Behandlung

757 25 2
                                    

„Hier, das ist unser Täter", brüllt Nina und zerrt eine vermummte Gestalt mit sich in den Garten. Ich schaue mich sofort nach ihr um. Sie kommt noch ein Stück näher und zieht der Person die Maske vom Kopf. Wen ich da sehe, lässt mich erstarren. Es ist alle ernstes meine Mutter. Meine eigene Mutter hat versucht, mich zu erschießen. „Ich glaub es nicht. Eine Mutter will ihre eigene Tochter erschießen", sagt Conny und schaut sie angeekelt an. „Lina, ich komme gleich nach", sagt Nina zu mir und ich nicke. Sie schleift Mama davon und ich werde in den RTW geschoben. „Ich weiß, dass du das unangenehm findest aber du schaffst das, okay? Die Fahrt dauert maximal 10 Minuten", sagt die Notärztin. Wie heißt sie nochmal?„Wie heißen Sie nochmal?", frage ich. „Paula Martinson", sagt sie grinsend. Ich bringe also die Fahrt hinter mich und bin froh, als wir da sind. Die Schmerzen sind langsam ein kleines bisschen besser aber trotzdem tut es noch sehr weh.

Endlich sind wir an der Klinik angekommen und ich werde in einen großen Raum gebracht. „So, Frau Schmeuser. Ich sehe, dass Sie eine Schusswunde haben. Das Projektil steckt noch in Ihrem Bauch. Sie müssen dringend operiert werden", sagt ein Arzt, der schon wartet. „Nein, keine Operation. Können Sie das nicht so machen?", frage ich panisch. „Du bekommst doch eine Narkose. Lina, die Operation ist notwendig, sonst stirbst du. Du hast viel Blut verloren und stirbst, wenn du nicht so schnell wie möglich ...", sagt der Arzt. „Moment mal. Also erstens kenne ich nicht einmal Ihren Namen und zweitens will ich das nicht", sage ich. „Habe ich etwa vergessen, mich vorzustellen?", fragt er. Ich nicke. „Ich heiße Frederik Seehauser", stellt der Arzt sich vor.

„Lina, ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Was ist denn los?", stürmt Nina herein. „Sie sind die Schwester?", fragt Dr. Seehauser. „Ja, die bin ich. Ich bin ihr Vormund", sagt sie. „Ihre Schwester verweigert die Behandlung und die Operation", informiert er Nina. „Aber warum denn?", fragt meine Schwester überrascht. „Ich ... habe Angst vor der Operation", sage ich kleinlaut. „Mäuschen, du brauchst keine Angst zu haben. Die Ärzte können das", beruhigt Nina mich. „Kann man das vielleicht auch ohne Narkose machen?", frage ich. „Nein, das ist nicht möglich. Erstens sind das höllische Schmerzen und zweitens verlieren Sie immer mehr Blut, je länger Sie warten", sagt Dr. Seehauser. „Lina, bitte. Ich will dich nicht verlieren. Ich habe dich doch seit keinen 24 Stunden wieder", sagt sie und schaut mich mit ihrem Hundeblick an. „Man, schau nicht so. Hat das ganze nicht bis morgen früh Zeit? Wir haben mitten in der Nacht", sage ich gestresst. „Spinnst du? Bis morgen früh bist du schon lange verblutet", sagt Nina. „Ja, das stimmt. Sie können nicht einmal mehr zwei Stunden warten, dann wäre alles zu spät", sagt Dr. Seehauser. „Ich brauche kurz ne Minute", sage ich und schließe meine Augen.

—————————————

So, das wäre das nächste Kapitel.

Eure Jacqui1709

Asds / Niedrig und Kuhnt // knowing me, knowing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt