16.Kapitel

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*P.o.V. Clarke*

Als ich langsam wieder zu mir kam, fühlte ich, dass Lexa nicht mehr neben mir lag.
Seufzend drehte ich mich auf den Rücken und presste meine Augen zusammen. Die leichten Kopfschmerzen machten sich bemerkbar noch ehe ich einen tiefen Atemzug nehmen konnte.
"Ich brauche heute eine kleine Menge Make-up", murmelte ich, ehe ich blindlings nach meinem Handy griff, um die Uhrzeit zu checken.
Sobald ich sah, wie spät es schon war, setzte ich mich auf.
"Verdammt."
Noch vor dem Sperren des Displays fiel mein Blick auf die Datumsanzeige und dann wurde es schwarz.
Mom hatte mich aus gutem Grund so lange schlafen lassen. Ist nur die Frage, was genau sie den anderen erzählt hatte.
'Super...', ich erinnerte mich vage an den Moment, als ich mich in meine Kissen gepresst hatte und versuchte meinen Tränenfall zu stoppen.
"Ich bin da", die Tür wurde geschlossen, ehe sich die Matratze hinter mir gesenkt hatte und ich leise schluchzte, "Clarke, ich bin hier."
Lexa schloss ihre Arme um meinen Körper und kuschelte sich hinter mich, während sie mich fest hielt in ihren Armen.
"Lass es raus", küsste sie sanft meine Wange, "Halte es nicht zurück."
Sie hatte über meine Wange, meinen Arm und wieder über meine Haare gestrichen.
"Es tut mir leid", meine Stimme hatte zum Ende hin aufgegeben.
"Das muss es nicht", wieder hatte ich einen Kuss an meiner Wange gefühlt.
"Danke", erinnerte ich mich gehaucht zu haben, ehe ich mich meiner Müdigkeit mit dem Gedanken, dass sie da sein würde, hingab.
     "Große Klasse", ich stand langsam auf und nahm das leichte Ziehen in meinem Unterleib war und bedeckte die Stelle.
Sie hatten mich vor Phantomschmerzen gewarnt, an jenem Tag und ich hatte sie bis heute immer mal gefühlt, aber nicht so schlimm wie heute.
'Die Erinnerung daran machte alles so real.'
Ich beeilte mich einfach unter die Dusche zu kommen, auch wenn mir eher nach wieder ins Bett gehen war. Ich wollte nichts Sehnlicheres, als mich unter der Decke zu verstecken und den Tag vorüberziehen zu lassen. Ohne Gedanken. Ohne Erinnerungen.
Als ich halb fertig war unter der Dusche, hörte ich Filous Bellen nach oben hallen und runzelte meine Stirn. Es klang nicht nach dem verspielten Bellen.
'Warum klingt sie so aggressiv?'
Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis ich fertig war im Bad und mit Sorge feststellte, dass es nicht nachgelassen hatte. Filou bellte immer noch und steckte ihre süßen Racker damit an. Als ich schließlich meine Zimmertür öffnete, wurde es lauter. Was mir sagte, dass sie a) im Flur waren und b) ziemlich weit an der Haustür zu sein schienen. Mit gerunzelter Stirn und zunehmenden Kopfschmerzen ging ich meinen Flur entlang und zur Treppe.
"Lou!", rief ich aus, sobald ich die obere Stufe erreicht hatte und sah sie kopfschüttelnd an.
Sie saß an der Haustür mit ihren Welpen um sich herum verteilt und sah abrupt zu mir hoch.
"Was ist denn los?", fragte ich, obwohl ich wusste, dass sie mir nicht antworten würde.
Sie begann wieder zu bellen und wandte sich der Tür zu.
"Mom?", rief ich über das Bellen hinweg und eilte die Treppenstufen herunter, was das Ziehen nur verschlimmerte und mich zwei Stufen vor dem Ende kurz innehalten ließ.
"Und ich hab gesagt, du sollst dich gefälligst verpissen!", vernahm ich die wütende Stimme meiner besten Freundin, Raven Reyes, und sah zurück zur Haustür.
Durch die verzierte Scheibe konnte ich vage ein paar Rücken ausmachen, welche auf der Terrasse verteilt standen und mir die Sicht auf den Vorgarten versperrten.
'Wen haben wir denn jetzt zu Gast?'

*P.o.V. Lexa*

Wir hatten es endlich mal alle an einen Tisch geschafft gehabt, als es im Vorgarten hupte und wir aufgesprungen waren. Und seit einer halben Stunde standen wir nun hier und sahen der einzigen Person ins Gesicht, welche wir mehr hassten als alles andere auf dieser Welt.
Finn Collins.
"Und ich hab gesagt, du sollst dich gefälligst verpissen!", rief Raven wutentbrannt aus, "Ich schwöre dir, ich prügle dich eigenhändig in dein gottverdammtes Auto!"
Diesmal kam kein "Sprache!" von Abby, denn sie schwieg verdächtig.
"Tu uns den Gefallen", nickte Harper zustimmend.
"Ich muss mit Clarke sprechen", beteuert er.
"Bist du behindert?", wollte Luna wissen, "Wie oft willst du noch hören, dass sie deinen Anblick nicht mehr ertragen kann."
"Heute-"
"Was ist denn hier für Geschrei? Ihr macht die Hunde ganz verrückt."
'Oh nein', ich drückte mein Rückrad durch, als ich von Finn absah und Clarke um die Ecke der Veranda treten sah.
Sie war blass, das erkannte ich trotz ihres Make-ups, und sah uns verwirrt an.
"Clarke."
Und sie sah langsam von uns ab und sah zu ihm.
"Geh wieder ins Haus, Clarke", kam es in einigen Sekunden Verzögerung von ihrer Mutter.
"Clarke, heute ist der 25.April", es kam so ruhig und beiläufig aus Finns Mund, dass ich ihm erst keine Beachtung schenkte.
'Was habt ihr denn mit diesem Tag?', fragte ich mich dann jedoch, als ich das Datum realisiert.

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