15.Kapitel

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*P.o.V. Lexa*

Bis es endlich raus auf die Terrasse ging, beobachteten wir Clarke beim Training von Miss Sadie und unterhielten uns. Raven hielt Filou gut in Schach, damit sie nicht dazwischen springen konnte, während die anderen Welpen zurück in ihren Raum gelotst worden waren.
"Verspätetes Mittagsschläfchen, ihr Kleinen", hatte Abby erklärt, als Marcus die ganze Sache gemanagt hat.
Irgendwann entschied Clarke, dass es genug war und dass sich Miss Sadie wacker geschlagen hatten - und natürlich keine Bauchschmerzen von den Leckerlis bekam -, und die kleine Prinzessin trotete auf eines der Kissen und ließ sich erschöpft darauf fallen.
"Du hast sie heute aber an ihre Grenzen gebracht, hm?", hatte Bellamy gegrinst.
"Wer nicht hören will, muss fühlen... Stimmt's, Miss Sadie?", und im Augenwinkel hatte ich gesehen, wie die kleine Welpin ihren Kopf hob und Clarkes Blick erwiderte hatte, welcher abrupt von Bellamy zu ihr gelitten war, "Braves Mädchen."
Und entspannt hatte sich ihr Kopf wieder gesenkt.
"Der Name sitzt jetzt", als Clarke zu mir gesehen hatte, lächelte ich sie sanft an.
"Wird auch Zeit. Ich hab nämlich Hunger...", ein liebevolles Lächeln war ebenfalls auf ihren Lippen erschienen, ehe sie es sich gemütlicher auf dem Kissen gemacht hatte - herunterrutschte und sich eher mit dem Oberkörper und Kopf darauf legte, als weiter in ihrer sitzenden Position zu verbringen.
"Filou..."
Augenblicklich hatte ich zu der Hündin gesehen, welche neben Raven liegend ihren Kopf gehoben und zu der summenden Clarke gesehen hatte.
Ein sanftes Klopfen war daraufhin zu hören gewesen und Filou war nicht mehr zu halten.
Sie sprang aufgeregt auf den Parkettboden und eilte so schnell zu Clarke herüber, dass sie eher rutschte als lief.
"Mach langsam, Lou.", kicherte Clarke, aber da ließ sich Filou bereits auf sie fallen und kraulte sich ihren Weg herauf zu Clarkes Kopf.
Bei der Wucht, welche Filou durch ihre Geschwindigkeit hatte, keuchte Clarke auf, lächelte jedoch und umschloss die Hündin mit ihren Armen, während sie zu ihr sah: "Du kannst ruhig langsamer machen, weißt du? Lou, du bist auch nicht mehr die leichteste!"
"Du hast es provoziert, Süße", kicherte Abby aus der Küche, "du weißt doch, das sie deinem Klopfen nicht widerstehen kann."
"Mhm und dabei vergisst sie wirklich jedes Mal, wie groß sie doch schon geworden ist", Clarke legte beide Hände um das Gesicht der Hündin und kraulte sie, während jene ein niedliches Geräusch von sich gab und Clarke nicht aus den Augen ließ.
Ich lehnte meinen Kopf an die Sofalehne und lächelte zufrieden. Clarke liebte ihre Kuscheleinheiten mit Filou und man sah ihr ihr Genießen mehr als an.
"Lou, du musst ein Auge auf Miss Sadie haben, wenn ihr wieder zuhause seid", erklärte sie ihr leise und veränderte ihre Lage etwas, um letztlich ein Bein anzuwinkeln, um Filou an Ort und Stelle auf ihrem anderen halten zu können, "sonst macht sie noch genauso viel Unfug wie du damals", leicht hob sich Clarkes Augenbraue, als Abby ein zustimmendes Geräusch von sich gab und Filou zum Aufsehen brachte, "Ja, Mom erinnert sich auch noch zu gut daran."
"Ja, Miss Lou wollte anfangs auch nicht hören, aber kuscheln, das wollte sie nonstop", seufzte Marcus, "Ich erinnere mich."
Filou gab ein Geräusch von sich, welches an eine Mischung aus Seufzen und Schnauben erinnerte, bevor sie ihren Kopf auf Clarkes Oberkörper lehnte und dabei mit der Schnauze parallel zu Clarkes Schulter abschloss.
"Jetzt wirst du auch noch kritisiert, hm?", lächelte Octavia leicht, "Armes Mäuschen."
Aber Clarke machte das bereits wieder mit einer Krauleinheit wett, was dazu führte, dass Filou nach kürzester Zeit einschlief.

*P.o.V. Clarke*

Filous Wärme und meine Müdigkeit, da ich die letzten Tage nicht sonderlich viel Schlaf bekommen hatte, führten dazu, dass ich immer schläfriger wurde. Die synchrone Kraulbewegung trug dazu noch bei, weshalb ich meine Augen tief einatmend schloss und meinen Kopf letztlich gegen Filou lehnte. Ich hörte sie reden und leise lachen, vermutlich hatten sie ein gutes Thema eingeschnitten, aber ich konnte mich nicht dazu überwinden, meine Augen zu öffnen und mich einzubringen.
Meine Bewegungen wurden langsamer und ich fühlte, wie meine Hand immer schwerer wurde.
"Du weißt gar nicht, wie viel mir das bedeutet, Clarke", meine Härchen stellten sich bei der Art ihrer Aussprache meines Namens auf.
Die Erinnerung an den Moment auf dem Autositz auf dem Parkplatz des Supermarktes schoss augenblicklich durch meinen Kopf und ließ mich lächeln.
"Ich hätte das nie für möglich gehalten, wenn ich ehrlich bin", strich ich durch ihre braunen und wunderschönen Locken, während ich nie unseren Blick löste, "aber wenn ich ehrlich bin, ist es genau das, was mir gefehlt hat. Du hast in meinem Leben gefehlt, Lexa."
Sie lächelte liebevolle und ehe sie sich für einen Kuss zu mir herunter lehnte, flüsterte sie: "Wenn du das möchtest, werde ich nie wieder gehen."
"Ich wäre verflucht, wenn ich das nicht wollen würde", lächelte ich in den Kuss hinein.
Und noch ehe ich wusste, wie mir geschah, schlief ich ein. Ich fühlte noch an der Grenze zum Einschlafen, wie meine Hand langsam von Filous Fell rutschte und dumpf auf dem Boden aufkam. Kurz herrschte Stille und dann war ich weg.
"Nein, ist schon okay, O, wirklich", lächelte ich und klemmte mein Handy zwischen Schulter und Ohr, als ich weiter nach dem richtigen Teil in meinem Kleiderschrank suchte, "Finn nimmt mich doch mit."
"Na gut, Prinzessin. Wir sehen uns dann in einer knappen halben St-", aber ich unterbrach sie unwillkürlich mit: "Ha! Gefunden! Oh, tut mir Leid... Wir sehen uns in einer halben Stunde, ja."
"Oberteil gefunden?", ich konnte mir fast vorstellen, wie sie schmunzelnd eine Augenbraue hob.
"Na aber hallo", als ich hörte, wie sich ein Schlüssel im Schloss der Wohnungstür drehte, sah ich kurz Richtung Flur, "Finn kommt gerade."
"Alles klar, Süße. Bis nachher!"
"Bis später, O!", schmunzelte ich, als bereits die Tür wieder ins Schloss flog und ich auflegt.
"Prinzessin?"
Langsam nahm ich das Handy vom Ohr und sah ebenso langsam wieder zur Zimmertür. Ich hörte meistens ganz genau heraus, wenn Finn etwas nicht passte oder am Tag etwas nicht gut gelaufen war. Seine Tonlage verriet alles - so wie jetzt auch.
"Hier."
Seine Schritte hallten durch die Wohnung und kamen immer näher, während ich tief einatmete.
"Hi", lächelte ich, als er im Türrahmen stehen blieb und mich ansah, "Wir sind in einer halben Stunde mit den anderen verabredet."
"Ich weiß. Was ist das?"
Ich ließ mir einen Moment Zeit, als ich zu dem Brief in seiner Hand sah.
"Ein Briefumschlag", runzelte ich meine Stirn, "aus dem Briefkasten?"
"Er ist an dich adressiert."
"Ist nichts Neues, ich wohne hier", hob ich beide Augenbrauen.
"Wer ist Marcus Kane?"
"Ein Freund von Mom", lächelte ich leicht, "Er arbeitet auch im Krankenhaus und hat sich um eine Praktikumsstelle für mich bemüht."
Sein Blick blieb ernst, weshalb ich seufzte, die Bluse anzog und richtete und mich schließlich in Bewegung setzte.
"Du kannst Mom anrufen, wenn du mir nicht glauben möchtest. Zumal ich dich noch nie angelogem habe", ging ich langsam zu ihm herüber und küsste sanft seine Wange, wonach ich nach dem Brief greifen wollte.
Er entzog ihn mir jedoch und griff stattdessen grob mit seiner freien Hand an meinen Oberarm, drückte zu und schob mich gegen den Schrank.
"Lüg mich nicht an!", warnte er leise.
"Geht's noch?", hauchte ich und schüttelte leicht meinen Kopf, "Was ist denn los mit dir?"
"Es wäre besser für dich, wenn du mir keine Lügen auftischst, Prinzessin."
"Was hätte ich denn davon, wenn ich dich anlüge, Finn?", sein Griff war viel zu fest und schmerzte zunehmend, "Du tust mir weh!", ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, er jedoch lehnte sich mit einem wütenden Ausdruck auf dem Gesicht zu mir vor.
"Wer ist Kane?"
"Das sagte ich bereits", blieb ich standhaft, "und jetzt lass mich los, Finn Collins."
"Du gehörst mir, Clarke, nur mir."
Seine Stimme war gefährlich tief und rau, was mich schwer schlucken ließ.
"Finn, bitte-", aber er presste seine Lippen bereits auf meine und seinen Körper fest gegen meinen, was mir im ersten Moment die Luft zum Atmen nahm.
"Nur mir", seine Stimme vibrierte gegen meine Haut, als er meine Lippen verließ und meinen Hals stattdessen fast schmerzhaft liebkoste und endlich von meinem Oberarm abließ.
"Finn, wir müssen-", versuchte ich ihn von mir zu drücken, aber scheiterte kläglich.
"Sie können warten", seine Hände bahnten sich ihren Weg zu meinem Oberschenkel und hob mich an, wobei ich reflexartig meine Beine um seine Hüfte schlang und mir vorstellen konnte, was als nächstes folgen würde.
Ich konnte nicht umhin und musste mich bei ihm festhalten, als ich meine Augen zusammen presste. Er trug mich zum Bett und ging mit mir zusammen herunter, während seine Hände meinen Körper erforschten.
"Finn, nicht jetzt, bit-", aber er ließ meine Bitte ersterben, als er seine Lippen wieder auf meine presste.
"Ich liebe dich", hauchte er danach und öffnete meine Bluse wieder.
Ich schüttelte leicht den Kopf und hielt seine Hände fest.
"Clarke?", da war das Klicken des 'k' und ich atmete aus, als ich nicht Finns Hände ergriff, welche sich so kalt und fest an meinem Körper angefühlt hatten; nein, stattdessen umfasste ich warme und sanfte Hände an meiner Taille.
Ich öffnete meine Augen und sah direkt in waldgrüne, strahlende und liebvolle Augen und lächelte leicht.
"Es ist alles okay."
Leicht nickend zog ich sie zu mir herunter und ließ zu, dass sie sich vollkommen auf mich legte, zwischen meine Beine und ihren Kopf auf meine Brust lehnte und ihr Kopf den Platz zwischen Kinn, Halsbeuge und Brustbein füllte.

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