Bettruhe

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Kurz darauf klingelt es schon und ich Stürme die Treppe runter. „Lina, warum hast du es denn so eilig?", fragt meine Schwester, die auch schon auf dem weg zur Tür ist. „Das ist für mich und hilft mir, meine Bettruhe einzuhalten", sage ich und öffne die Tür. „Hallo", sagt er und küsst mich. „Jetzt verstehe ich das mit der Bettruhe. Macht keinen Lärm", verlangt Nina und verschwindet im Wohnzimmer. Thomas und ich gehen nach oben und ich lege mich brav ins Bett. Er kommt neben mich und legt einen Arm um meine Schulter. „Die Bettruhe halte ich gerne ein, wenn du da bist", sage ich. „Ich auch. Lina, was ist jetzt mit dem Urlaub?", fragt er. „Vorerst nicht. Wenn ich mit diesen Verletzungen wegfahre, eskaliert Nina total", sage ich. „Da hat sie Recht. Fahrt doch weg, wenn es Lina besser geht", sagt Nina, die plötzlich im Raum steht. „Was machst du denn hier?", frage ich. „Schauen, ob alles in Ordnung ist", meint sie und zwinkert uns zu. „Danke, alles bestens", grinst Thomas. „Okay. Ich bin unten", murmelt Nina und ist wieder weg. „Also kein Urlaub. Die Bettruhe sollten wir dann aber einhalten", grinst er. Thomas und ich liegen stumm nebeneinander und ich genieße die Ruhe. „Tut mir leid, dass ich euch störe. Aber Hannah und Kathrin sind da, Lina", sagt Nina, die nach einer Weile wieder kommt. „Muss das denn sein? Und die Bettruhe?", frage ich. „Musst du ausnahmsweise nicht einhalten. Los jetzt, aber ein bisschen plötzlich", sagt meine Schwester und knallt die Tür hinter sich zu. „Was hat die denn?", fragt Thomas. „Keine Ahnung. Ich gehe mal schauen", murmele ich und laufe nach unten.

Nina, Hannah und Katrin sitzen im Wohnzimmer. „Was ist denn?", frage ich. „Hinsetzen. Wir haben etwas zu besprechen", sagt Nina streng. Ups, was habe ich denn jetzt wieder verbrochen? „Ihr macht mir echt Angst. Was ist los?", frage ich und lasse mich auf der gegenüberliegende Couch nieder. „Oh, schaut sie euch an. Sie hat schon Angst", sagt Hannah mitleidig und kommt zu mir rüber. „Danke. Was ... habe ich ausgefressenen?", frage ich nochmal. „Lina, es geht um alles, was hier passiert. Dass du angeschossen wurdest, dass du entführt wurdest ... solche Dinge eben", sagt Nina. „Oh ... und dafür müsst ihr zu dritt sein?", frage ich unsicher. „Nein, ich wollte dir beistehen und Kathrin Nina", erklärt Hannah mir. „Und jetzt?", frage ich. „Wird Dir das nicht alles zu viel mit den Angriffen?", fragt meine Schwester. „Worauf willst du hinaus?", frage ich. „Auf ein ruhigeres Leben", sagt sie. „Nein, mir gefällt es hier. Bei dir. Bei euch. Ich will hier nicht weg und ich will nichts anderes. Klar, es ist nicht gerade lustig, wenn man entführt oder angeschossen wird. Aber ich brauche dich. Ich brauche euch", sage ich und klammere mich ganz feste an meine Schwester. „Die wirst du so schnell nicht mehr los, Nina", kommentiert Kathrin.

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Will Nina sie loswerden?

Asds / Niedrig und Kuhnt // knowing me, knowing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt