Drohungen

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„Komm, ich zeige dir das Gebäude. Und meine Kollegen bzw. Chefs musst du auch kennenlernen", sagt Nina und steht auf. Sie zeigt mir das komplette Präsidium. Dann klopft sie an einer Tür an und öffnet diese. „Nina, wen hast du denn da dabei?", fragt eine Frau mit roten Haaren. „Das ist meine kleine Schwester, Lina", teilt sie mit. „Hallo. Ich bin Conny und das ist Bernie", stellt sie sich und ihren Kollegen vor. „Hey. Seit wann hast du ne Schwester, Nina?", fragt Bernie. „Schon immer. Aber leider hatten wir die letzten Jahre keinen Kontakt", sagt meine Schwester. „Umso schöner, dass ihr euch jetzt gefunden habt", meint Conny. „Ja, und schon brutal gut kennengelernt", murmele ich. „Was hast du gesagt? Was hat Nina angestellt?", fragt die Beamtin. „Nichts schlimmes. Ich ... wollte nicht mitkommen und dann hat ...", trickse ich herum. „Ist schon gut. Ich habe ein bisschen härter nachgeholfen", gibt meine Schwester zu. „Deine Nachhilfe kennen wir. Solange das keine Folgen hat, Nina ...", schmunzelt Bernie. „Da braucht ihr euch erstmal keine Sorgen drum machen", sage ich. „Finde ich gut. Dann komm mal mit", sagt Nina.
Im Flur kommt uns gerade Kathrin mit unserem Vater entgegen. „Du kleine Drecksgöre. Was fällt dir eigentlich ein?", brüllt er und reist sich von Kathrin los. Sofort stürzt er auf Nina und mich zu und holt aus. Ich halte meine Hände schützend vor meinen Körper und ziehe den Kopf ein.

Mich treffen zwei Schläge. Dann passiert nichts mehr. „Lina? Geht es dir gut?", höre ich die besorgte und behutsame Stimme meiner Schwester. Ich schaue auf und sehe nur noch sie. Unser Vater ist weit und breit nirgends zu sehen. Gott sei Dank. „Wo hat er dich getroffen?", fragt sie. „Am Arm und am Bauch", sage ich leise. „Komm mal mit rein. Ich will mir das in Ruhe ansehen. Dann können wir entscheiden, ob ich dich zum Arzt bringe oder nicht", schlägt meine Schwester und hilft mir in ihr Büro. Dort setze ich mich aufs Sofa und Nina platziert sich neben mir. „Darf ich mal schauen?", fragt sie. Ich nicke und halte still. Nina zieht meinen Pulli ein Stück nach oben und atmet scharf ein. „Meine Güte ... du Arme. Ich glaube, wir lassen da lieber einen Arzt drüber schauen", sagt sie besorgt. „Nein, das ist nicht notwendig. Ich will nur wissen, was jetzt weiterhin mit ihm ...", beginne ich. „Na schön. Dann komm mal mit mir mit", sagt meine Schwester und führt mich in einen abgedunkelten Raum. „Da ist er. Keine Angst, Papa kann uns nicht sehen", sagt Nina. Er sitzt vor einem Tisch. Kathrin und Bernie bearbeiten ihn gerade und setzen Papa ordentlich unter Druck. „Wie geht es jetzt weiter, Nina?", frage ich sie verunsichert. „Jetzt wird er vernommen. Dann sperren wir ihn weg, bis zur Verhandlung", erklärt sie mir. „Warum das denn?", frage ich erstaunt. „Weil unser lieber Vater eine Gefahr für die Allgemeinheit ist und es besteht Fluchtgefahr. Besonders für dich ist er eine Gefahr", sagt sie. „Okay ... und wie lange dauert das, bis ...?", erkunde ich mich. „Nicht so lange. Je nachdem, wie viel Zeit der Richter hat und ob Papa seine Verbrechen gesteht", sagt sie. „Okay", sage ich kleinlaut.

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So, das wäre dann das nächste Kapitel.
Ich würde mich sehr über Votes und Kommis freuen.

Soll ich überhaupt weiterschreiben?

Eure Jacqui1709

Asds / Niedrig und Kuhnt // knowing me, knowing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt