5. Kapitel

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Lucius

Als die junge Miss Granger auf die Bühne kam, fiel Lucius wie vorhin bei der Ankunft ihre strahlende Schönheit auf. Verdammt, er konnte seinen Blick nicht von ihren Lippen wenden. Diese junge Frau reizte ihn, weckte den Jagdinstinkt in ihn, vor allem da es mit Narzissa nicht mehr gut lief.

Dann fing sie an, ihre Lieder auf dem Flügel zu spielen und die Töne, die sie dem Instrument entlockte, waren hypnotisierend. Während Miss Grangers Finger über die Tasten flogen, konnte Lucius nicht anders, als sich vorzustellen, wo sie ihre Finger noch einsetzen konnte. Diese Gedanken machten es ihm schwer, sich zu konzentrieren, weil die Fantasie mit ihm durchging. Salazar, er merkte deutlich, dass er seit Monaten aus Stress weder mit Narzissa noch mit einer seiner Mätressen geschlafen hatte. Er fühlte sich wie ein Teenager und das musste dringend aufhören. Er war ein erwachsener Mann, verdammt noch mal!

Als ihr Auftritt zu Ende war, fühlte Lucius sich also würde er aus einer Trance erwachen. Oder aus einem Traum.

„Danke für dieses Geschenk, Vater. Bleibt sie den restlichen Abend?", fragte Draco, als der donnernde Applaus nachließ und Miss Granger in den Backstage Bereich zurück kehrte.

„Das weiß ich noch nicht, aber ich werde versuchen sie zu überzeugen", erwiderte Lucius.

Für Draco und sich selbst.

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Hermine

Zurück im anderen Raum ließ das Adrenalin langsam nach. Dieser Auftritt war irgendwie intensiver als die anderen gewesen, warum auch immer. Die Tür ging wieder auf und herein kamen Daniel sowie die Malfoys und einige andere, vermutlich hochrangige Gäste.

„Toller Auftritt, Granger", sagte Malfoy Junior mit einem Grinsen im Gesicht. Hermine fand, dass es im Vergleich zu früher ein nettes Grinsen war.

„Draco, benimm dich gefälligst", wurde er von seinem Vater ermahnt. „Wir sind hier nicht in der Schule! Sprich die Dame gefälligst höflich an!"

„Verzeihung, Miss Granger", sagte der Malfoy Sprössling. „Alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen."

„Ist schon okay, Malfoy", konterte Hermine. „Es spielt keine Rolle, ich werde das Manor jetzt sowieso wieder verlassen."

„Schade, ich hatte gehofft, Sie würden noch ein wenig zu Dracos Feier bleiben", sagte Malfoy Senior mit einem charmanten Lächeln - das ihm sehr gut stand und aus irgendeinem Grund ihr Herz schneller schlagen ließ. Seit wann ließ sie sich von Lucius Malfoys Aussehen aus dem Konzept bringen?

„Ja, bitte bleiben Sie noch ein wenig, Miss Granger", bat auch Narzissa lächelnd.

Sie warf Daniel einen Blick zu, der ermunternd nickte. Eigentlich war es jetzt keine Option mehr, direkt nach Hause zu apparieren, denn es wäre extrem unhöflich, jetzt, wo sie von einigen Hexen und Zauberern umringt war.

„Nun, warum nicht?", sagte Hermine. „Das ist... sehr nett von Ihnen. Mein Manager wird dann auch noch bleiben, wenn Ihnen das Recht ist?"

„Selbstverständlich", meinte Dracos Mutter.

„Sehr schön", sagte Malfoy Senior. „Warum gehen wir nicht zurück in den Garten? Dort findet die eigentliche Feier statt."

Und so gingen sie mit den anderen Gästen nach unten. Leider kamen sie dabei an dem Salon vorbei, wo Bellatrix Hermine damals gefoltert hatte. Sobald die junge Hexe diesen riesigen Raum erblickte, wurde ihr schlecht, alles um sie herum begann sich zu drehen und ihr Herz raste vor Panik.

„Alles in Ordnung?", fragte Daniel besorgt.

Die Malfoys blieben ebenfalls stehen und drehten sich zu Hermine um.

„Ich glaube, der Salon erinnert sie an damals, als sie hier gefangen gehalten wurde", wisperte Narzissa. „Es war keine gute Idee, sie hier nach unten zu bringen, Lucius."

Das war das letzte, was Hermine hörte, denn im nächsten Augenblick wurde ihr schwarz vor Augen.

Die PianistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt