*P.o.V. Clarke*
Er hatte noch weniger Durchhaltevermögen, als vermutet.
Nach einem Blickduel hatte er nur noch nach Jackson und Murphy verlangt und an mich gerichtet gesagt: “Das wirst du bereuen.”
“Bestimmt nicht”, erinnerte ich mich gesagt zu haben.
Doch ich konnte mich schnell von dem Trennungsmoment abwenden, denn als er endlich weg war, ließ ich das Handgelenk von der Grünäugigen los und ging rüber zu Harper, wo ich ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und ihr Gesicht so drehte, dass ich einen guten Blick auf ihre Wange hatte.
“Womit-”
“Mir geht's gut, Clarke”, lächelte sie leicht.
“Das ist eine Schnittverletzung. Du kannst von Glück reden, dass das nicht genäht werden muss. Wer war das?”
“Murphy.”
“In meiner Tasche ist das Erste-Hilfe-Set. Hol es raus und setz dich auf den Tisch”, erklärte ich ihr, während ich ihr Kinn los ließ und mich von ihr abwandte.
“Miss... Was ist denn hier passiert?”
Ich glaube, wir drehten uns alle etwas perplex um und sahen geschockt zu der Kellnerin, welche so eben vom Flur in den Raum getreten war.
“Joan!”, entfuhr es mir, “Es tut mir fürchterlich Leid! Die Person wird für den Schaden hier aufkommen, schreiben Sie eine Rechnung. Ich gebe Ihnen die Adresse.”
“Miss Griffin...”, etwas unbeholfen sah sie zu mir.
“Ich brauche Verbandszeug”, fuhr ich fort, “und eine Schüssel mit Wasser, wenn möglich auch ein Handtuch. Ach und Schokolade. ”
“Schokolade, Miss Griffin? ”
“Ja, für die Meme im Nebenraum. Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er das brauchen”, nickte ich ihr zu.
“Clarke!”, hörte ich Bellamy aufstöhnen, während ich Octavia kichern hörte und die Grünäugige im Augenwinkel besorgt schmunzeln sah.
“Das können Sie dann auch auf die Rechnung setzen.”
“Okay...”
Schließlich wandte ich mich ab und sah zu dem Mann am Türbogen, während ich in jene Richtung ging.
“Danke”, lächelte ich, als ich bei ihm ankam, “und-”
“Es ist keine Entschuldigung nötig”, lächelte er ebenfalls leicht, “kein Problem.”
“Clarke...-”
“Willst du mich verarschen, Blake?”, fuhr mein Kopf in seine Richtung, während ich versuchte das Chaos nicht allzu sehr wahrzunehmen, sondern lieber ihn und seine Verletzungen zu analysieren, “Was hast du nicht an ‘Wir prügeln uns nicht in unserem Lieblingslokal’ verstanden, hm?”, und ich ging zu ihm rüber.
“Ich habe damit nicht angefangen!”
“Aber du hast es auch nicht verhindert! Oder?”
“Nein und ich bereue auch keinen einzigen Schlag.”
“Ich hoffe, du hast wenigstens gut getroffen!”
“Hast du ihn dir nicht angesehen?”
“Nein, die Genugtuung wollte ich ihm nicht geben.”
Bei ihm angekommen, lächelte er leicht. Dennoch boxte ich ihn gegen die Schulter und sah - diesmal mit Genugtuung - zu, wie er sich besagte Stelle hielt.
“Au!”
“Klappe!”, erwiderte ich und zog ihn schließlich runter in eine Umarmung, wobei ich fühlte, wie er sich anspannte vor Schmerzen.
“Danke”, ich lehnte meinen Kopf gegen seinen, als sich seine starken Arme um mich legten.
“Es-”
“Das braucht es nicht”, schüttelte ich leicht den Kopf, ehe ich mich von ihm trennte.
“O, Rae alles gut bei euch?”, drehte ich mich halb zu den beiden und konnte gerade noch so mitansehen, wie Octavia Raven zu einem Stuhl stützte, auf welchen sich Raven dann sinken ließ.
“Ich sehe mir das gleich an. O kannst du Raven in das andere Zimmer bringen? Da ist besseres Licht und weniger Verwüstung.”
“Wird gemacht.”
“Und du kommst auch mit”, sah ich zurück zu Bellamy, “Ich sehe mir das an und dann können wir immer noch entscheiden, ob die Notaufnahme nicht doch der bessere Ort für euch ist.”
“Ich muss in kein Krankenhaus”, erklärte er mir, aber verzog das Gesicht, als er mir folgen wollte.
“Das sehe ich”, hielt ich an, “Komm, ich helfe dir.”
“Geht schon.”
Aber er drängte mich nicht weg, als ich seinen weniger verletzt aussehenden Arm über meine Schulter zog und den Rest des Weges stützte. Der Mann, welcher im Türbogen gestanden hatte und Finn mit davon abgehalten hatte, zu mir zu gelangen, nahm Raven Octavia ab.
“Wohin?”, erkundigte er sich.
“Neben Harper”, nickte ich zu jener.
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From the very first second
Fanfiction-Pausiert- Seifenblasen platzen so schnell, dass man den Prozess kaum wahrnimmt. Von der einen zur anderen Sekunde kann sich so manches Leben, so mancher Alltag, plötzlich in Luft auflösen. Ein jähes Ende kann dem einen eine Genugtuung sein, dem and...