Kapitel 52

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Julien und ich saßen die halbe Nacht auf dem Sofa und haben uns über alles mögliche unterhalten, als irgendwann Ruby kam und schlafen gehen wollte. Heute haben wir geplant an den Strand zu fahren, Giulia und Jacob können leider nicht, was aber okay ist, da ich ja Julien habe und so Max und Ruby ihre Zeit haben können. Mittlerweile haben wir schon 1 Uhr mittags und sind gerade dabei, unsere Sachen zu packen. "Der Strand ist nicht weit entfernt, bis dahin können wir laufen." informiere ich die beiden Jungs. 

Relativ schnell sind wir da und breiten unsere Sachen aus. Damit Ruby und Max alleine sind, gehen Julien und ich direkt ins Wasser. Wie ich schon in Frankreich bemerkt habe, hat er eine wirklich gute Figur. Vielleicht nicht ganz so durchtrainiert wie Ashton, aber trotzdem sieht er ziemlich gut aus. Hätte er mich noch nie im Bikini gesehen, wäre es mir verdammt unangenehm, aber so ist es mir egal. Vor allem, weil er mir nicht das Gefühl gibt, zu dick zu sein. "Die zwei sind schon ziemlich süß zusammen." Er scheint sich wirklich für seinen Bruder zu freuen. "Das stimmt." Das Wasser ist angenehm warm und sofort fange ich an zu schwimmen. Da das Wetter so gut ist, sind heute sehr viele Leute da, wovon wir uns jedoch nicht stören lassen. "Wettschwimmen?" fragt der braunhaarige Junge und fängt sofort an loszuschwimmen. "Na warte!" rufe ich und schwimme ihm sofort hinterher. Zwar bin ich sehr nah an ihm dran, aber ich schaffe es nicht, ihn zu überholen. Also ändere ich meine Taktik und halte mich an ihm fest. "Hey, das ist unfair." lacht er, woraufhin ich sofort miteinstimme. "Du hast angefangen!" rufe ich und klammere mich an seinen Schultern fest. Als er fast untergeht, gehe ich wieder runter, ich kann mich sowieso vor Lachen kaum noch halten. Er sieht aus wie eine Robbe, die nicht voran kommt, wenn ich auf ihm hänge. "Hör auf, dich über mich lustig zu machen." Lachend dreht er sich zu mir und packt mich an den Hüften, um mich unter Wasser zu bekommen. So schnell ich kann, halte ich mich wieder an ihm fest und stoße mich im richtigen Moment von ihm ab, um zu flüchten. Dabei bekommt er eine Menge Wasser ins Gesicht, was mich erneut zum Lachen bringt. Sein Gesichtsausdruck ist einfach grandios. "Was macht ihr denn bitte?" Plötzlich steht Ruby neben mir, die sich genauso über Julien kaputt lacht. "Ich glaube, das nennt man Spaß haben." erklärt ihr Max lachend und spritzt sie ebenfalls mit Wasser voll. Nach einer riesen Wasserschlacht steigen wir alle völlig erschöpft aus dem Meer und laufen zu unseren Handtüchern. 

"Ich kann nicht mehr." Wie ein nasser Sack, lasse ich mich auf mein Handtuch fallen. "Jetzt schon erschöpft?" versucht Julien mich zu necken. "Ich bin eben nicht so ein Supersportler wie du." entgegnet ich ihm, woraufhin er lacht. Ruby und Max sind in der Strandbar gelandet. "Supersportler also." Er rückt ein Stück näher zu mir und wird plötzlich ganz ernst. "Ich wollte dir noch was sagen. Also wegen der Wahrheitsfrage gestern." "Ist schon okay, du musst mir das nicht sagen, wenn du nicht willst." versichere ich ihm, was jedoch nicht relevant zu sein scheint. "Ich will aber. Ich wollte es dir zuerst sagen." Jetzt bin ich etwas verwirrt, aber okay. So schüchtern habe ich ihn noch nie erlebt. "Ihr Name... Also... Ihr Name ist... Allison." Überrascht sehe ich ihn an. "Sie heißt wie ich?" Irgendwie finde ich das cool. "Ja, also. Nein. Sie heißt nicht nur wie du, sondern ich meine dich." Fuck. Mein Herz bleibt bei dieser Beichte automatisch stehen. "Ich? Wieso?" Wie kommt er jetzt dazu? Gerade als er etwas sagen will, steht mir plötzlich jemand in der Sonne. Ich schaue nach oben und sehe direkt in Ashton's Gesicht. Der will mich doch verarschen, oder? Mit einem wütenden Gesichtsausdruck geht er an uns vorbei und schaut mir provokant in die Augen. Warum ist er jetzt bitte wütend? Warum muss er ausgerechnet heute hier sein? Ich will mich wieder um Julien kümmern, als Ruby und sein Bruder kommen. Verdammt, jetzt konnten wir nichtmal richtig darüber reden. Wie kommt es bitte, dass er sich ausgerechnet in mich verknallt hat? Ich bin nicht besonders hübsch, nicht besonders schlank und auch nicht besonders toll. Traurig schaut er zu Boden. Warum ist mein Leben nur so kompliziert geworden? Alles hat mit diesem verdammten Urlaub angefangen! 

Zu Hause angekommen gehe ich direkt duschen. Ich konnte die restliche Zeit an nichts anderes mehr denken als an Julien's Beichte. Und leider hatten wir keine Chance mehr, darüber zu reden. Vielleicht ja heute abend, ich hoffe es so sehr! "Alles okay?" Ruby steht plötzlich neben mir in der Küche, die Jungs scheinen sich gerade fertig zu machen. "Hmmm." nicke ich. "Das mit Max scheint ja ganz schön gut zu laufen." Augenbrauenwackelnd stehe ich vor ihr. "Wir haben uns geküsst." Ihr Strahlen ist wirklich nicht zu übersehen. "Was? Wann?" Neugierig sehe ich sie an, während das hübsche Mädchen nur kichert. "Gestern Abend schon. Und heute am Strand nochmal." "Und das erzählst du mir nicht?!" Gespielt entsetzt sehe ich sie an, während Ruby eher verlegen zu sein scheint. "Naja, gestern Abend war das mit meinem Bruder und heute haben wir eigentlich noch nicht wirklich alleine geredet." Stimmt. "Ich freue mich so für dich, wie wars?" "So schön. Ich glaube, ich bin ein wenig verknallt." Ihr Gesicht ist schon ganz rot und sie tappt unruhig von einem Fuß auf den anderen. "Das ist doch toll. Ich glaube Max ist eine sehr gute Wahl." Ich zwinkere ihr einmal zu und stelle dann die Teller auf den Tisch. "Und was ist mit dir? Du warst vorhin so ruhig." Sollte ich ihr davon erzählen? Besser nicht, zuerst sollte ich mit Julien darüber sprechen. "Alles gut, ich bin nur müde, die Nacht war nicht allzu lang, wie du weißt." Nickend kommt sie auf mich zu und nimmt mir das Besteck ab. 

Als die Jungs nach unten kommen, essen wir gemeinsam. Ich hab Pasta gemacht, zu mehr bin ich nicht in der Lage. Julien hilft mir beim Tisch abräumen, während Ruby und sein Bruder schonmal nach oben sind. "Können wir nochmal kurz über heute Mittag reden?" Fragend sehe ich den braunhaarigen Jungen an. "Ja, klar." "Warum ich?" platzt es sofort aus mir heraus. "Ich weiß auch nicht genau, ich hab es mir ja nicht ausgesucht. Aber ich mochte dich schon in Frankreich total und als wir die ganze Zeit geschrieben haben und ich dich immer besser kennengelernt habe, mochte ich dich immer mehr. Es tut mir leid, Ally, aber ich kann auch nichts dafür, das war nicht geplant. Ich weiß, dass du in Ashton verknallt bist." Als er den letzten Satz ausspricht, bleibt mir kurz die Luft weg. Es kann ja wohl echt nicht sein, dass ich mehr Gefühle für einen Arsch, anstatt den süßen Jungen habe, der mir gerade traurig gegenüber steht. "Das muss dir nicht leid tun. Ich mag dich auch, aber freundschaftlich. Und ich hoffe, dass es zwischen uns weiterhin so bleibt und sich nichts verändert." Nickend sieht er mich an. Mal sehen, ob das funktionieren kann. "Dann los, lass uns Sachen tun, die Freunde so machen!" lachend sehe ich ihn an, manchmal dreht Julien wirklich ein wenig durch.

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Leute, vielen vielen Dank! 😊❤️
Im übrigen finde ich es mega cool, wie fleißig ihr kommentiert! Viel Spaß beim Lesen und bis nächste Woche!😊

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