2.Kapitel

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*P.o.V. Clarke*

“Ich kann für nichts garantieren, wenn er mir unter die Augen tritt”, erklärte mir Bellamy.
“Dem stimme ich zu.”
“Nochmal langsam...”, nippte Octavia an ihrem Glas, “Er hätte dich fast geohrfeigt und hat dir gedroht. Dich festgehalten-”
“Können wir das Thema für jetzt wechseln, bitte?”, seufzte ich.
“Du solltest ihn anzeigen.”
“Mit geht's doch gut, okay?”, sah ich die drei vor mir an.
“Du bist blass, Clarke. Und ich brauche nicht Medizin zu studieren, um sagen zu können, dass es dir alles andere als gut geht”, zeigte Raven auf mich und lehnte sich weiter vor.
“Mein langjähriger Freund hat mich betrogen. Er hat mit einer billigen nichtsnutzigen Schnepfe geschlafen und das mehr als dreimal. Wie sollte es mir denn gehen?”, wollte ich von ihr wissen, “Soll ich ihm bemitleidenswert in den Arsch kriechen, wenn er von mir verlangt, unsere Beziehung nicht wegzuwerfen?”
“Nein!”, kann es sofort von Octavia.
“Eben und dafür hätte ich mir beinahe eine gefangen. Willkommen im 21.Jahrhundert, Ladies!”, damit hob ich mein alkoholisches Getränk und nahm ebenfalls einen großen Schluck.
“Und du sagst, zwei Frauen sind dir zur Hilfe gekommen?”, hob Octavia eine Augenbraue.
Ich nickte nur und sah vor mir wieder diese atemberaubenden Augen, zusammen mit diesem Gesicht und umspielt von diesen Haaren.

*Rückblick*

“Hey, alles okay?”
Wieder hatte ich nicht mitbekommen, wie sie mir näher und um den Tisch gekommen waren. Erst beim Klang ihrer Stimme und der fast sanften Berührung an meiner Schulter nahm ich meine Stirn von der Tischkante und drehte meinen Kopf in ihre Richtung. Mir lag eine Antwort auf der Zunge: ‘Alles okay’, die Standardantwort, um weiteren Fragen aus dem Weg gehen zu können. Aber dieses wunderschöne Grün ihrer Augen ließ eben jene Antwort ersticken.
Und ich schwieg.
Und verlor mich darin.
“Hat er dir wehgetan?”
Ich blinzelte und hielt mich automatisch stärker an der Kante fest, als ich leicht den Kopf schüttelte: “Nein, das konntet ihr gerade noch vermeiden.”
Kurz sah ich von ihr ab und hoch zu der anderen, welche mich besorgt ansah. Als ich zurück zu der Grünäugigen blickte, huschten ihre Augen von meinem rechten zum linken und wieder zurück, als würde sie wirklich sicher gehen wollen, dass meine Antwort der Wahrheit entsprach.
“Danke”, lächelte ich sie an und versuchte die Tränen zurückzuhalten, “Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Normalerweise-”, aber ich brach ab
‘Willst du jetzt allen ernstes sein Verhalten entschuldigen?’, ging es leise durch meinen Kopf.
“Auch wenn er dein Freund ist, hat er so nicht mit dir umzugehen”, ihre Hand verschwand von meinem Oberarm, nachdem sie zuvor an meinen Oberarm gerutscht war.
“Kein Problem. Wenn wir etwas hören, was unserer Meinung nach nicht richtig ist, greifen wir ein”, erklärte die Frau, welche nicht bei mir hockte und sich abwandte, um kurz darauf meine Taschen einzusammeln.
“Ich möchte mir nicht ausmalen, was noch hätte...”, abrupt sah ich zurück zu ihr.
‘Finn ist sehr besitzergreifend.’
“Sollen wir jemanden-”, aber ich unterbrach ihren zweiten Versuch und schüttelte wieder den Kopf: “Meine Freunde laufen hier irgendwo herum oder warten im Auto. Ich hatte gerade ein Seminar... mein letztes Referat... Das Semester ist bald vorbei und die letzte Prüfungsphase...”, ich merkte selbst, wie wirr ich klang und hielt inne, um tief einzuatmen.
“Was studierst du?”, fragte sie ruhig und eine Spur sanft.
“Medizin. Ich habe bald mein 13.Semester rum, danach geht's ins praktische Jahr.”
“Wow”, nickte sie mir anerkennend zu.
“Studierst du auch?”
“Ich bin schon fertig”, schmunzelte sie.
“Sie hält in 10 Minuten eine Vorlesung”, erklärte die andere, während sie sich gegen einen der Tische lehnte.
“Eine Vorlesung??”
“Ich bin keine Dozentin, keine Sorge. Ich informiere die Studenten nur über meine Arbeit. Aber, Luna, du hast recht”, damit sah sie von mir ab und zu eben jener am Tisch lehnenden, “es wird Zeit.”
“Ich möchte euch nicht aufhalten”, als ich mich zum Stehen aufstützen wollte, kam sie mir zur Hilfe.
“Du hältst uns nicht auf”, versicherte sie mir, “das hier war wichtiger.”
‘Wir kennen uns nicht und dennoch würde sie mich vorziehen?’
“Das ist lieb, danke”, ich ließ ihre weiche Hand los und erwiderte ihr Lächeln.

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