29. Kapitel

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Irgendwie bin ich richtig in Schreiblaune :D Hier ist schon das nächste Kapitel ;)

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Hermine

Die junge Pianistin wusste gar nicht, wie ihr geschah, als Lucius sie an seine Brust drückte und sanfte Küsse auf ihrem Kopf verteilte. Ihr Herz schlug immer noch schnell vor Panik, und sie wurde überwältigt von allen möglichen Gefühlen - Angst, Scham, Wut und Erleichterung, aber auch Unglauben vermischten sich. Hermine konnte es gar nicht glauben, dass Lucius hier war. Was, wenn das alles nur ein Traum war und die Rettung nicht echt war?

Einen Augenblick später wurde sie von diesen Gefühlen abgelenkt, weil hinter Lucius ein Tumult losbrach. Eine Stimme, die Hermine nur zu gut kannte, schnarrte: „Oh nein, Freundchen, Sie werden Miss Granger nicht noch einmal Schaden zufügen! Altum somnum!"

Was machte Snape hier? Bevor Hermine reagieren konnte, hatte sich Lucius schon umgedreht, seinen Zauberstab gezückt und sie hinter sich geschoben.  Doch er musste keine Gefahr mehr abwenden, Snape hatte Ron bereits mit dem Tiefschlafzauber getroffen und fesselte ihn nun per Magie. Ron würde erst wieder aufwachen, wenn der Zauber aufgehoben wurde. Der Anblick von Ron auf dem Boden war zu viel für Hermine.  Sie brach in Tränen aus und ihre Knie gaben nach, hätte Lucius sie nicht instinktiv aufgefangen, wäre sie auf den Boden geknallt. 

"Schhht, es ist vorbei, Hermine", flüsterte der Ältere und zog sie wieder an seine Brust. "Es tut mir so leid, dass du all das durchleben musstest!"

Während Snape sich um Ron kümmerte,  führte Lucius sie zum Sofa und Hermine konnte nicht anders, als die ganze Angst der letzten Zeit rauszulassen, sie sprudelte mit Gewalt aus der jungen Frau hervor. Insgeheim fragte sich Hermine, wie lange es dauern würde, das zu verarbeiten oder ob sie das überhaupt konnte. 

Es dauerte lange, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte und mit den beiden Männern reden konnte. Lucius und Snape saßen rechts und links von ihr, wobei Snape immer wieder zu dem ausgeknockten Ron blickte, um sicherzustellen, dass weiterhin keine Gefahr mehr von ihm ausging.

"Professor... warum... warum haben Sie Lucius geholfen, mich zu finden? Ich meine, ich weiß, Sie beide sind eng befreundet, aber Sir, Sie mochten mich nie...Und wie... wie haben Sie überhaupt...?", krächzte Hermine, als sie endlich ihre Stimme wiederfand.  Jetzt, wo sie ihre Gefühle das erste Mal zugelassen hatte, setzte ihr Verstand langsam wieder ein 

"Lassen wir unsere Vergangenheit ruhen, Miss Granger", unterbrach Snape sie ruhig. "Ich habe Lucius geholfen, weil seine Gefühle für Sie echt sind und so etwas habe ich bei ihm noch nie erlebt. Außerdem habe ich meine Abneigung Ihnen gegenüber schon lange abgelegt. Sie sind seit Jahren nicht mehr die nervige Besserwisserin der ersten Jahre in Hogwarts. Sie haben sich, wie wir alle, verändert."

Hermine konnte nicht glauben, was sie da hörte. Snape hasste sie nicht mehr. Es klang so, als würde er sie ... na ja, schätzen war vielleicht das falsche Wort, vielleicht eher respektieren.  Das zu hören, ließ sie sich ein wenig besser fühlen. 

Dann erklärte der Schwarzhaarige zusammen mit Anmerkungen von Lucius, wie sie recherchiert hatten und Ron auf die Spur gekommen waren. Insgesamt war Hermine neun Tage verschwunden gewesen, heute war der 24. Oktober. Die beiden Zauberer hatten schwarze Magie anwenden müssen, weil Ron seine Spuren ziemlich gut verwischt hatte, was keiner ihm jemals zugetraut hatte.  Diese Tatsache hatte Hermines Exfreund anscheinend ausgenutzt. Jedenfalls hatten Lucius und Snape herausgefunden, dass er sie in einer Höhle in Schottland gefangen hielt, doch als sie dort ankamen, war Hermine bereits verschwunden, nur das dauerhafte magische Feuer und die dünne Decke waren noch dort gewesen. Wieder hatten sie schwarzmagische Zauber anwenden müssen, um den neuen Aufenthaltsort herauszufinden und sie waren gerade noch rechtzeitig angekommen, um schlimmeres zu verhindern.

"Ich fürchte, wir werden bald in der Öffentlichkeit stehen, Hermine", sagte Lucius am Schluss der Erklärungen. "Die Auroren suchen dich ebenfalls und wenn du jetzt einfach so wieder auftauchst, wird es Fragen geben. Aber keine Sorge, Severus hat sich bereit erklärt, das zu regeln, ich bringe dich in mein Anwesen in Südengland und passe dort auf dich auf. Ist das okay für dich?"

Hermine nickte bloß. Mit einem Mal überfiel sie eine extreme Müdigkeit. Sie ließ sich gegen Lucius sinken und schlief ein. 

Die PianistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt