19.Kapitel

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*P.o.V. Clarke*

"Setz dich, Liebling", ich ließ mich von Mom zu dem freien Stuhl nahe des Bestecktisches führen und setzte mich.
Sie zog mir den Mundschutz vom Kopf, sodass er nur noch vor meiner Brust hing und ich meinen Kopf anlehnen konnte.
"Das hätte ich heute nicht auch noch erwartet", murmelte ich.
"Du hast ihr das Leben gerettet", erklärte Dr. G., welche noch über ihr hing und die letzten Mittel in die Kanüle jagen würde.
"Ich habe der Frau das Leben gerettet, die mit meinem Ex-Freund geschlafen hat", murmelte ich, "und das heute."
Mom lehnte sich vor und küsste meine Stirn: "Ich bin stolz auf dich."
Ich lächelte leicht. "Sie kommt also durch?"
Sie übte weiter Druck auf die Einstichstelle aus und nickte: "Übernimmst du, dann kann ich Elise weiterhelfen?"
Ich nickte und drückte an ihrer Stelle gegen die Stelle in meiner Armbeuge, während ich meinen Arm anwinkelte. Langsam schloss ich meine Augen und holte tief Luft.
Wir hatten eine direkte Bluttransfusion durchführen müssen, um Echos Leben retten zu können. Wie erwartet, hatte sie bereits zu viel Blut verloren und hatte welches benötigt, um nicht auszubluten. Während wir also recht schnell feststellen konnten, was sie für eine Blutgruppe brauchte, fiel die Entscheidung auf mich.
"Du musst das nicht-"
"Sie stirbt, wenn wir das nicht machen, Mom", erinnerte ich mich gesagt zu haben.
Ich wollte nicht Schuld an ihrem Tod haben, nur weil ich eine Entscheidung als eigentliche Feindin und nicht als Ärztin getroffen hatte.
Und so wurden unsere Blutkreisläufe miteinander verbunden, während ich einarmig mithalf. Größtenteils Druck ausübte oder Besteck reichte, während sie sich um die Stichverletzung kümmerten.
"Können wir überhaupt ausschließen, dass-"
"Sieh hinein, Clarke", hatte mir Dr. G. zugenickt, was ich daraufhin auch getan hatte, "Sie hatte wirklich Glück."
"Und das gleich zweimal", hatte Mom gegen den Mundschutz gemurmelt, "Keine Organe sind verletzt und du hast sie gefunden."
"Was ist mit den Hämatomen?"
     "Clarke?", ich fühlte eine Hand an meiner Wange und öffnete blinzelnd meine Augen: "Bin wach."
"Gut", Dr. G. lächelte mich sanft an, ehe sie meinen Puls misste und meine Pupillenreaktion testete, "Sehr gut. Sehr gute Arbeit, Doktor Griffin."
Ich lächelte leicht zurück und schüttelte leicht den Kopf: "Das bin ich noch-"
"Heute warst du es", drückte sie leicht meinen Unterarm, "Wie fühlst du dich? Sicher auf den Beinen oder eher nicht?"
Wir konnten nur schätzen, wie viel ich an Blut gespendet hatte, um Echo am Leben zu erhalten und es ihr letztlich zu retten.
"Ich schaffe das", nickte ich ihr zu, "Was kann ich tun?"
"Du gehst jetzt hoch...", verschwand ihre Hand von meinem Arm, "...steigst unter die Dusche und wäschst das Blut ab. Dann ziehst du dir frische Sachen an und ruhst dich aus."
"Aber-"
"Du hast mehr getan, als ich von dir hätte verlangen können, Clarke", unterbrach sie mich kopfschüttelnd, "Also entlasse ich dich für heute aus meinem Dienst."
Ich hob leicht schmunzelnd eine Augenbraue, ehe ich seufzte und erwiderte: "Okay."
"Wunderbar", sie streckte mir ihre Hand entgegen und nickte mir zu.
Ich nahm sie an und ließ mir vorsichtig aufhelfen.
"Alles gut soweit?"
"Natürlich."

*P.o.V. Lexa*

Octavia tippte nervös mit ihren Finger auf der Tischplatte herum, wobei sie erneut einen Blick von Raven zugeworfen bekam, ehe sie ihre Hand in ihre nahm und murmelte: "Hör endlich auf damit!"
"Ich bin nervös."
"Was du nicht sagst", erwiderte Bellamy, "Das sind wir alle."
Nachdem klar wurde, wer die verletzte Person in Wirklichkeit war, wurde sie bereits nach unten gebracht. Von da an hörten, geschweige denn sahen, wir nichts mehr von den vier Frauen und keiner von uns traute sich mehr einen Fuß in den Keller zu setzen.
"Was stellen sie mit Echo an, Kane?", hatte Anya nach knapp zehn Minuten gefragt.
"Ihr versuchen das Leben zu retten."
"Aber sie-"
"Das da unten sind drei Ärzte", hatte er zu Jasper gesehen, "und keine Richter. Ihre Aufgabe ist es, Verletzten zu helfen."
"Auch wenn Clarke sehr mit sich ringen wird?", hatte Lincoln zögerlich gefragt gehabt.
"Oh das bezweifle ich", hatte ich leicht gelächelt "Clarke sieht die Verletzungen und nicht Echo. Sie kann zwischen ihrem Problem miteinander und dem wesentlichen Problem unterscheiden."
Ich erinnerte mich, wie Raven und Octavia zustimmend genickt hatte und wir letztlich ins Schweigen gefallen waren.
Filou hob ihren Kopf und ließ mich zu ihr herunter sehen. Aber ihr Blick glitt zur Terrasse und ihr Schwanz begann sofort zu wackeln.
"Clarke! Achtu Heiliger...", die Freude über das langersehnte Erscheinen ihrer besten Freundin verschwand aus Octavias Stimme.
Als ich sie ebenfalls sah, wusste ich auch warum.
"I-Ist das...", aber selbst Lincoln verstummte.
"Was denkt ihr denn, was da unten vonstatten ging? Eine Cocktailparty?", hob Clarke eine Augenbraue, als sie die Stufen herunter ging, fast schlich.
Sie sah blasser aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Und ich vermutete, dass das nicht daran lag, dass sie an sämtlichen Stellen mit Blut übersät war. Nicht nur ihr Oberteil und ihre kurze Hose war davon vollgesogen. Auch an ihren Armen erkannte ich die mittlerweile getrockneten Bluttropfen und Rinnsale, das gleiche an ihrem rechten Oberschenkel.
"Habt ihr sie umgebracht?", hauchte Luna unsicher.
"Nein", Clarke hielt am Tisch an und legte ihren sauberen Unterarm an dem freien hohen Stuhl ab und holte tief Luft, "Sie wird durchkommen."
Und obwohl wir sie kaum kannten und doch eher als Feindin sehen sollten - was sie bis zu einem gewissen Punkt gewesen war oder ist -, atmeten wir erleichtert auf.
"Und warum siehst du so aus?"
"Ich mag Blutbäder", todernst erwiderte sie Ravens Blick, welche Momente danach fast genauso blass wurde wie Clarke selbst, "Scherz, Rae. Nicht dass du dich noch übergibst."
"Du bist ein Monster", hauchte sie.
Clarke lächelte leicht und griff nach einem sauberen Glas, ehe sie sich etwas Saft eingoss, "Echo hatte einen starken Blutverlust, wir mussten eine direkte Bluttransfusion vornehmen. Dr. G. und Mom haben sich hauptsächlich um die Verletzungen gekümmert."
"Direkte Bluttransfusion?", hob Marcus eine Augenbraue, "Wer war Spender?"
Während Clarke an ihrem Glas nippte, streckte sie ihren Arm aus. Mein Blick fiel auf den kleinen Druckverband um ihren Ellenbogen.
"Du?"
"Unsere Blutgruppen sind kompatibel", nickte Clarke, "Ich wollte euch nur aufklären. Sie lebt. Sie wird überleben und sobald sie wach ist, werden wir auch erfahren, wie es dazu gekommen ist."
"O-Okay."
"Wie viel Blut hast du verloren?"
"Keine Ahnung", schüttelte sie den Kopf, "Eine kleine Menge. Aber das ist halb so wild, Kane."
"Halb so wild?"
"Sie ist unsere Patientin", erinnerte sie ihn, "und jetzt entschuldigt mich. Ich muss dieses Blut von mir bekommen und mich kurz hinlegen, bevor mein Kreislauf zusammenklappt."
'Wenn sie sich nicht demnächst hinsetzt, wird das auch passieren', sie ging bereits zurück zur Terrasse, als ich mich ebenfalls erhob.
"Ich gehe besser mit. Und ihr... Bekommt diese Spannung in Griff. Es ist keiner gestorben.", erklärte ich leise.
Eiliges und teils nachdenkliches Nicken ließ ich zurück, als ich Clarke hinterher eilte. Sie hörte meine Schritte und drehte sich halb zu mir, aber ich verschränkte nur unsere Finger miteinander und zog sie weiter.
"Lex, du musst nicht-"
"Oh doch. Ich bin lieber bei dir. Nicht dass dein Kreislauf wirklich noch zusammenbricht", lächelte ich leicht.
"Na schön", lächelte sie leicht, "Danke."
Ich schüttelte nur mit dem Kopf und zog sie die Treppe hoch in ihr Zimmer.
"Geh unter die Dusche. Ich suche dir Sachen raus", lotste ich sie zum Badezimmer und nickte ihr zu.
Doch als ich mich gerade von ihr entfernen wollte, zog sie mich zurück und presste ihre Lippen gegen meine. Augenblicklich wurde der Versuch unterbunden, sie zu fragen, ob alles okay sei. Ich erwiderte den Kuss und ließ mich an sie ziehen. Bald darauf lehnte sie an der Badezimmertür hinter sich und schlang ihre Arme um meinen Körper. Sie roch nicht wie immer. Der metallische Geruch von Blut nahm überhand, aber das überspielte ich, als der Kuss intensiver wurde und ich dieses warme Verlangen in mir aufkommen fühlte.
"Clarke...", hauchte ich gegen ihre Lippen.
"Ich gehöre ganz dir."
Meine Zunge bat erneut um Einlass, wonach ich die Vibration ihres leisen Stöhnens gegen meine Zunge fühlte und mich näher an sie drückte, während ich den Mundschutz von ihrem Hals zog und sie erneut aufstöhnte. Sie öffnete die Tür und zog mich mit ins Bad. Ich stellte sicher, dass die Tür wieder geschlossen und auch abgeschlossen wurde, als sie mir bereits mein Oberteil über den Kopf zog. Ich wandte mich wieder voll und ganz ihr zu und zupfte an dem Saum ihres blutigen Oberteils, während ich meine Lippen wieder auf ihre legte. Sie half mir, es ihr auszuziehen, und in einer eleganten Bewegung waren wir bald nur noch in Unterwäsche.
"Bist du dir sicher?", flüsterte ich und öffnete meine Augen.
Sie hatte ihre Arme wieder um meinen Hals geschlungen und öffnete auch ihre. Als ich auf blaue traf, lächelte sie bereits und nickte: "Du verlässt das Badezimmer jetzt nicht."
"Du solltest dich eher aus-", aber sie presste ihre Lippen wieder auf meine, während ich das 'Klick' des Verschlusses meines BHs vernahm und sie meine Lippen verließ.
Während sie den BH-Träger von meiner Schulter zog, verteilte sie kleine Küsse von meinem Kinn herunter, meinen Hals entlang, Schulter und Schlüsselbein, ehe sie leicht dem Weg des Trägers folgte und dabei die andere Seite folgte.
"Clarke...", murmelte ich und schloss meine Augen, während ich jeden einzelnen Kuss genoss.
"Soll ich mich immer noch ausruhen?", hauchte sie gegen meine Oberweite, ehe ich fühlte, wie sie auch dort Küsse verteilte.
'Verdammt.'
Ich zog sie wieder zu mir hoch und presste meine Lippen gegen ihre, während ich sie zur Duschkabine führte und ihr hineinhalf.
'Du hast es nicht anders gewollt.'
Das Wasser prasselte auf uns herab, während ich Clarke zwischen mir und der Wand sicher hielt. Ihr BH hatte es nicht mehr mit in die Dusche geschafft und ich liebte es. Während sich das Wasser um unsere Füße rötlich verfärbte, ließ ich meine Hand über ihren Bauch weiter nach Süden wandern, während sie ihre Hand an meinen Nacken gekrallt hatte, um sich festhalten zu können. Ihre Lippen verließen nie meine und bald stöhnten wir synchron in den Kuss hinein, als ich vorsichtig an ihrem Slip zupfte und meine Hand darin verschwinden ließ.
"Oh verdamm... Oh mein... Lexa!"
Ihr Körper bäumte sich mir entgegen und ich wusste, dass es genau das Richtige war.

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