{9} Truth or Lie

166 11 0
                                    

Als ich die Augen aufschlug, blickte ich auf eine weiß verputzte Decke, von der eine grelle Lampe baumelte. Verwirrt blinzelte ich gegen das Licht und versuchte meinen Orientierungssinn wieder einzuschalten. Augenblicklich erinnerte ich mich wieder und fuhr mit einem Ruck hoch. Ein gleißender Schmerz explodierte hinter meiner Stirn und ich presste stöhnend eine Hand auf die Schläfe.

Als der Schmerz ein wenig nachließ schaute ich mich im Raum um. Ich lag auf einer Couch, eingewickelt in Decken und mit weichen Kissen eingebettet. Der Raum war ähnlich möbliert wie die anderen in Jimins Haus und machten den Anschein, es handelte sich um ein Gästezimmer. Ich schlug die Decke zurück und wollte soeben aufstehen, als ich leise Stimmen hörte. Jimin war unter ihnen und eine andere tiefe, sanfte Stimme. Namjoon. Zu meinem Erstaunen unterhielten sie sich auf Englisch und ich konnte jedes Wort verstehen.
Vielleicht sollen die anderen es nicht mitbekommen..., überlegte ich.

"Warum hast du uns denn nicht gesagt, dass du ein Mädchen Zuhause hast, die auch noch ein Army ist?" In Namjoons Stimme schwang kein Vorwurf drin. Nur reines Interesse.
„Ich wollte nicht, dass ihr von ihr wisst." Jimins Stimme war leise und ich musste mich anstrengen, seine Worte zu verstehen.
„Ich weiß, es war dumm von mir, aber...ich brauche sie. Und ich wollte, dass sie mein Geheimnis bleibt."
Die Gedanken rasten hinter meinem Kopf und mein Herz schlug mir bis zum Hals.

Namjoon seufzte. Seine Stimme war von Traurigkeit bedrückt, als er murmelte:
„Wer könnt es dir denn auch verübeln...Weiß sie es?"
„Zum Himmel nein!"
Wenn sich das in irgendeine Richtung entwickelt, dann verdient sie es die Wahrheit zu erfahren."
„Ich werde es ihr auch sagen...wenn die Zeit reif ist."
Namjoon schien unglücklich mit Jimins Antwort. „Es ist deine Entscheidung. Sei dir nur sicher, dass du sie nicht verlierst, wenn du erst im letzten Moment mit der Wahrheit rausrückst."
Schritte erklangen und ich schloss darauf zurück, dass Namjoon gegangen war. Ich legte mich schnell wieder hin und schloss die Augen.

Die Tür öffnete sich und Jimin trat mit leisen Schritten ein. Er blieb vor der Couch stehen und ich konnte seinem Atem in der Stille lauschen. Nachdem ich mich bereit fühlte, mit ihm zu reden und das erdrückende Gefühl, welches das belauschte Gespräch mit Namjoon in mir hervorgerufen hat, so weit verdrängt hatte, regte ich mich und schlug die Augen auf. Jimin sah mit gemischten Gefühlen auf mich hinunter. Ich konnte Traurigkeit in ihnen lesen, aber auch Zuneigung und Wärme.

Ich setzte mich auf und beobachtete stumm, wie er sich neben mich setzte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich setzte mich auf und beobachtete stumm, wie er sich neben mich setzte. Er sagte ebenfalls nichts, schien aber nach den passenden Worten zu suchen.
"Warum, Jimin?", durchbrach ich schließlich die Stille.
Er vergrub das Gesicht in den Händen.
„Ich wollte, dass wir uns wie ganz normale Teenager kennenlernen. Ich wollte nicht der Kpop-Star sein, für den du so schwärmst. Ich wollte ein ganz normaler Junge sein, der auf natürliche Weise in dein Leben tritt."

Er sah auf und starrte mit einem harten Zug um den Mund in die Ferne.
„Aber das war nur Wunschdenken. Ich habe die Wahrheit verdrängt, die sich nicht verdrängen ließ."
Und immer noch verschweigst du etwas vor mir...
„Es wird nicht mehr sein wie früher.", sagte ich leise.
Jimin ließ niedergeschlagen den Kopf sinken.
„Du hättest mir die Wahrheit sagen sollen.", fuhr ich fort und beobachtete wie die Adern an seinem Hals hervortraten.

Converse High [p.jm]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt