28. Kapitel

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Hermine

Die nächsten Tage wurden die schlimmsten ihres Lebens. Ron machte ihr das Leben zur Hölle und die junge Frau wünschte sich, er hätte sie einfach in der Höhle gelassen. Das Allein-sein war immer noch besser als die Demütigungen und die Gewalt, die Hermine nun erlebte.  Es dauerte nicht lang, bis sie mit Blutergüssen übersät war.

Ihr Tagesablauf wurde von Ron bestimmt: Morgens, wenn er seinen Rausch ausschlief, sollte sie die Hütte putzen (meistens räumte sie die leeren Flaschen weg, ab und zu musste sie Erbrochenes wegwischen) und Frühstück zubereiten. Ron nahm das Frühstück meistens erst mittags oder nachmittags zu sich. Anschließend zwang er sie, ihn zu unterhalten, sei es mit Zaubererschach, ihm aus der Zeitung vorlesen oder Geschichten oder Witze erzählen (meistens beschwerte er sich darüber, dass es ihm zu langweilig war und dann setzte es Prügel). Abends musste sie dann erneut eine Mahlzeit zubereiten und ihn unterhalten, bis er anfing zu trinken und dann entweder kotzte oder vor dem Kamin einschlief.

Das schlimmste war, dass je mehr Zeit verging und je öfter Ron betrunken war, desto lüsterner wurden seine Blicke.  Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sie begrapschen würde. Hermine konnte vor Angst kaum noch schlafen. Sie rollte sich Nacht für Nacht auf dem harten Boden neben dem Bett zusammen, die Stelle, die Ron ihr zugewiesen hatte, zitterte unter der Decke, doch nicht vor Kälte.  

Irgendwann, nach etwa drei Tagen, fing ihr Exfreund am Abend an, ihr neue Kleidung herbeizuzaubern und es waren hauptsächlich kurze Röcke, Tops und Kleider, die sie anziehen sollte.  Dazu gab es einen Haufen Schmink-Utensilien und Hygieneartikel.

"Dein Anblick in dem alten Kleid war nicht länger zu ertragen",  sagte Ron gehässig. "Los, geh ins Bad und mach dich für mich zurecht. Wenn du es nicht tust, werde ich es dir schon noch beibringen."

Ohne ein Wort zu erwidern nahm Hermine die Tüten an sich und schleppte sich ins Bad. Während sie ein kurzes rotes Kleid mit riesigem Ausschnitt anzog, weinte sie bitterlich. Beim Schminken zitterten ihre Hände so sehr, dass sie mehrmals neu anfangen musste, bis sie einigermaßen vorzeigbar aussah. 

Dann war es soweit, sie musste zurück zu Ron. Hermine war kurz davor, eine Panikattacke zu bekommen. Was würde er mit ihr anstellen? Sie versuchte einige Atemübungen und schaffte es, sich zumindest soweit zu beruhigen, dass sie nicht komplett außer sich war, und betrat wieder den Hauptraum der Hütte. 

Ihr Exfreund drehte sich auf dem Sofa um, eine Flasche Rotwein in der Hand. Gierig wanderte sein Blick an ihr herunter. "Komm her."

Langsam ging Hermine auf ihn zu, obwohl alles in ihr danach schrie, aus der Hütte zu rennen. 


"Stell dich vor mich hin", befahl Ron ihr.  Als sie vor ihm stand, stellte er die Weinflasche weg, streckte seinen Arm aus und ließ seine Hand über ihren Körper wandern. 

Übelkeit stieg in Hermine aus und sie musste langsamer atmen, um sich nicht zu übergeben. Oh Gott, er würde wirklich nicht davor zurückschrecken, sie zu... sie konnte das Wort nicht einmal denken.

Als seine Hand ihren Intimbereich streifte, konnte sie einen Schrei nicht unterdrücken.

"Halt dein Maul, Schlampe", brüllte Ron, stand auf, packte sie an den Schultern und schüttelte sie heftig, sodass ihre Zähne klapperten.

"Sei einfach still und ertrage dein Schicksal! Ich werde dich zu meinem Vergnügen benutzen und du kannst nichts dagegen tun."

Er schob sie gegen die Wand, presste seine Erektion gegen ihren Bauch und drückte seinen nach Alkohol stinkenden Mund auf ihre Lippen. Tränen des Entsetzens und Ekels stürzten über Hermines Wangen und sie versuchte, Ron zu treten und von sich zu schieben, was ihn nur noch mehr anstachelte. Er riss ihr das Kleid vom Körper und begrabschte ihre Brüste und ihre Vagina, doch bevor er weitergehen konnte, wurde die Eingangstür unter einem explosionsartigen Geräusch aus ihren Angeln gerissen, mehrere Stimmen brüllten "Stupor" und Ron brach auf ihr zusammen, was dazu führe, dass sie zusammen auf den Boden fielen. Doch wenige Sekunden später wurde er schon von ihr weggerissen.

"Bei Salazar, Hermine!"

Es war Lucius, der vor ihr stand und sie unter Tränen in eine feste Umarmung zog.

Die PianistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt