„Ich will sie doch gar nicht loswerden. Ich denke nur, dass es sehr belastend für ein junges Mädchen ist, wenn man innerhalb einer Woche angeschossen und entführt wird. Dann war da noch die Gerichtsverhandlung. Und es kommt noch eine auf dich zu. Nein, zwei. Die von Mama und die von dem Entführer. Das alles wird sehr viel Nerven kosten", sagt meine Schwester. „Ich weiß, aber ich will auf alle Fälle bei dir bleiben und ich schaffe das. Oder findest du, dass ich das nicht packe?", frage ich sie. „Nein, aber man kann Emotionen auch für sich behalten", meint meine Schwester. „Nina, ich mache das nicht. Ich schaffe das, und wenn nicht, habe ich hier noch immer hochqualifiziertes Fachpersonal um mich herum", sage ich. „Wir sind das Fachpersonal?", fragt Kathrin. Ich nicke. Hannah legt grinsend einen Arm auf meine Schulter. „Was?", frage ich sie. „Nichts. Ich werde nur gerne als „hochqualifiziert" bezeichnet, das ist alles. Also Nina, deine Sorge war unbegründet", sagt sie. „Vielleicht. Aber lieber hat man einmal öfter darüber geredet, als einmal zu wenig oder gar nicht", sagt Nina und zwinkert ihr zu. „Jetzt haben wir ja darüber gerader. Geht es dir jetzt besser, Nina?", frage ich. „Ja, Lina. Ob du es glaubst oder nicht", sagt Nina. „Gut, dann kann ich ja wieder meine Bettruhe einhalten", sage ich und stehe auf. „Lina, willst du nicht noch ein bisschen bei uns bleiben?", fragt Hannah. „Aber ich muss meine Bettruhe einhalten, sagt Nina." „Deine Bettruhe kenne ich. Die hälst du auch nur ein, weil Thomas dort oben auf dich wartet", murmelt Nina. „Echt?", fragt Kathrin grinsend. „Herzlichen Dank. Das geht doch niemanden etwas an, Nina", maule ich. „Jetzt hol ihn schon runter, wir essen eh gleich", sagt meine Schwester lachend. Ich trotte nach oben und komme mit Thomas wieder zurück. „Servus, die Damen", begrüßt Thomas seine Kolleginnen.
„Auch hier?", fragt Kathrin. „Ja, ich bin auch hier", sagt er und legt einen Arm um mich. „Tolle Bettruhe", grinst Hannah. „Ich weiß", sage ich grinsend und kuschele mich an meinen Freund. „Lina, hilf mir mal", ertönt die Stimme meiner Schwester. Ich tapse in die Küche. Dort hole ich Teller und Besteck, welches ich zum Esstisch bringe. „Warte, ich helfe dir", sagt Hannah und nimmt mir die Teller ab. Wir decken zusammen den Tisch und falten sogar Servietten. „Hannah, ich habe mal eine ehrliche Frage", sage ich und höre auf zu falten. „Ich ... warte mal, ich mache die Tür zu", sage ich und schließe diese. „Was gibt es denn, Lina?", fragt sie mich. „Ich ... ich glaube, dass Nina etwas gegen Thomas hat. Sie ist so komisch", sage ich leise. „Nein, sie mag ihn. Ist da noch was?", fragt meine Freundin. „Ja. Ich ... will bei euch anfangen aber ich weis nicht, wie und ob Nina das gefällt", beichte ich. „Dann frag sie. Nina reißt Dir nicht gleich den Kopf ab", meint sie. Dann klopft es an der Tür. „Mädels, das Essen wäre so weit", sagt Kathrin. „Kommt rein, wir sind fertig", sagt Hannah und zwinkert mir zu. Nina und Kathrin tragen unser Abendessen herein und Thomas trottet hinter ihnen her.
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Asds / Niedrig und Kuhnt // knowing me, knowing you
FanfictionLina ist 16 Jahre alt und wächst ohne ihre große Schwester auf. Durch einen großen Zufall lernen sich die Beiden kennen. Zuerst erkennt die Schwester (Nina) sie nicht. Leider muss Nina ihre kleine Schwester aus der Familie herausholen und nimmt sie...