27. Kapitel

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Hey, hier kommt endlich das neue Kapitel. Ich habe jetzt meine schriftlichen Abschlussprüfungen hinter mir und zwei Wochen frei, weswegen ich nun etwas mehr zum Schreiben komme. Viel Spaß beim Lesen :)

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Hermine

Fünf Schlafzyklen waren nun in dieser Höhle vergangen und es wurde zunehmend schwer, nicht den Verstand zu verlieren. Den größten Teil der Zeit verbrachte die junge Hexe damit, sich in der Höhle zu bewegen, mit sich selbst zu reden, oder einfach nur unter der Decke zu  liegen, ins Feuer zu starren und in Gedanken zu versinken.  Der fehlende Kontakt zu anderen Menschen war das allerschlimmste, es war die reinste Folter. Und genau das wollte Ron ja, er wollte ihr jeglichen Zugang zur Außenwelt versperren, sie mit Isolation bestrafen, weil er sie nicht haben konnte. Viele ihrer Gedanken waren mit Hass auf Ron gefüllt, mit Racheplänen, die sie schmiedete, obwohl sie nicht wusste, ob sie hier überhaupt jemals wieder herauskommen sollte.

Irgendwann, als sie das sechste Mal in dieser grauenvollen Höhle eingeschlafen war, ertönten plötzlich laute Schritte und Hermine fuhr erschrocken auf. Ihr Herz fing an zu rasen.  War das vielleicht Lucius, der sie endlich gefunden hatte? Nein, es war Ron, der da auf sie zugestürmt hatte. Mit grimmigem Gesichtsausdruck packte er sie am Arm, ohne ein Wort zu sagen, und disapparierte mit ihr. 

Sie tauchten wenige Sekunden später in einer Hütte wieder auf. Anscheinend war es eine Muggelhütte, denn es gab zwar einen Kamin, in dem ein Feuer flackerte, aber auch elektrisches Licht. Vor dem Kamin stand ein Sofa und zwei Sessel, links neben dem Kamin gab es eine Küchenzeile mit Kühlschrank und elektrischem Herd, einen Esstisch und zwei Stühle, weiter hinten gab es ein Bett und eine Tür, die vermutlich in ein Badezimmer führte.

"Die verdammten Auroren sind mir auf dem Hals, deswegen muss ich jetzt persönlich auf dich aufpassen", knurrte Ron sie an und stieß Hermine hart von sich, sodass sie hart mit dem Rücken auf dem Boden landete.  "Warum musst du so berühmt sein, verdammt noch mal? Die hören nicht auf, bis sie dich gefunden haben und setzen garantiert ihre besten Leute ein! Alles deine Schuld, dass ich jetzt einen solchen Aufwand betreiben muss, du Schlampe!"

Hermine wurde wahnsinnig wütend. "Du bist komplett krank, Ronald Weasley!" Eigentlich wollte sie die Worte herausschreien, aber da sie schon lange nicht mehr laut geredet hatte, wurde es nur ein Krächzen. "Du konntest noch nie mit Abweisung und deinem Neid auf andere umgehen, das ist nicht meine oder sonst irgendjemandes Schuld!"

Er packte sie am Arm, zog sie hoch und schlug ihr mit der anderen Hand hart ins Gesicht. Der Schmerz war so heftig, dass es Hermine Tränen in die Augen trieb.

"Natürlich ist es deine Schuld", brüllte ihr Exfreund sie an.  "Du weigerst dich, zu mir zurückzukommen und dein Ruhm hat alles kaputt gemacht! Alles. Deine. Schuld!" Erneut schlug er sie und Hermine sackte heulend auf dem Boden zusammen. Mal abgesehen von dem grauenvollen Stechen in ihrer rechten Wange und dem Schwindel, der sich nun breit machte, war das hier das demütigendste, was Hermine jemals erlebt hatte.  Sie erkannte Ron nicht wieder. Was war nur aus dem immer hungrigen, chaotischen und liebenswerten Jungen geworden, für den sie einmal Gefühle gehabt hatte?

"Steh auf, du mieses Stück, mach dich nützlich und koch mir Abendessen, Lebensmittel sind in der Küche", herrschte Ron sie an und Hermine beeilte sich, dem Befehl nachzukommen. Sie hatte keine Ahnung, wozu er sonst noch fähig war und wenn... wenn er es schaffte, sie zu entführen und sie zu schlagen, war es nicht auszuschließen, dass er noch weiter ging, also sollte sie, wenn sie lebend hier raus wollte, fürs erste das tun, was er sagte.

Hermine raffte sich auf und wankte in den Küchenbereich und begann, den Kühlschrank und die Holzschränke zu durchsuchen. 

"Beeil dich, ich habe Hunger", brüllte Ron vom Kamin aus. 

"Ist ja gut", zischte Hermine und entschied sich hastig, einfach Nudeln mit einer Fertigtomatensoße zuzubereiten, das ging am schnellsten.

Zwanzig Minuten später stellte sie das Essen auf den Esstisch. Sie war sich sicher, dass sie von dem Essen nichts abbekam.

"Mach mir eine Flasche Wein auf und stell sie auch auf den Tisch", befahl Ron ihr, als er sich an den Tisch setzte. "Und ich erlaube dir, eine dieser Dosen aufzumachen und das Zeug zu essen. Mit mir am Tisch."

Wie großzügig, wollte Hermine sagen, hielt sich jedoch zurück. Sie durfte Ron auf keinen Fall noch mehr provozieren. Das würde der Wein vermutlich alleine schaffen... es war nicht gut, dass Ron Alkohol trinken wollte. Mit Sicherheit wurde er dadurch noch aggressiver.  Dennoch nahm Hermine eine Flasche aus einem Schrank, suchte nach einem Flaschenöffner und machte die Flasche auf, für sich selbst holte sie eine Dose Baked Beans und und ging dann zurück zum Tisch. Wortlos stellte sie die Flasche vor Ron ab, der direkt einige große Schlucke daraus trank und Hermine wurde klar, warum sich dieser Mann so sehr verändert hatte - er war Alkoholiker geworden...

Die PianistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt