9.Kapitel

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zwei Wochen später /drei Monate zuvor

*P.o.V. All*

Clarkes letzte Prüfung war nun einige Tage her und das vierte Date von ihr und Lexa ebenfalls. Sie wollten nichts überstürzen und gingen es langsam an. Lincoln und Octavia hatten ihre Beziehung bekannt gegeben und die Tage waren bis dato ruhig vergangen.
Vor knapp einer Woche erhielten Raven, Octavia, Bellamy, Jasper, Monty und Harper eine Nachricht von Clarkes Mom, welche an jeden von ihnen gleichermaßen lautete:

Hallo meine Lieben,
wie ihr wisst, bin ich in ein paar Tagen wieder da. Clarke weiß davon noch nichts und ich möchte sie überraschen. Die letzte Prüfung wird für sie noch einmal nervenraubend. Der Sommer hat begonnen und ich möchte mein wieder-Dasein mit einer Grillparty feiern. Sagt ihr davon bloß nichts, sondern nur mir, ob ihr dabei seid. Ich würde mich freuen!
In Liebe,
Abby und Marcus

Natürlich stimmten sie zu, wobei sich Octavia zur Aufgabe nahm und Abby nicht nur zusagte, sondern auch erklärte, dass ihre Gruppe größer geworden war und noch vier Weitere dazukommen würden. Abby hatte auf ihrem Landhaus mehr als Platz, weshalb sie nicht dagegen stimmte und darum bat, dass auch die vier Neuen dazukommen sollten.
Clarke bekam von all dem nichts mit, sondern genoss ihre freie Zeit tiefen entspannt und malend in ihrer Wohnung. Oder sie war mit den anderen unterwegs.
Am Abend vor der großen Wieder-Daseins-Grillparty saßen sie zusammen bei Clarke, wobei es jedem schwer fiel nicht mit der Sprache herauszurücken.
"Ich mache mir Sorgen."
Lexa sah abrupt zu Clarke, welche nicht weit von ihr entfernt saß und auf das Weinglas in ihrer Hand herunter sah.
"Worüber?", war auch sie die erste, die nachfragte, während der Rest zeitverzögert zu den beiden sahen.
"Es ist zu ruhig", erwiderte jene und nippte an ihrem Glas.
"Inwiefern?", fragte Bellamy nach.

*P.o.V. Clarke*

Ich presste leicht meine Lippen aufeinander. Nach der letzten Prüfung kannte Finn meinen Semesterplan nicht mehr. Ich hatte damit gerechnet, dass er dort aufkreuzen würde, aber das tat er nicht. Worüber ich mehr als froh war, aber ich hatte so ein ungutes Gefühl und ich konnte nicht erklären, auf was es sich beziehen konnte. Ich hatte  - um Gottes Willen - keine Angst, aber ich fühlte diese Unsicherheit in mir, dass es zu einfach war. Seit diesem Freitag habe ich nichts mehr von ihm gehört; und auch der Rest allem Anschein nach nicht.
"Clarkey?"
Abrupt sah ich zu Raven, welche auf dem Boden saß und an dem Sofa lehnte, kaum einen Meter von mir entfernt.
"Ich mache mir auch gleich Sorgen, wenn du nicht mit der Sprache rausrückst", lächelte sie leicht, "Worüber machst du dir Sorgen?"
"Finn", erwiderte ich schlicht, "Es ist zu ruhig und der Freitag liegt bereits zurück."
"Ach Prinzessin", seufzte Harper, "wir können doch froh sein, dass er sich nicht nochmal gemeldet hat."
"Ja natürlich, aber das ist nicht Finns Masche", ließ ich meinen Blick zu ihr herüber schweifen, "aber das brauche ich euch nicht sagen."
"Nein", Bellamy schüttelte den Kopf.
"Was ist denn Finns Masche?", erkundigte sich Anya.
"Wenn Finn sagt: 'Das letzte Wort ist noch nicht gesagt' oder 'Wir sind noch nicht fertig', ist er das meistens auch noch nicht", klärte Jasper die anderen auf, er hatte es auch endlich mal zu einem allgemeinen Treffen geschafft, "und was genau hat er an jenem Freitag gesagt, Clarke?"
"'Das wirst du bereuen'...", ich spitzte leicht meine Lippen, ehe ich mein Glas ansetzte: "Darauf kann er lange warten."
Ich sah Lexa im Augenwinkel leicht lächeln, vernahm aber auch, wie die anderen besorgte Blicke austauschten.
'Oh na super.'
"Die Blicke möchte ich heute nicht sehen!", zeigte ich auf meine besten Freunde, während ich das Weinglas sicher in meiner Hand hielt, "Ich habe ein heikles Thema angesprochen - schon klar, Asche über mein Haupt - aber die Blicke bleiben draußen!"
"Eine Zwischenfrage, Clarkey...", mein Kopf drehte sich abrupt zurück zu Raven.
'Kannst du mich nicht einmal anders nennen?'
"...weiß deine Mom, dass zwischen euch beiden nichts mehr läuft?"
"Nein...", presste ich meine Lippen nach einer Weile zusammen, "sie ist im Urlaub."
"Du hast es ihr noch immer nicht gesagt?", hob Luna eine Augenbraue.
"Sie ist im Urlaub mit Marcus", schüttelte ich leicht den Kopf, "den versaue ich ihr doch nicht. Wie soll ich ihr das denn am Handy sagen? 'Hi Mom, ach übrigens, Finn ist fremd gegangen und wir haben uns getrennt.'?"
"Was wäre daran verwerflich?", hob Anya eine Augenbraue.
"Sie mochte Finn abgöttisch", seufzte Monty, ehe er einen Schluck aus seiner Bierflasche nahm.
"Ganz genau", nickte ich ihm zu, "Ich werde es ihr schonend beibringen, wenn-"
"So schonend, wie es dir beigebracht wurde?", erkundigte sich Lincoln, was mich verstummen ließ.
'Ich hasse dich, Finn', hätte ich es ausgesprochen, hätte man die Verbitterheit mehr als herausgehört, denke ich.
"Ich glaube, du solltest da etwas wissen, Griffin."
Ich hob eine Augenbraue und sah anhand des Tonfalls zurück zu Raven.
"Bin ich jetzt nicht mehr Clarkey?"
Sie lächelte sanft und holte schwer und tief Luft.
"Doch, aber-", aber das Klingeln meines Haustelefons unterbrach sie.
"Es gab also doch schon Morddrohungen?", erkundigte ich mich, während ich nicht von ihr absah, jedoch das Glas abstellte und mich langsam erhob.
"Nein", schüttelte sie entschieden den Kopf und verzog das Gesicht: "Hast du immer noch diesen grässlichen Klingelton?"
"Der ist doch nicht grässlich..." , ich schmunzelte leicht, als ich an den sitzenden Personen am Boden vorbei ging und in die offene Küche trat, "Ist halt Ansporn dahinter, schneller den Anruf entgegen zu nehmen."
Raven lachte auf: "Ach, so ist das!"
Ich streckte ihr meine Zunge entgegen, während ich zum Haustelefon griff und mir die Nummer ansah.
"Griffin", legte ich es schließlich an mein Ohr, nachdem ich den Anruf entgegengenommen hatte.
"Hier auch. Hallo, mein Liebling!", vernahm ich ihre vertraute Stimme am anderen Ende.
"Mom!", lächelte ich unwillkürlich, "Mit deinem Anruf hätte ich jetzt am wenigsten gerechnet... Hi!"
Ich hörte ihr unverkennbares Lachen. "Störe ich gerade, Süße?"
"Nein, überhaupt nicht. Die Chaoten sind gerade da."
"Ey!"
"Sag den Chaoten 'Hallo' von mir."
Ich sah grinsend zurück zur Gruppe und erklärte: "Mom sagt 'Hallo an die Chaoten'."
"Momma Griffin ist am Apparat?", hob Octavia eine Augenbraue und erhob sich langsam.
"Ist sie", nickte ich.
"Momma Griffin?", hörte Mom fragen, "Oh, ich glaube, O wird dir demnächst auf den Rücken springen, Clarke."
'Oh stimmt!'

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