4.Kapitel

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*P.o.V. Lexa*

“Nein, es ist überhaupt kein Problem, Octavia”, lächelte ich sie beruhigend an, “Lass dich einfach von Linc nach Hause fahren. Ich passe auf Clarke auf.”
“Aber das geht nicht, ich bin ihre beste Freundin. Ich muss doch-”, Octavia schloss tief luftholend die Augen, als Lincoln sie unterbrach: “Ich gebe dir mein Wort, wenn Lexa sagt, dass sie auf Clarke aufpasst, dann tut sie das auch.”
“Das hat sie schon zweimal”, nickte die betrunkene Dunkelhaarige.
“Und jetzt werde ich es wieder tun”, nickte ich ihr zu, “Linc bringt dich nach Hause und ich bleibe hier bei Clarke.”
“Okay...”, stimmte sie schließlich zu, “du musst darauf achten, dass sie morgen genug Vitamine zu sich nimmt und Wasser! Ganz viel Wasser!”
‘Wie süß, selbst im betrunkenen Zustand macht sie sich Sorgen um ihre beste Freundin.’
“Das werde ich, und jetzt ab nach Hause, Octavia”, legte ich eine Hand an ihren Oberarm.
Sie nickte und lächelte, ehe sie meine Hand bedeckte. Lincoln küsste meine Wange und verabschiedete sich mit den Worten: “Taucht der Kerl hier auf, ruf mich umgehend an.”

In meiner unmittelbaren Umgebung polterte es und ich wurde recht unsanft aus meinem Schlaf gerissen. Sofort öffnete ich meine Augen und setzte mich abrupt auf. Ich brauchte genau eine Sekunde, um mich zu orientieren, denn währenddessen sah ich mich um.
‘Ich bin bei Clarke’, rief ich mir in Erinnerung, als ich die Kuscheldecke ergriff.
“Verdammt...”
Sofort sah ich von der Schlafzimmertür zurück zum Bett und erkannte eine Silhouette im Bett sitzend, vorn über gebeugt, ihren Kopf haltend. Ich schlug die Decke zurück und stand von dem Recamiere auf, dessen Stellung in gut drei Meter Abstand zum Bett war und ging langsam aber schnellen Schrittes zu ihr.
Heute früh, als Clarke bereits tief und fest schlief, hatte ich alles, was wir jetzt benötigen würden, zusammen gesucht und bereit gelegt.
“Hey, nicht erschrecken”, flüsterte ich, als ich mich langsam neben sie auf das Bett setzte und meine Hand an ihren Arm legte.
Sie zuckte dennoch zusammen und sah etwas benommen im dunklen Licht zu mir auf.
“L-Lexa?”, hauchte sie mit brüchiger Stimme, welche noch vom Schlaf belegt war.
Ich nickte leicht und konnte in dem schwachen Licht, welches durch die schweren Vorhänge schimmerte, ein...leichtes Lächeln erkennen.
“Kopfschmerzen?”, flüsterte ich.
“Nicht nur das”, murmelte sie.
“Mulmig in der Magengegend? Tendenz zu schlecht?”
“Hundert Punkte.”
“Das liegt am Blutverlust”, ich strich eine verirrte Haarsträhne hinter ihr Ohr, “Trink erst mal etwas Wasser, ich setze Tee auf und mache Frühstück.”
“Nein, das brauchst du-”, aber ich schüttelte zeitgleich mit ihr den Kopf und wandte dagegen: “Keine Widerrede”, schnappte mir die Wasserflasche, drehte sie auf und hielt sie ihr hin.
“Danke.”
Ich sah zu, wie sie langsam trank und nahm ihr die Flasche wieder ab.
“Ich habe mein Handy herunter geworfen, aus Versehen”, erklärte sie leise und fuhr mit ihren Fingern durch ihre Haare, “damit habe ich dich geweckt, oder?”
“Ist nicht schlimm, ich hebe es auf”, lächelte ich sanft und erhob mich, bevor ich sie sachte wieder zum Liegen brachte und die Decke zurecht zog,
“Ruh dich aus”, bat ich über sie gebeugt und mich mit einem Arm abstützend auf der Matratze, als ich sie nun doch etwas besorgt musterte.
Ich brauchte nicht mehr als die wenige Helligkeit, um ihre Blässe zu erkennen.
‘Der Sekt war wirklich keine gute Idee’, ich holte tief Luft.
“Mir geht's gut”, flüsterte sie.
Ich lächelte leicht und drückte mich wieder zum Stehen auf. Vorsichtig hob ich ihr Handy wieder auf und legte es auf den Nachtisch.
“Das wird es wieder”, damit verließ ich das Schlafzimmer und ging durch den Flur, an der Badezimmertür und dem Wohnzimmer und Esszimmer vorbei und kam schließlich in der Küche an und begann das Frühstück vorzubereiten.
Bis mein Handy klingelte und ich mich verwirrt umsah.
‘Oh, das hatte ich wohl hier liegen lassen.’
“Ha-”, nahm ich Lincolns Anruf entgegen und wurde prompt von Anyas Stimme unterbrochen: “Schön, dass du auch mal an dein verdammtes Handy gehst, Woods!”
Ich seufzte: “Anya, ich bin gerade erst aufgestanden.”
“Schläft Clarke noch?”, hörte ich Luna im Hintergrund fragen.
“Nein, sie ist auch schon wach und falls es euch interessiert, ich mache gerade Frühstück, damit ihr Kreislauf in Gang kommt.”
“Dann geht's ihr wirklich nicht so gut, wie Octavia vermutet hat”, erwiderte Lincoln.
“Und das, obwohl sie selbst ein paar Gläschen intus hatte. Wie geht's euch, Ladies?”, erkundigte ich mich, “Ihr wart ja auch nicht mehr so allein gestern Abend.”
“Prima...nach der Tablette”, ich hörte Luna kichern.
“Ich glaube, das wird Clarke nicht zu hundert Prozent helfen”, seufzte ich, lächelte jedoch.
“Dann macht es euch gemütlich und lasst den Samstag gemütlich angehen”, Anya pausierte kurz, “Soll dich irgendwann einer von uns abholen?”
“Ach, ich melde mich, wenn dann.”
“Soso...”
“Ich lege jetzt auf, bis später”, damit beendete ich kopfschüttelnd das Telefonat.

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