Kapitel 69 - Sonntag, 11.10.

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"Wie meinst du das?" Mit hochgezogener Augenbraue sehe ich ihn an. "Ich mochte es, dass dir egal ist, was andere über deine Kleidung denken. Du hast nie weit ausgeschnittene Sachen getragen oder zu kurze Röcke. Und vor allem nicht so enge Sachen wie die meisten." Skeptisch sehe ich ihn an. "Du meinst wie alle, mit denen du vorher was hattest?" Er schmunzelt. "Ich meine wie alle, mit denen ich nie zusammen war, weil sie mir viel zu schlampig rumgelaufen sind." Glücklich fange ich an zu lächeln. "Was heißt das jetzt?" "Das heißt, dass ich deine Kleidung, die du im Moment trägst, viel mehr mag, als das, was du die letzte Zeit getragen hast. Auch wenn du in engen Sachen echt heiß aussiehst, aber das bist nicht du." "Ich meine nicht meine Kleidung, du Blödmann, sondern uns." Vorsichtig stoße ich ihn ein wenig mit meinem Ellenbogen an. Wissend lächelt er. Ashton wollte mich also nur ein bisschen aufziehen. Ich fühle mich allgemein auch wohler in dem lockeren shirt und der Jogginghose, die ich gerade trage. Der wuschelige Dutt ist mir vielleicht ein wenig unangenehm, aber was solls. "Du weißt, was das heißt." Er hat Recht. Aber ich kann das erst alles glauben, wenn er es einmal ausgesprochen hat. Also stelle ich mich mehr oder weniger dumm. "Nein?" Erneut bildet sich ein Schmunzeln auf seinen Lippen. "Dass ich dich mag." Er will mich ärgern! Gut, dann mache ich eben das gleiche. "Okay. Da wir das ja jetzt geklärt haben, kann ich ja gehen. Immerhin schlafe ich nicht mit Jungs in einem Bett, die mich nur mögen." Ich mache Anstalten aufzustehen, als er mich fest mit seinen Armen umklammert. "Ach ja? Hast du doch schon oft genug in Frankreich. Und da haben wir uns noch gehasst." Eins zu Null für ihn. Verdammt. Seufzend sehe ich ihn an. "Bitte, ich muss es einmal aus deinem Mund hören, damit ich es realisieren kann." Er lächelt, zieht mich noch ein wenig näher an ihn und gibt mir einen Kuss auf die Stirn, was mir sofort eine wohlige Gänsehautbereitet. "Ich liebe dich. Ich liebe dich schon so unglaublich lange und habe mir diesen Moment immer gewünscht... Willst du meine Freundin sein?" Ich wusste gar nicht, dass er so kitschig sein kann, aber es gefällt mir! Strahlend sehe ich in seine grünen Augen, in denen Hoffnung glänzt. "Ja, ja! Nichts lieber als das. Ich liebe dich auch!" Überglücklich nähere ich mich seinen Lippen und küsse ihn. Er ist zärtlich, aber trotzdem leidenschaftlich genug. Auch wenn er mich jetzt offiziell gefragt hat, kann ich es irgendwie immer noch nicht so ganz glauben. Wir sind wirklich zusammen! Also ganz offiziell! 

"Ich habe meinen Kleidungsstil eigentlich mehr oder weniger wegen dir geändert. Ich dachte, damit würdest du mich vielleicht eher mögen..." Wir liegen auf seinem Bett und sehen an die Decke, ich in seinem Arm. "Ich liebe dich so, wie du bist! Und ich verspreche dir, dass ich nie wieder mit deinen Gefühlen spielen werde!" "Das will ich doch hoffen!" Mein ironischer Unterton lässt ihn plötzlich ernster werden. "Ich meine es ernst! Wenn du mir versprichst, dich nicht mehr wegen mir zu verstellen und wieder deine alten Klamotten zu tragen. Ich habe sie wirklich vermisst." Lächelnd nicke ich. "Versprochen."

Diese Nacht war der absolute Wahnsinn! Habt ihr jemals das Gefühl gespürt, wenn ihr neben der Person einschlaft, die ihr liebt. Arm in Arm, ganz eng aneinander. Diese Wärme, Liebe und Zärtlichkeit. Das wunderbare Gefühl, wenn ihr morgens wieder neben ihr aufwacht und der glücklichste Mensch dieser Erde seid? Es ist das beste Gefühl überhaupt! Und ich spüre es gerade ganz deutlich! Wie lange habe ich mich nur nach diesem Moment gesehnt, wer hätte gedacht, dass es tatsächlich nochmal Realität wird? Ich jedenfalls nicht. Strahlend sehe ich ihn an, während er noch am Schlafen ist. Lass es bitte kein Traum sein! Während ich gerade sein Gesicht studiere, öffnen sich seine Augen. Schnell schließe ich meine. "Sag mal beobachtest du mich schon wieder? Du weißt, dass du mich nicht verarschen kannst." Als ich meine Augen öffne, sehe ich ein Schmunzeln auf seinen Lippen. Verdammt, warum passiert mir das immer?! " Ich... also... ich bin auch grade erst aufgewacht. Kann ich ja nichts dafür, dass du fast im gleichen Moment die Augen öffnest." versuche ich mich irgendwie herauszureden. Als sein Lachen durch den Raum schallt, bekomme ich Gänsehaut und ein Kribbeln im Bauch. Wie sehr ich dieses offene und herzliche Lachen doch vermisst habe! "Ally, du bist zu lustig. Ich bin nicht dumm, nur weil ich nicht in jedem Fach eine 1 habe. Außerdem bist du jetzt meine Freundin, du darfst das. Genauso wie ich dich beobachten darf, wenn du abends schon eingeschlafen bist." Kurz bin ich erleichtert, dann jedoch geschockt. "Du hast mich beim Schlafen beobachtet?!" Beschämt sehe ich zu Boden. Ich sehe bestimmt absolut schrecklich aus, wenn ich schlafe. Manchmal sabbere ich sogar ein wenig und das ist mir gerade mega peinlich. Zärtlich streicht er meine Wange und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. "Du sahst einfach zu süß aus. Außerdem hast du das gleiche getan." Verdammt, schon wieder ein Punkt für ihn. Immerhin findet er mich süß beim schlafen. Wenn das keine Lüge ist. "Okay, du hast gewonnen." Ergeben kuschle ich mich noch mehr an ihn ran und genieße einfach seine Nähe. 

2h später haben wir es auch endlich mal aus dem Bett geschafft. Mittlerweile ist es schon 11 Uhr und ich muss bald nach Hause, weil ich mit Giulia verabredet bin. "Du willst wirklich schon gehen?" Er sieht etwas traurig aus, weshalb es mir noch schwerer fällt. "Ich hab noch nichts gegessen, bin noch nicht geduscht und treffe mich in 3h mit Giulia. Und nach Hause muss ich auch noch mit dem Bus." Seine Augenbrauen sind skeptisch nach oben gezogen. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich mit dem Bus fahren lasse! Ich fahre dich natürlich nach Hause, das geht viel schneller. Und frühstücken kannst du auch einfach hier, Nutella haben wir definitiv genug und Croissaints sind bestimmt auch noch da." Ich überlege kurz. "Aber dann sieht mich deine gesamte Family. Außerdem schau mich an, ich sehe schrecklich aus." "Meine Familie liebt dich und wird sich über die Neuigkeiten freuen. Und du siehst normal aus, wie jeder Mensch am Morgen. Komm schon, bitte." Ich bin überrascht davon, wie sehr er mich bei sich haben will. Und weil ich mich auch irgendwie darüber freue, stimme ich seufzend zu. 

Gerade, als ich meine Haare gekämmt und mich wenigstens ein bisschen gerichtet habe, um nach unten zu gehen, klopft es an der Tür. "Ash, du sollst runterkommen, Dad will dich was fragen. Und es ist mir ziemlich egal, dass du die Bitch da drinne warten lassen musst, komm jetzt!" Ich muss schmunzeln, Ruby ist echt genau wie ich, wenn es um die Mädchen unserer Brüder geht. Gerade, als er etwas entgegnen will, öffne ich einfach die Tür. "Wie hast du mich gerade genannt?" Mein Ton ist ernst, auch wenn ich innerlich vor Lachen platzen könnte. Ruby sieht einfach nur komplett geschockt und irritiert aus, was es mir noch schwerer macht, ernst zu bleiben. "Ally?" Mehr bekommt sie nicht heraus, während ihre Augen weit geöffnet sind. "Also?" Ich warte auf ihre Worte, während sie um Fassung ringt. "Ich... also... Ich dachte nicht, dass du da drinne bist." Es ist wirklich amüsant, wie schockiert sie ist. "Ich will nur kurz klarstellen, dass ich nicht irgendeine Bitch bin." Lachend sehe ich sie an. "Natürlich nicht, aber was da-" sie schafft es nicht, ihren Satz zu beenden, weil ihr großer Bruder sie unterbricht. "Sondern meine Freundin." Ihre Augen weiten sich noch mehr. "Du machst Witze! Ihr seid zusammen?! Also so richtig?" "Das will ich doch mal hoffen." lache ich nur und rücke ein wenig näher zu Ash. "Ich glaub das nicht, mein Bruder hat seine erste richtige Freundin. Und vor allem muss ich jetzt nicht mehr ständig irgendwelche anderen Mädchen sehen. Und noch dazu mag ich sie!" "Ruby, das ist genug!" Ich glaube, es ist ihm unangenehm, dass sie die anderen Mädchen erwähnt hat und er hat Angst, es wäre mir nicht recht. Aber das gehört nunmal zu ihm dazu. "Wie hast du es nur nach deinen ganzen Akionen geschafft, sie für dich zu gewinnen?" Ruby kann manchmal schon echt neugierig sein. Aber das mag ich an ihr. "Es ist genug, Ruby." "Okay okay, ist ja schon gut. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass du jetzt öfter hier bist, Ally! Wehe du vergisst mich dabei! Mum und Dad werden sich bestimmt auch mega freuen, sie haben schon in Frankreich die ganze Zeit von dir geschwärmt. Ich geh dann mal wieder, aber du kommst trotzdem runter, Ash?" Seufzend nickt ihr großer Bruder, woraufhin wir ihr folgen. Ashton greift sogar nach meiner Hand, was mich mehr als nur überrascht, aber mich ebenso freut. Er meint es wirklich ernst! 

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Ich wollte euch nur mal mitteilen, dass ich meine Wattpad Community wirklich liebe!!! Ihr seid echt die besten, danke!❤😊

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