Thomas

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Ich gebe Nina die Papiere. Zum Schluss bekomme ich noch ein Pflaster auf die Hand und dann kann ich endlich gehen. „Nina, wir müssen aufs Präsidium. Ich muss mich dringend bei diesem Thomas bedanken", sage ich aufgeregt. „Ist ja gut, wir fahren zu Thomas", seufze ich. „Ich muss mich bedanken", sage ich. „Hast du eben schon gesagt", sagt Nina grinsend und hält mir die Autotür auf. Ich setze mich und lasse die Scheibe runter. Nina fährt zum Präsidium und parkt direkt vor dem Gebäude. Ich steige eilig aus und laufe schon voraus. „Lina, warte doch mal", ruft meine Schwester. Ich bleibe stehen und warte, bis sie mit ihrem Schneckentempo da ist. „Wo ist dieser Thomas jetzt?", frage ich. „Ich bin hier, was ist denn? Oh, du bist doch die Kleine von gestern, oder?", sagt eine männliche Stimme, dessen zugehöriger Körper aus einem Raum kommt. Er hat seine Uniform halb an und lächelt mir zu. „Ja", sage ich kleinlaut. „Wie gehts dir denn?", fragt er. „Schon besser, Danke. Ich wollte mich auch nochmal bedanken", sage ich. „Kein Problem. Hauptsache, dein Kopf hat nichts abbekommen", sagt Thomas. „Ne, dem geht es gut", sage ich und lächele ebenfalls. „Ich glaube, ich bin hier überflüssig. Ich bin in meinem Büro", sagt Nina und verschwindet. „Kommst du mit rein", fragt er und hält mir die Tür auf. Ich gehe rein. „Sonst alles gut bei dir?", fragt er. „Geht so. Ich wurde ja auch erst angeschossen und das tut noch ziemlich weh", gebe ich zu. „Angeschossen? Bist du etwa ne Zielscheibe?", fragt Thomas. „Offensichtlich", murmele ich. „Willst du einen Kaffee?", fragt er freundlich. „Danke. Ich trinke nicht so viel Kaffee", sage ich, dankend ablehnend.

„Okay. Und wie ist es so, rund um die Ihr beobachtet zu werden von Polizisten?", fragt Thomas. „Nervig, irgendwie", antworte ich. „Würde mich wahrscheinlich auch nerven", sagt er. „Echt süß von dir, dass du dich bei mir bedanken wolltest", sagt Thomas. Ich finde dich auch süß, aber zum Glück hörst du das gerade nicht. „Stimmt es eigentlich, dass du Nina in der Schule stiften gegangen bist?", fragt er grinsend. Ich nicke. „Hast du super gemacht. Nina braucht mal ein bisschen Bewegung", lacht er. „Damals wusste Nina ja noch nicht, wer ich bin. Ich wusste aber, wer sie ist", verteidige ich meine Schwester. „Lass ihn seine Witze machen, mir ist das egal", sagt Nina, die wieder da steht. „Lina, wir sollten langsam nach Hause fahren. Du brauchst Ruhe und ich will ein paar Überstunden abbauen", sagt meine Schwester. „Okay. Bis morgen", sage ich zu Thomas. Er nickt und winkt mir hinterher.

„Ihr seid ja echt goldig, aber pass bei ihm ein bisschen auf", warnt Nina mich. „Nina, ich wollte mich nur bei ihm bedanken", sage ich. „Wie er das mit dem bedanken sieht, ist die andere Frage", murmele sie. „Nicht so, Nina", sage ich lachend. „Okay, okay", seufzt sie. „Jetzt fahr mal lieber. Mit Thomas und mir kannst du dich daheim wieder beschäftigen", sage ich. „Ja, ist ja gut", meint sie. Dann klingelt plötzlich mein Handy. Erstaunt schaue ich auf das Display. Ich kenne diese Nummer nicht.

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Geht sie ran und wer wird wohl dran sein?

Meinung?

Asds / Niedrig und Kuhnt // knowing me, knowing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt