13.Kapitel

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*P.o.V. Lexa*

“Nein, ist schon gut, Mom.”
Ich holte tief Luft und kuschelte mich näher an den warmen Körper. Mein Kopf brummte ganz leicht und ich wollte alles andere, als diese Wärme und diesen Geruch gehen zu lassen.
“Ich setze Kaffee auf, ja? Der Rest wird mit Kopfschmerzen aufwachen”, vernahm ich eine angenehm flüsternde Stimme.
“Das wäre schön. Brauchst du Hilfe?”
Ich konnte nicht anders, als ein protestierendes Geräusch von mir zu geben. Wenig später strich jemand durch meine Haare und ein Flüstern drang an meine Ohren: “Ist schon gut, ich gehe nicht.”
Schlagartig wurde ich wacher und fühlte, dass mein Kopf auf Clarkes Brust lag und meine Arme sie fest umschlungen hielten. Ich lag halb auf ihr.
‘So gemütlich...’
Vorsichtig hob ich meinen Kopf an und traf sofort auf wunderschöne und strahlend blaue Augen. Meine Lippen waren mit einem Mal nur wenige Millimeter von ihren entfernt.
“Guten Morgen”, flüsterte sie mit einem sanften Lächeln und strich meine Haare zurück.
Ich konnte mich nicht entscheiden, wo ich zuerst hinsehen sollte bei so viel Schönheit auf einmal. Ihre Haare waren zwar noch zerzaust vom Schlafen, kein Make-up zierte ihr Gesicht und ihr Ausdruck war noch leicht müde...
‘Ach verdammt’, kurz sah ich zur Tür, Abby war nicht da und die Tür war geschlossen, ‘Egal.’
Als ich zurück zu Clarke sah, zögerte ich keine Sekunde und robbte mich vorsichtig weiter nach oben und legte meine Lippen auf ihre. Ich hatte meine Augen geschlossen, als ich mein Gesicht leicht nach links drehte und meine Hand ihre Seite empor glitt  und sich an ihre Wange legte. Ich fühlte, wie ihre Wimpern meine Wange strichen, als sie blinzelte und als es nach wenigen Sekunden stoppte, erwiderte sie den Kuss und zog mich näher an sich. Aus einem liebevollen Guten-Morgen-Kuss wurde schnell Leidenschaft.
Ihr entwich ein leises Stöhnen, was dazu führte, das ich mehr wollte. Mehr von dieser bezaubernden Person. Mehr von diesem Stöhnen. Mehr von allem.

Rückblick

Es muss die dritte Bourbon Flasche gewesen sein, welche völlig geleert auf den Tisch gestellt wurde. Unzählige Bierflaschen und eine heitere Stimmung reihten sich mit ein und die Strapazen vom frühen Abend schienen vergessen.
Ich ließ meinen Blick wieder über den Tisch wandern und traf auf dunkle Augen, welche mich von gegenüber im Intensivkurs ansahen.
‘Was denkst du gerade, Clarke?’
Ein leichtes Lächeln ergriff meine Lippen, als sie leicht ihre Unterlippe biss.
“Momma Griffin...?”
“Spuck's aus, Rae.”
“Sind die Gästezimmer vorbereitet?”
Abby lachte auf, aber ich sah nicht von Clarke ab.
“Wann sind sie das nicht? Aber ich schätze, ihr müsst euch einigen, wer wo schläft”, überlegte ihre Mom.
“Luna, Anya? Ihr schlaft bei mir, ja?”
Ich hob eine Augenbraue, wonach Clarke kurz schmunzelte und schließlich von mir absah.
“Reyes, du willst dir dein Bett mit gleich zwei teilen? Ladies, sie rammelt. Ich warne nur vor”, sprach sie, ohne den Hauch von Alkohol auf der Zunge, dabei hatte sie  weitaus mehr getrunken als ich.
‘Wie macht sie das?’, ich konnte nicht umhin, sie zu mustern.
Ihre Lieblingspose war es, ein Bein anzuziehen und es angewinkelt auf dem Stuhl zu umarmen. Sie trug noch genau das von heute Nachmittag und sah unverändert schön aus. Aber meine Gedanken spielten weiter und fragten sich, wie es wohl unter diesen Sachen aussehen würde.
‘Lexa...’
Wir waren gestern Abend nicht weiter gegangen. Aber das brauchten wir auch nicht. Ich habe jede Sekunde genossen und ich würde es wieder genießen.
‘Wir gehen Clarkes Tempo.’
“Ich will echt nicht unhöflich sein...”, blinzelnd sah ich wieder auf und bemerkte, dass sie aufgestanden war, “...aber ich bin wirklich müde.”
“Das verstehe ich, mein Schatz”, Abby erhob sich ebenfalls.
“Du kannst ruhig-”
“Nein, schon gut, ich habe noch einen kurzen Weg drin. Da bietet es sich an, wenn ich dich kurz begleite”, unterbrach Abby sie sanft lächelnd.
“Alles klar”, seufzte Clarke, “Soll ich den kleinen Spatz mitnehmen, O?”
“Ja, hundemüde der kleine Engel - wortwörtlich -, bring sie zu Filou”, nickte sie und sah auf den Welpen herab.
Im Laufe des Abends hatte sie sich die kleine Hündin herausgeholt und letztlich in den Schlaf gekrault, während sie ihren Schoß wärmte.
“Mach ich”, ihr Weg führte an Octavia vorbei, wobei sich auch Raven nochmals zu ihr herüber lehnte und die Kleine streichelte.
“Macht nicht mehr so lange”, bat Clarke, wobei ihre Stimme so einfühlsam und ruhig klang, als sie ihre Hände um das kleine Tier legte.
“Machen wir nicht.”
“Gute Nacht zusammen”, lächelte sie in die Runde, wobei jeder etwas erwiderte, während sie den Welpen wie ein Baby in ihren Armen hielt und schließlich ihrer Mom die Veranda hoch folgte.
Als alle anderen dann bereits wieder in Gesprächen vertieft waren, sah ich ihr noch nach und erwiderte ihren Blick. Sie nickte zum Haus und lächelte, während sie eine Augenbraue hob und im Haus verschwand.
‘Was sollte mir das sagen?’, ich lehnte mich wieder an.
Natürlich wussten die anderen, dass wir uns trafen und ich kann mit Sicherheit sagen, dass Raven und Octavia bereits mehr wussten als die weitere Hälfte von Clarkes ursprünglichem Kreis. Ich fühlte die angenehme Wärme, welche sich in meinem Körper ausbreitete und eine kleine Vorfreude.
‘Clarke wollte, dass ich die nächste Nacht wieder bei ihr schlief... War das nun der Wink mit dem Zaunpfahl?’
Ich ließ meinen Blick über die Runde schweifen und nahm mir auch noch etwas Zeit, nachdem Abby wieder heraus gekommen war. Es sollte nun auch nicht so offensichtlich sein.
“Ich weiß ja nicht, wie lange ihr noch machen wollt...”, unterdrückte ich ein Gähnen, “...aber ich bin unendlich müde.”
“Oh, ich auch”, erklärte Raven und streckte sich.
“Steht das Angebot noch?”, hob Luna eine Augenbraue.
“Na aber sicher.”
“Dann kannst du Lexa gleich die Schlafzimmer zeigen. Wer zuerst kommt mal zuerst.”
Ich lächelte Abby zu und in unter einer viertel Stunde lag ich allein im Gästezimmer und wartete noch weitere fünf Minuten, ehe ich mein Handy schnappte und vollkommen angezogen wieder aus dem Bett stieg und zu Clarkes Zimmer schlich. Es war gerade mal ein paar Stunden her, als sie es mir persönlich gezeigt hatte.
‘Den Weg habe ich mir gemerkt.’
Ich klopft nicht an, als ich die Zimmertür des gemütlich eingerichten Schlafzimmers erreichte, sondern schlüpfte direkt herein und zog die Tür leise hinter mir zu. Direkt neben mir stand eine Kommode. Im Mondschein erkannte ich einen Zettel darauf liegen.
‘Lexa’ stand feinsäuberlich darauf geschrieben.
‘Sie hat mir ein Schlafoberteil hingelegt.’
Als ich kurz zum Bett sah, erkannte ich zwar, dass ein Körper unter der Decke lag, konnte jedoch nichts weiter erkennen.
‘So süß’, ich zog mich in Windeseile und ohne ein Geräusch von mir zu geben um.
Erst dann schlich ich zum Bett und zog sachte die Decke am Kopfende zur Seite. Ihr Atem ging regelmäßig, als der Mond hell auf ihr Profil schien, und ließ mich für einen Moment innehalten. Sie sah so perfekt aus, dass ich mich fragte, ob sie real, wirklich hier, war. Clarke muss eingeschlafen sein, als ich nicht sofort hinterher gekommen war.
Aber ich war zu wach, um mich neben sie zu legen. Der Alkohol machte mich munterer, als mir lieb war, und ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. Ich legte die Decke vorsichtig zurück und ging an das Bettende, wo ich an meine Unterlippe biss und mir einredete, es nicht zu tun und sie schlafen zu lassen.
‘Aber ich will nichts sehnlicher, als ihre Lippen und ihren Körper zu fühlen.’
Also warf ich meine Zurückhaltung über Bord. Sie hatte mich mit dem Lächeln und Nicken eingeladen.
Ich raffte die Decke leicht am Fußende und krabbelte darunter. Ich stellte sicher, dass sie zugedeckt blieb, als ich über ihre Beine krabbelte und ihre Bein sanft hinaufstrich. Die Gänsehaut breitete sich binnen Sekunden unter meiner Berührung aus, als ich mich hocharbeitete und über sie kroch.
Clarke trug ebenfalls nur ein Schlafoberteil und einen Slip, was mich schmunzeln ließ, als ich oberhalb ihrer Oberschenkel innehielt und meine Hände über ihre Hüfte strichen. Sie bewegte sich leicht unter meiner Berührung und seufzte leise. Vorsichtig hob ich ihr Oberteil an und platzierte einen sanften Kuss neben ihren Bauchnabel, wobei ich ihre Hand zucken fühlte an meinem Oberarm.
‘Ich hab dich, Clarke’, sanft und leicht verteilte ich Küsse dort und strich mit meinen Fingerspitzen über ihre weiche Haut.
Es dauerte nicht lange, da wurde ihr Atem ungleichmäßiger und ich grinste gegen ihre Bauchdecke, als sich ihre Beine leicht unter mir bewegten und ich tief einatmete.
‘Ich liebe ihren Geruch.’
Ungeachtet des verrutschten Oberteils, richtete ich mich leicht auf und stieg über Clarke weiter herauf. Ich stellte sicher, das ich unseren Hautkontakt nicht unterbrach, als ich mich auf ihrem Schoß platzierte und meine Lippen an ihr Schlüsselbein legte. Und kaum traf ich auf ihre Haut und setzte mich auf sie, entwich ihr ein sanftes Stöhnen und ihre Hände wanderten meinen Rücken herauf.
Ich saugte leicht an ihrer Haut, biss sanft hinein und küsste jede Stelle, die ich erreichen konnte, während sie unter mir immer unruhiger wurde und ihr sanftes Stöhnen an mein Ohr drang.
“Warum hast du mich so lange warten lassen?”, hauchte sie mit zitternder Stimme, als ich vor ihren Lippen hielt, da ich meinen Weg nach oben erreicht hatte.
Ich traf ihren Blick und hielt für den Augenblick die Luft an, als ihre Augen im Mondschein dunkelblau zu scheinen schienen.
“I-Ich...”, ich schluckte schwer, unfähig meine Gedanken in Worte zu fassen, “Clarke...”
Eine ihrer perfekten Augenbrauen hob sich leicht an und ein sanftes Lächeln erschien auf ihren Lippen.
“Du machst mich wahnsinnig”, hauchte ich, ehe ich meine Lippen auf ihre legte und sich ihre Hand in meinen Nacken und Haaren vergrub, als sie mich näher an sich zog.
“Du...bist...wunderschön”, hauchte ich zwischen den Küssen, ehe sie meiner Zunge Einlass gewährte und wir gleichzeitig aufstöhnte.
Clarkes Körper bäumte sich leicht unter mir auf, als ich eine Hand zwischen unseren Körpern an ihrem herunter wandern ließ und dabei jede Berührung an jeder Stelle ihres perfekten Körpers abspeicherte.
“Lexa...”, stöhnte sie und atmete schwer an meinen Lippen.
“Ich bin hier”, presste ich meine gegen ihre, “Ich werde nie wieder gehen.”
“Das wäre auch besser so”, drückte sie mit einem Bein leicht gegen mich und ließ mich bei ihrer Berührung leicht aufstöhnen.
Ich hob meinen Kopf leicht an und sah sie an. Selbst in dem wenigen Licht erkannte ich, dass ihre Augen dunkler geworden waren und das machte mich noch mehr an.
“Gott, Lexa”, hauchte sie, als ihre Augen weiter herunter wanderten, “Was machst du mit mir?”
Ich lächelte kokett und biss auf meine Unterlippe. Clarke schüttelte leicht den Kopf und hob ihren Kopf an, um die Lücke zwischen unseren Lippen zu schließen. Ihre Hände glitten von meinem Nacken weiter herunter, als sie sich ohne Mühe aufsetzte und sich ihre Hände an meinen Po legten und mich fest und näher an sich zog, was mich in den Kuss stöhnen ließ.
“Clarke...”
“Ich gehöre nur dir, Lex.”

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