6. Kapitel

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Hermine

Langsam kam die junge Hexe wieder zu sich. Sie lag auf einem eleganten roten Sofa, eine Gruppe von Menschen um sich herum. Daniel stand direkt neben dem Sofa und hielt ein Glas Wasser bereit.  Als sie sich langsam aufrichtete, fühlte sie, wie ein Arm sie stützte - es war Malfoy senior. Der Schwindel war immer noch da, der Raum drehte sich noch.

"Es tut mir leid, Miss Granger, ich habe nicht daran gedacht, dass Sie unser Zuhause derart aufwühlen könnte", sagte Dracos Vater.

Natürlich nicht. Warum sollte jemand wie er auch an so etwas denken? Hermine musste sich einen unverschämten Kommentar verkneifen.

"Schon gut", murmelte die Pianistin. "Doch ich würde nun gerne nach Hause gehen. Ich kann nicht länger hierbleiben."

Daniel reichte ihr das Glas, das Hermine austrank und dann half er ihr, aufzustehen. Dabei sah er die Malfoys böse an. "Sollte dieser Vorfall an die Öffentlichkeit geraten, wird das rechtliche Folgen für Sie haben. Das sollten Sie auch Ihren Gästen klar machen."

"Selbstverständlich werden wir uns darum kümmern, dass hiervon nichts ausgeplaudert wird", versicherte Narzissa. Hermine bemerkte, dass sie wahnsinnig wütend auf ihren Ehemann war, denn der Blick, den sie ihm zuwarf, konnte töten.

"Danke", sagte Hermine, dann nahm sie Daniels Arm, den er ihr hinhielt und sie disapparierten direkt zu ihr nach Hause.

"Ich hätte dich nicht dazu überreden sollen, da zu bleiben", sagte ihr Manager, während er sie zum Sofa bugsierte.

"Na ja, an sich war es ja nicht deine Schuld", meinte Hermine erschöpft und ließ sich auf das Sofa sinken. "Die Malfoys kamen ja direkt nach dem Auftritt zu mir, da konnte ich nicht einfach gehen. Aber das war definitiv mein erster und letzter Auftritt dort."

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Narzissa

Eigentlich lief es ja schon lange nicht mehr gut mit Lucius und Narzissa. Falls jemals so etwas wie Liebe zwischen ihnen gewesen war, so war diese längst verflogen. Sie waren nur noch wegen Draco zusammen, obwohl dieser längst erwachsen war und die Scheidung sicherlich verkraften würde.

Und dass er die junge Pianistin einfach in Richtung des Raumes geführt hatte, ohne daran zu denken, dass Miss Granger dort gefoltert worden war, machte die ganze Situation nicht besser. Auch Draco, der noch nie ein richtiger Todesser gewesen war so wie seine Mutter , war alles andere als begeistert von dem, was sein Vater da angerichtet hatte. Kaum war die junge Hexe mit ihrem Manager disappariert, sagte der junge Mann: „Musste das sein, Vater? Hättest du nicht ahnen können, wie es ihr gehen würde, wenn sie nach unten kommt?"

Lucius zog eine Augenbraue nach oben. „Schieb die Schuld ja nicht auf mich, Draco. Du und Narzissa seid mit mir gekommen."

Narzissa warf ihrem Ehemann einen finsteren Blick zu. „Das mag sein, aber du wolltest unbedingt, dass Draco seinen Geburtstag hier im Manor feiert. Vielleicht hättest du Miss Granger ganz einfach nicht engagieren sollen. Oder der Auftritt hätte einfach ganz woanders stattfinden müssen."

„Warum reicht ihr beiden nicht endlich die Scheidung ein?", schnaubte Draco. „Eure ständigen Streitereien sind echt nicht mehr auszuhalten. Wenn ihr mich nun entschuldigen würdet, ich möchte gerne meinen Geburtstag weiter feiern."

Er verschwand zurück zu den Gästen.

Lucius und Narzissa sahen sich an, wohlwissend, dass ihr Sohn Recht hatte. Ihre Ehe war am Ende.

Die PianistinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt