22. Kapitel

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Hermine

Als die junge Frau wieder aufwachte, hatte sie keine Ahnung, wo sie war und was passiert war. Ihr war schwindelig und ihr Kopf schmerzte heftig. Alles um sie herum war dunkel, der Boden unter ihr war eiskalt, genauso wie die Umgebungstemperatur. Hermine begann zu zittern und legte automatisch die Arme um sich selbst. Sie musste sich dringend orientieren und sich daran erinnern, was passiert war! Die letzte Erinnerung, die sie hatte, war ihr letztes Konzert für das Jahr. Das war in Berlin gewesen. Anschließend war sie auf der Abschlussfeier gewesen und... und dann war sie auf einmal bewusstlos gewesen. Mit einem Schrecken fiel ihr wieder ein, dass sie auch geknebelt worden war! Der Knebel war inzwischen wieder weg, doch auch jetzt brachte es nichts zu schreien, denn Hermine spürte, dass sie hier ganz alleine war, dass niemand sie hören konnte. Sie tastete nach ihrem Zauberstab, ohne jede Hoffnung, diesen zu finden. Der ehemaligen Gryffindor kam in den Sinn, dass Ron für all das verantwortlich war.

"Dieses Arschloch", stöhnte die junge Frau, ein Echo hallte zurück, was sie vermuten ließ, dass sie sich in einer Art Höhle befand. Langsam versuchte sie, aufzustehen, was ihr aber nicht sofort gelang, da ihr weiterhin schwindelig war.

Wenn nur diese Kälte nicht wäre... irgendwann würde sie auskühlen, so viel stand fest. Es musste dringend eine Lösung her und Panik durfte sie auch nicht bekommen, das würde alles nur schlimmer machen.

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Lucius

VERMISST - STARPIANISTIN NACH KONZERT IN BERLIN ENTFÜHRT

Immer und immer wieder las Lucius die Überschrift der Titelseite vom Tagespropheten, doch sein Gehirn schien die Worte nicht begreifen zu wollen. Sein Blick wanderte zu dem Foto unter der Überschrift. Es zeigte Hermine auf einer Bühne, sie trug ein mitternachtsblaues Kleid und strahlte ins Publikum. Lucius Hand, die an der Kaffeetasse ruhte, begann zu zittern und im nächsten Moment knallte die Tasse auf den Steinboden der Küche und zerbrach, der Kaffee spritzte quer über den Boden.

Es fühlte sich so an, als könnte er mit einem Mal nicht mehr atmen, als habe man ihm die gesamte Luft geraubt.  Hermine. Ihr war etwas zugestoßen. Wer in aller Welt tat ihr so etwas an? Hatte sie sich Feinde gemacht in letzter Zeit? Mit Sicherheit gab es nicht nur Fans, sondern auch viele Menschen, die sie beneideten. Die alles dafür tun würden, an ihrer Stelle zu sein. Lucius sprang von dem Stuhl auf und begann, in der riesigen Küche des Malfoy Manor auf und ab zu laufen und nachzudenken. Er musste etwas tun. Nur wollte sein Gehirn gerade nicht so, wie er es wollte. Das war nicht normal. Ein Lucius Malfoy konnte immer logisch denken, schnell eine Lösung finden. Doch nicht, wenn es um Hermine ging. Hier waren heftigste Emotionen im Spiel, die er noch nie zuvor erlebt hatte. Sie machten es ihm sehr schwer, klar denken zu können und momentan hatte er vollkommen seine Fassung verloren. Dann packte ihn eine heftige Wut und mit einer Handbewegung fegte er sein Frühstück vom Tisch und knurrte:

"Wer auch immer dahinter steckt, wird seines Lebens nicht mehr froh, wenn ich den finde."

Und er würde den Dreckskerl finden, das schwor sich der Aristokrat.

Die PianistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt