Zusammen

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Thomas wartet tatsächlich schon auf mich. „Hey, ich habe dich vermisst", sagt er und küsst mich. Ich erwidere den Kuss. „Ich habe heute früher aus. Frühschicht", sagt er. „Okay, und ... wann hast du dann Feierabend?", frage ich neugierig. Um halb zwei", sagt er. „Okay. Was machst du dann?", frage ich. „Warte mal, ich schaue in meinen Kalender. Um zwei entführe ich dich, sonst habe ich noch nichts geplant", sagt er und klappt seinen Kalender wieder zu. „Und wohin willst du mich entführen? Muss ich Nina Bescheid geben, dass sie mich retten kann?", frage ich. „Nein, Nina muss dich nicht retten. Ich will dich nur in den Park und dann zu mir nach Hause entführen", sagt Thomas und platziert mich auf seinem Schoß. „Aha, also brauche ich keinen Retter in der Not?", frage ich. „Da kannst du ruhig drauf verzichten", sagt sie. „Okay", grinse ich. „Ich gehe wieder. Eigentlich wollte ich dir ein paar Akten bringen, aber das hier sieht für mich nach allem anderen als arbeiten aus", stört uns Hannah. „Komm rein, ich mache das gleich. Erstmal muss ich Lina vernaschen", sagt er und knutscht mich ab. „Thomas, das muss schnellstens wieder auf meinem Tisch liegen", sagt Hannah und geht wieder. „Du solltest das lieber machen. Danach können wir noch immer machen, was wir wollen", sage ich und rutsche von seinen Oberschenkeln. „Hiergeblieben", sagt er und zieht mich zurück. „Bitte, mach das fertig und dann komme ich wieder. Solange besorge ich dir einen Kaffee und setze mich dann auf die Couch", sage ich und grinse.

„Okay, dann hol mir mal einen Kaffee. Ohne Milch", sagt Thomas und drückt mir einen Schein in die Hand. „Bis gleich", sage ich und verschwinde. Mit dem heißen Kaffee in der Hand komme ich wieder zurück. „Einmal Kaffee", sage ich und stelle den Becher auf den Schreibtisch. „Danke, Lina. Ich komme hier absolut nicht weiter. Beweislage gleich null und auf diesen Bildern sieht man auch nicht viel", murmelt er. „Zeig mal her", sage ich und nehme Thomas die Bilder aus der Hand. „Da. Auf der Wand sind ganz feine Risse oder Schriftzüge", sage ich und deute auf das Foto. „Stimmt. Danke", sagt er und tippt etwas in einen Bericht ein. „So, fertig. Den Rest darf Hannah machen", sagt er und druckt ihn aus. „Sei dich nicht so gemein", sage ich. „Ich will aber Zeit mit dir verbringen und außerdem habe ich gleich Feierabend", sagt Thomas. „Noch nicht. Du musst noch eine Stunde arbeiten und außerdem, lieber Thomas, warte ich noch immer auf meine Unterlagen", beschwert Hannah sich, die in der Tür steht. „Hier hast du deinen Dreck", sagt Thomas und schmeißt Hannah die Akten entgegen. „Vollidiot", mault sie und verschwindet mit ihren Akten. „Und jetzt wieder zu Dir", sagt Thomas und zieht mich zurück auf seinen Schoß. „Was ist mit mir?", frage ich. „Du gehörst mir. Und ich lasse dich nie wieder gehen", sagt Thomas. „Ich gehöre Dir? Mich kann man aber nicht besitzen. Ich gehöre niemandem. Mir selbst vielleicht, aber sonst keinem", sage ich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Doch, mir", sagt Thomas nochmal und küsst mich wieder.

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Wie steht ihr bzw. wie würdet ihr zu einem Besitzverhältnis in einer Beziehung stehen?

Asds / Niedrig und Kuhnt // knowing me, knowing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt