{33} Blood, Sweat & Tears

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Als Jimin aus dem Gebäude trat, erhob ich mich von der Bank und musterte ihn. Er sah mitgenommen aus und seine Schultern hingen kraftlos hinunter. Schweigend kam ich ihm entgegen, küsste ihn kurz und umarmte ihn fest. Er schlang die Arme um mich und legte das Kinn auf meine Schulter.

Er hatte soeben seine erste Thearapiestunde hinter sich. Nach dem nächtlichen Ereignis, bei dem er sich schlafwandelnd fast vom Balkon gestürzt hatte und ich von Jin, Namjoon und Jungkook erfahren hatte, dass diese Art von Albtraum nicht der erste gewesen war, hatte ich sofort dafür gesorgt, dass sich Jimin zu einer Therapie anmeldete. Obwohl es eigentlich unmöglich war, sofort einen Termin zu finden, hatte er schon direkt einen nach zwei Tagen ergattern können. Manchmal war es unfair welchen Vorteil viel Geld hatte.

Jimin weigerte sich nun mit mir in einem Raum zu schlafen. Und ich weigerte mich ihn alleine schlafen zu lassen. Nun musste immer einer von den Jungs bei ihm schlafen, obwohl auch das Jimin nicht gefiel. Aber er hatte selber eingesehen, dass es so nicht weiter gehen konnte. Und , dass er Hilfe brauchte.
Ich wollte ihn fragen, was er darin mit dem jungen Psychologen besprochen hatte, aber ich, wusste, dass er unter keinen Umständen darüber reden wollen würde. Also musste ich meine Neugier hinunterschlucken und umarmte Jimin nur noch fester.

Er hustete und ich nahm es kaum zu Kenntnis, doch es folgte direkt ein weiteres Mal. Sein Körper schüttelte sich und er löste sich von mir und wandte sich ab, während es immer heftiger wurde.
"Jimin?" Besorgt legte ich eine Hand auf seine Schulter.
Er krümmte sich unter dem heftigen Hustenanfall zusammen und hielt sich die Hand vorm Mund.
"Jimin?!", nun wurde ich panischer.

Er holte tief Luft und richtete sich wieder auf. Dann ließ er die Hand sinken und wollte sie schnell hinter dem Rücken verstecken, aber ich konnte trotzdem einen Blick drauf erhaschen. Blut. Er hatte Blut gehustet.
Ich sah ihn fassungslos an und seine Miene war gequält.
"Amara, ich..."
Ein erneuter Hustenanfall ergriff von ihm Besitz und er stolperte zu der Bank.
"Was ist los?!" Panisch hielt ich ihn fest, während er viel, viel zu viel Blut hustete.

Eine Frau, die ein Kind an der Hand hielt, was uns mit großen Augen anstarrte, fragte mich besorgt:
"Brauchen Sie Hilfe?"
Ich sah sie an. "Ja! Mein Freund hat plötzlich so gehustet und..."
Jimin richtete sich auf. Er war kalkweiß im Gesicht und nun floss auch das Blut aus seiner Nase.
"Ich muss ins Krankenhaus.", stieß er hervor.
"Du weißt, ich kann kein Auto fahren!" Meine Stimme war schrill.
"Ich aber." Die Frau sah mich entschlossen an. "Kommen Sie schnell, es steht gleich da drüben!"
Sie deutete auf die gegenüberliegende Straßenseite.

Ich sah kurz zu Jimin, der die blutüberströmte Hand unter seine Nase presste.
Ich nickte und half ihm zusammen mit der Frau auf die Füße. Wir stützten ihn, während wir die Straße überquerte.
"Schatz, würdest du bitte ein Taschentuch in meiner Handtasche suchen?", richtete sich die Frau an ihren Sohn, der sofort eifrig in der Tasche wühlte, während die Frau ihren Wagen aufschloss und uns die Tür aufhielt.

Der kleine Junge hielt mir ein Taschentuch hin und sah mich aus großen braunen Augen an.
Ich nahm es ihm ab und presste es unter Jimins Nase, während er sich schwerfällig auf den Sitz fallen ließ. Ich folgte ihm und nahm weitere Taschentücher entgegen, die der kleine Junge mir reichte.
"Timmy, du kannst ausnahmsweise vorne sitzen.", rief seine Mutter, während sie den Wagen startete. Ich zog die Tür zu und hielt Jimin fest, während er von einem weiteren Hustenanfall geschüttelt wurde.

Die Frau brauste über die Straße und fuhr knapp über eine gelbe Ampel.
"Wissen Sie, was es sein könnte? Hat er irgendwelche bekannte Krankheiten?"
Ich ging alles durch, worunter Jimin litt.
Ein schwerer Kloß bildete sich in meinem Hals und mein Herz rutschte mir in die Hose.
"Leukämie.", stieß ich hervor und mein Griff um Jimins Schulter verfestigte sich.

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