Operation

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„Lina, lassen Sie die Augen auf", sagt Dr. Seehauser und schlägt mir gehen die Wange. „Lassen Sie das gefälligst. Ich bin hellwach. Ich überlege nur", beschwere ich mich. „Da gibt es aber nichts zu überlegen. Du brauchst diese Operation, und zwar auf dem schnellsten Wege", sagt Nina. „Na schön, dann schnippeln Sie eben an mir herum. Aber wehe, das sieht nachher nicht schön aus", sage ich genervt. „Ich werde mein bestes geben, Frau Schmeuser. Dann lasse ich Sie beide kurz alleine. Man fährt Sie dann rüber", sagt Dr. Seehauser und geht. Nina nimmt meine Hand und nimmt mich nochmal in den Arm, bevor man mich wegschiebt. Ich versuche, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. „Ganz ruhig, es wird alles gut", sagt eine Schwester zu mir. Ich nicke und kann mich dennoch nicht richtig beruhigen. Dann sind wir im Einleitungsraum angekommen. „Kannst du mir bitte Fenta aufziehen?", weist der Arzt die Schwester an. „Wozu brauchen Sie denn jetzt Fanta?", frage ich irritiert. „Sie haben mich falsch verstanden. Sie bekommen verschiedene Medikamente und eines davon heißt Fentanyl, auch Fenta genannt", erklärt er mir. „Aha", sage ich, obwohl ich nicht viel verstanden habe. Insgeheim glaube ich noch immer, dass es Fanta war, was er gesagt hat und was er will. „So, Frau Schmeuser. Jetzt legen wir Sie gleich schlafen. Bitte versuchen Sie, sich so gut es geht zu entspannen, dann haben alle etwas davon", weist der Arzt mich an. „Wer hat ne Kugel im Bauch stecken, Sie oder ich?", frage ich ihn leicht patzig. „Ist ja schon gut. Ich spritze Ihnen jetzt das Schlafmittel", sagt er. Wenige Augenblicke später fallen mir die Augen zu.

Als ich wieder aufwache, liege ich in einem Bett und Nina sitzt neben mir. „Du bist endlich wach", sagt sie und lächelt. „Wie lange war ich denn weg?", frage ich. „Für die Operation fast drei Stunden und danach noch ungefähr eine", erklärt meine Schwester. „Geh mal nach Hause. Du siehst total fertig aus", sage ich. „Ich kann dich doch jetzt nicht alleine lassen. Das geht nicht", sagt sie. „Doch, wir haben mitten in der Nacht. Geh schlafen und morgen bzw. später reden wir dann, okay?", sage ich. „Na schön. Dann bis später", sagt sie , streicht mir nochmal über die Hand und geht.

Mir fallen erneut die Augen zu, diesmal vor Müdigkeit und ich schlafe bis nach acht Uhr. Eine Schwester, die mir das Frühstück bringt, weckt mich auf. Nina sitzt erneut neben meinem Bett. „Du bist ja schon wieder da", sage ich überrascht. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen", sagt sie lachend. „Musst du nicht arbeiten?", frage ich. „Ich habe mir freigekommen", sagt sie. „Na prima, also stehe ich jetzt unter Beobachtung?", frage ich. „Sozusagen. Sieh es als Personenschutz", meint meine Schwester. „Okay, dann sehe ich es eben so", murmele ich.

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So, das nächste Kapitel. MEINUNG?

Eure Jacqui1709

Asds / Niedrig und Kuhnt // knowing me, knowing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt