*eine Wochen später/ zwei Monate zuvor*
*P.o.V. Clarke*"Guten Morgen, mein Schatz", ich hielt bei Mom an und ließ mir einen Kuss auf die Wange geben, "heute allein?"
"Spontane Entscheidung", lächelte ich leicht und sah auf den Bildschirm ihres iPads, "ist das Echos Krankenakte?"
"Ja", seufzte sie, nachdem sie mich einen Moment gemustert hatte, "streng vertraulich wie du weißt."
"Mhm", ich ließ meinen Blick über die Informationen schweifen und hielt wenig später kurz ihre, um dann abrupt zu ihr aufzusehen, "sie wird heute entlassen? Geht's ihr schon soweit-"
"Auf eigenen Wunsch", deutete sie auf die Anmerkung.
"Auf eigenen Wunsch?", hob ich eine Augenbraue.
"Beanspruche deine Stimme noch nicht so arg, Liebling."
"Mir geht's besser, Mom", erwiderte ich leiser, "Sie ist auf ihrem Zimmer?"
"Noch, ja- Clarke warte!", sie hielt mich am Arm fest, weshalb ich mich wieder zu ihr drehte.
"Ehrenwort", unterbrach ich ihren Ansatz von Versuch, mich vermutlich daran zu erinnern, es ruhig angehen zu lassen, "ich bin tiefenentspannt, Mom."
"Ich sehe jegliche Lügen in deinen Augen, vergiss das nicht", aber sie ließ sich diesmal von mir einen Kuss auf die Wange geben.
'Zumindest versuchst du es...'
"Zumindest hat das keine Auswirkung auf meinen Hals", zwinkerte ich.
"Auf deinen Magen hoffentlich auch nicht!"
Sie rief es mir nach, da ich bereits kehrt gemacht hatte und den Flur weiter entlang ging. Bis zu Echos Zimmer hieß es noch einige verwinkelte Wege zu gehen und schließlich zu klopfen.
"Herein."
"Morgen, Echo."
Ich war bereits dabei die Tür wieder zu schließen, da drehte sie sich halb zu mir und zog beinahe beiläufig den Reißverschluss der Tasche zu.
"Clarke! Was machst du denn hier?", fragte sie überrascht.
"Wonach sieht's denn aus?", lächelte ich leicht und musterte ihr Erscheinungsbild vor mir, "Ich hab gehört, du willst schon heim?"
"Krankenhäuser sind nicht so meins."
"Verstehe ich", näherte ich mich ihr langsam, "fühlst du dich denn schon fit genug?"
"Ich bin noch ein paar Tage krank geschrieben. Ich werde schon zurecht kommen", sie klopfte auf das Bett neben sich, als sie sich setzte, "Erzähl, wie geht's dir?"
"Mir geht's gut-"
"Du wurdest betäubt-"
"Ich war dabei, ja", unterbrach ich dir, "wir wurden überrumpelt, das hätte nicht passieren dürfen."
"Emori hat mir berichtet, dass sie in U-Haft sitzen... Hast du schon ausgesagt?", wandte sie sich vorsichtig in ihren Bewegungen mir zu.
Ich nickte: "Sie brauchten die Aussagen relativ schnell, deswegen wurde ich zwei Tage nach der Magenspülung vernommen. Und du?"
"Ich konnte nichts sagen, weil ich nicht bei Bewusstsein war."
Meine Stirn legte sich leicht in Falten: "Aber du hast doch wenigstens erzählt, was mit dir passiert ist, oder?"
Sie bedeckte meinen Arm mit ihrer Hand, während sie beruhigend lächelte: "Lass das meine Sorge sein."
"Echo, du hättest an der Stichverletzung sterben können. Wenn keiner von uns kompatibel gewesen wäre, wäre das dein Ende gewesen-"
"Wenn mich Doktor G nicht gefunden hätte, wäre das mein Ende gewesen", wandte sie ein.
"Echo-", ich schüttelte den Kopf und presste meine Lippen aufeinander, als sie mir abermals ins Wort fiel und mich eindringlich ansah: "Ich kläre das auf meine Weise, okay? Clarke, ich stehe in deiner Schuld und ich danke dir, deiner Mom und Doktor G, dass ihr mir geholfen habt. Aber es liegt jetzt an mir, was ich tun werde."
"Ich lege es dir ans Herz."
Sie nickte, ehe sie zögerlich sprach: "Ich entscheide wohl, was ich tun werde, sobald ich Gewissheit habe, ob sie freigelassen oder weggesperrt werden."
'Wenn ich-'
"Die Chancen stehen, vermute ich, ganz gut, dass sie weggesperrt werden", spannte sie leicht den Kiefer an, "zumindest Finn."
"Wir werden sehen", atmete ich aus, als ich die Vibration meines Handy fühlte.
Ich zog es aus meiner hinteren Hosentasche, sofort sprang mir Octavias Name entgegen.
"Hi O."
"Griff, kannst du mir sagen, wo du steckst? Ich stehe in deiner Wohnung und du bist nicht da", hörte ich sie sagen.
"Oh! Waren wir verabredet?", hakte ich stutzig nach, als sich Echo erhob und in Richtung Badezimmer ging.
"Nein, aber ich war der Annahme, dass du heute nichts vor hast und ich habe auch frei, deswegen...", sie hielt inne, als Echo geräuschvoll den Lichtschalter betätigte, "Bist du im Krankenhaus?"
"Wolltest du nicht etwas mit Rae unternehmen?", entgegnete ich.
"Spielen wir jetzt das Spiel? Clarke, ich bin nicht deine Mom, ich weiß, Momma kann keiner das Wasser reichen, aber-"
"O, ich bin gleich wieder da. Und ja, ich bin im Krankenhaus... bei Echo", unterbrach ich sie, "Ich bin in circa einer Stunde wieder da, okay?"
Sie seufzte am anderen Ende der Leitung: "Ich stehe in einer Stunde vor deiner Tür, Prinzessin."
Noch ehe ich antworten konnte, legte sie auf, weshalb ich zeitverzögert mein Handy vom Ohr nahm.
"Kontrollanruf?"
Echo hatte ihren Kulturbeutel aus dem Badezimmer geholt und steuerte nun auf ihre Tasche zu.
"Ich werde vermisst", lächelte ich leicht, "Holt dich wer ab?"
"Nein, ich-"
"Soll ich dich mitnehmen?"
Einen Moment sah sie mich an, ehe sie zögerte: "Normalerweise solltest du mich hassen."
"Ich weiß", nickte ich leicht, "und das habe ich auch. Abgrundtief..."
"Berechtigt", presste sie ihre Lippen aufeinander.
"...bis sich herausstellte, dass du keine Ahnung hattest", stand ich auf und strich die Bettdecke gerade.
"Und trotzdem bin ich mit deinem Freund ins Bett gegangen...mehrmals."
"Er hat dich versucht umzubringen."
"Vielleicht wollte er mich los werden, um bei dir wieder bessere Chancen zu haben?", stellte sie eine Vermutung auf, die mich innehalten ließ, "Und vielleicht sollte ich dich stattdessen jetzt hassen und mich revanchieren?"
Langsam drehte ich mich zu ihr um, aber sie hatte ihre Arme verschränkt und sich an den Tisch an der Wand gelehnt.
"Aber ihr habt mir das Leben gerettet, du hast mir mit deinem Blut das Leben gerettet", lockerte sie ihre Arme, "und ich würde niemals die Schuld bei dir suchen."
"Ist das also ein ja?"
"Du musst dich nicht verpflichtet fühlen, mich-"
"Das ist ein ja", entschied ich, "ich habe dir nicht mein Blut gegeben, damit du eine Woche später einen Rückschlag riskierst."
"Da kann ich wohl nicht gegen argumentieren", seufzte sie.
"Nope."
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From the very first second
Fanfiction-Pausiert- Seifenblasen platzen so schnell, dass man den Prozess kaum wahrnimmt. Von der einen zur anderen Sekunde kann sich so manches Leben, so mancher Alltag, plötzlich in Luft auflösen. Ein jähes Ende kann dem einen eine Genugtuung sein, dem and...