedanken gleich aus. "Woher kommst du denn? Wir haben sich beim Frühstück vermisst." "Ja, Moment, ich habe dir ein Brötchen gerettet." Ron griff in seine Tasche und zog ein etwas verdrücktes Brötchen heraus. Hermine war selten so dankbar, dass Ron eigentlich nur ans Essen dachte wie im Moment. "Vielen Dank, ich denke ich wäre sonst einfach verhungert." Beinahe hätte sie das Lächeln auf Rons Gesicht verpasst, als sie in das Brötchen biss. "Ich bin froh, dass ich dir etwas Gutes tun konnte. Am besten isst du schnell, der Unterricht beginnt in wenigen Minuten, und Snape hasst es, wenn wir zu spät kommen." Hermine ass so schnell sie konnte, sie wusste, für den Unterricht würde sie all ihre Energie brauchen. "Ich hoffe, ihr habt euch alle gut auf den heutigen Unterricht vorbereitet. Da wir die letzten Male Zaubersprüche geübt haben, werdet ihr heute wieder Duelle ausführen." Snape kam schnellen Schrittes in den Raum, und seine Stimme klang wütend. Es musste ihm wohl etwas über die Leber gelaufen sein. Der Unterricht bei Snape war wie immer fordernd, und Hermine musste sich sehr konzentrieren, um ihre Duelle nicht zu verlieren. Nach der Stunde schlichen alle Schüler erschöpft aus dem Raum, Professor Snape schien tatsächlich schlechte Laune zu haben. Hermine lief gerade auf das Schulzimmer für Arithmantik zu, als sich ein Druck auf ihren Kopf legte. Hermine brauchte keine Sekunde, um ihren Schutz aufzubauen. Sie spürte, wie der Angreifer versuchte diesen zu durchbrechen, doch er schien kein Erfolg zu haben. Aus einer Intuition heraus, folgte Hermine in Gedanken dem Druck, bis sie den Angreifer spürte. Ein Leises "Legilimens" und Hermine griff an. Dies genügte, und der Angriff auf ihren Kopf wurde beendet, und sie erkannte gerade noch das Erstaunen ihres Angreifers, bevor sie aus dessen Kopf katapultiert wurde. "Hermine? Hallo? Hörst du mir eigentlich zu?" Vor ihr stand Ginny, welche wild mit ihren Armen fuchtelte. "Tut mir leid, ich war mit meinen Gedanken gerade wo anders." Hermine sah ihre Freundin zerknirscht an. "Das habe ich gemerkt. Also was meinst du? Kommst du heute Nachmittag mit uns nach Hogsmead?" Ginny sah sie erwartungsvoll an. Hermine überlegte einen Moment, doch sie hatte für niemanden ein Geschenk besorgt, und dafür wäre Hogsmead vielleicht keine schlechte Idee. "Ich muss nach dem Mittagessen noch kurz in die Bibliothek, doch danach komme ich gerne mit." Ginny strahlte sie an und rannte dann los, den der Unterricht begann in wenigen Minuten.

Draco

Dofacitonum... Dofacitonum... Woher kannte er diesen Zauber nur. Draco zerbrach sich den Kopf darüber. Oder zumindest soweit es ging, denn sein Kopf schmerzte immer noch, und er konnte sich noch nicht wirklich lange konzentrieren. Als ihm das Mittagsessen gebracht wurde, sass Draco im Bett auf. Er wollte gerade mit dem Essen beginnen, als die Tür aufging und Pansy hineinkam. "Draco, ich dachte ich leiste dir beim Essen etwas Gesellschaft." Pansy trug auf ihrem Arm ein Tablett mit ihrem Essen, und setzte sich an sein Bett. Draco war erstaunt, wie kam es, dass sie bei ihm Essen durfte? "Danke, aber ich esse lieber alleine." Draco hatte nicht viel Lust auf ihre Gesellschaft. Pansys Blick verdunkelte sich und sie sah ihn verletzt an. "Aber Draci, etwas Gesellschaft wird dir guttun, da bin ich sicher." In ihren Augen schienen sich die ersten Tränen zu bilden. "Nein danke." Er sah sie dabei nicht einmal an. Natürlich war er viel allein, aber er genoss die Ruhe. Über Weihnachten würde er noch genügen Menschen um sich herumhaben, da konnte er wohl die letzten Tage Ruhe geniessen. Pansy setzte wieder an. "Ich dachte..." Draco unterbrach sie sofort. "Es ist mir egal. Geh jetzt." Seine Worte mussten sie getroffen haben, denn Pansy drehte sich ohne ein weiteres Wort um, und wollte gehen. "Ich bin müde und möchte schlafen, du kannst am Nachmittag auf einen kurzen Besuch kommen." Er sah Pansy freundlich und entschuldigend an, er wusste, dass er ihr gegenüber nicht fair war. Doch er wollte gerade wirklich keinen Besuch. Pansy nickte scheu, und schenkte ihm ein kleines Lächeln, bevor sie den Raum verliess. Draco lehnte sich erschöpft zurück in die Kissen. Nach ein paar Minuten griff er nach dem Löffel und der Suppe. Er schafft gerade die Hälfte der Suppe, bevor er wieder erbrach. Draco war Elends zumute. Gerade ging es ihm doch einigermassen gut, warum konnte er denn nichts essen? Madame Pomfrey kam, und leerte die Schüssel aus. "Mr. Malfoy, sie müssen sich unbedingt schonen. Ich werde ihnen gleich noch einen Trank zur Stärkung bringen, dann sollten sie sich gleich wieder ein bisschen besser fühlen."

Als Draco wieder aufwachte, sass Pansy an seinem Bett. Verschlafen und erstaunt sah er sie an. "Ich wollte dich nicht wecken, tut mir leid. Auch wegen heute Mittag, ich wusste nicht das du noch so krank bist, sonst hätte ich dich nicht gestört." Pansy sah ihn entschuldigend an. "Schon in Ordnung. Du hast es nur gut gemeint." Draco versuchte nicht herablassend zu klingen, obwohl es ihm nicht ganz gelang, doch Pansy schien es ihm nicht böse zu nehmen. "Ich habe dir noch die Aufgaben aus dem Unterricht mitgebracht, es ist nicht viel, aber da ich weiss, wie ungerne du den Unterricht verpasst, habe ich für dich alles mitgeschrieben." Pansy legte ein Stapel Pergament und einige Bücher auf den Tisch neben Dracos Bett. "Danke, das ist... wirklich aufmerksam von dir." Draco war erstaunt, Pansy schien ihn doch schon ziemlich gut zu kennen. und er war wirklich froh, dass sie sich so viel Mühe gemacht hatte. " Wenn etwas unklar ist, frag mich einfach. Es war nicht immer einfach, alles sauber mitzuschreiben, aber ich denke alles in allem sollte es verständlich sein." Draco nickte dankend, und Pansy fing an zu strahlen. Die Zeit mit ihr flog nur so vorbei. Pansy erzählte ihm alles, was in den letzten Tagen in der Schule geschehen war, und Draco genoss die Ablenkung. Doch als sein Ring warm wurde, wurde Draco unruhig. Er hätte gerne nachgesehen, was Hermine ihm gesendet hatte, doch Pansy schien nicht vorzuhaben, in nächster Zeit gehen zu wollen. Immer wieder glühte der Ring kurz auf, und Draco konnte sich kaum noch konzentrieren. Ging es Hermine gut? War irgendetwas geschehen? Seine Gedanken kreisten. "Draci? ist alles in Ordnung? DU siehst so bleich aus." Pansy sah ihn besorgt an. "Ich bin nur sehr erschöpft, vielleicht war es etwas Zuviel des guten." Draco sprach langsam und versuchte etwas verschwommen zu sprechen. Pansy sprang sofort auf. "Dann mache ich mich auf den Weg, du sollst dich unbedingt erholen, und ich dumme Gans merke nicht einmal wenn ich dir Zuviel zumute." Pansys Gesichtsausdruck war zerrknirscht. "Ich schlafe nachher ein wenig, dann geht es sicher gleich wieder besser. Danke für deinen Besuch." Pansy nickte und ging. Kaum fiel die Tür hinter ihr ins Schloss, sah Draco auf seinen Ring. Ich habe es geschafft. Der Zauber, den ich dir vorher geschickt habe, trennt zwei Gegenstände voneinander, so auch die beiden Verschwindekabinette. Du hattest mit deinen Versuchen den Zauber schon beinahe umgangen. Doch heute in Hogsmead ist mir eingefallen, wie man diesen Zauber löst. Ich ärgere mich beinahe, dass ich nicht früher darauf gekommen bin. Ein Einfaches "cooperante simplexia" genügt. Ich habe es mit dem zweiten Spatz versucht, und er fliegt gerade fröhlich um mich herum. Hermines Begeisterung war ansteckend. Wirklich? Es funktioniert alles wieder? DU bist meine Rettung, vielen vielen Dank. Draco hätte schreinen könne vor Freude.

Dramione, Liebe oder Zwang - PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt