Kapitel 63

10.3K 623 23
                                    

Hey ihr Lieben :**

Es ist Sonntag und das bedeutet *trommelwirbel*

ES IST ZEIT FÜR DAS NÄCHSTE KAPITEL!!!!!!!

Ich hoffe, dass ihr nicht allzu böse auf mich seid, weil das letzte Kapitel an so einer fiesen Stelle geendet hat ;D

Außerdem wollte ich euch mal fragen, wie euch die Geschichte so gefällt? Ich habe zwar noch ein paar Ideen im Kopf, aber momentan bin ich mir einfach nicht sicher, wie lange ich noch schreiben soll!!

Also frage ich euch: Soll ich noch etwas länger weiterschreiben oder wollt ihr vielleicht sogar eine Fortsetzung??

Außerdem werde ich heute mit meinem zweiten Buch anfangen!
Es heißt "Dreampainter" und ihr könnt es auf meinem Profil finden!!

Die Widmung geht heute an "onlywithbooks", weil sie sich so lange gedulden musste :D

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!!

Love you guys (:

Soulwriter721
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Welttournee von One Direction unterbrochen!!!!

Seit knapp zwei Monaten war die weltberühmte Boyband One Direction (What makes you beautiful) nun unterwegs, um auf der ganzen Welt Konzerte zu geben.
Immer wieder betonten sie, wie schön die Welttournee doch sein.

Deshalb schockte es die Fans umso mehr, als man die Tour auf unbestimmte Zeit unterbrochen hatte. Ein paar Tage zuvor hatte der Presssprecher der Jungs um Verständnis der Fans gebeten, aber die Jungs konnten erst einmal keine weiteren Konzerte mehr geben.
Gründe dafür sollen angeblich die Gesundheit von Liam Paynes Schwester Sue sein.
Die Reaktion der Fans war dementsprechend ruhig. Alle bekundeten ihr Beileid und es wurde ebenfalls betont, dass die Konzert so schnell wie möglich nachgeholt werden.
Doch die Frage, welche die Welt momentan mehr interessiert ist, was mit Sue Payne passiert ist?

Seufzend drückte ich auf die Fernbedienung und der Bildschirm wurde schwarz, als ich die Nachrichtensprecherin nicht mehr aushalten konnte.
Trotzdem wurde es nicht still um mich herum.
Auf den Gängen liefen immer wieder Leute auf und ab, Türen wurden geknallt und das Telefon klingelte schrill.
Langsam stand ich auf und stellte mich an mein Fenster. Die Sonne über London ging gerade erst auf und somit konnte ich mein Spiegelbild im Fensterglas noch erkennen.
Meine Haare waren zu einem unordentlichen Zopf zusammengebunden und meine Augen starrten mir leer entgegen. Der Krankenhauskittel war viel zu groß und hing einfach an meinem schlaffen Körper herunter.
Seit vier Tagen war ich nun im Royal London Hospital. Nachdem ich im Badezimmer des Busses zusammengebrochen war, hatte Harry mich später gefunden. Ich lag blass und kalt auf den weißen Fliesen. Später, als ich unter Medikamenteneinfluss von der grünen Farbe erzählt hatte, wurde mir gesagt, dass es eine Halluzination gewesen sein musste. Es war weder grüne, noch rote Farbe im Badezimmer gewesen.
Nachdem man mich in dem örtlichen Krankenhaus in Frankreich stabilisiert hatte, wurde ich direkt nach London verlegt. Vor zwei Tagen hatte man meinen Tropf entfernt, sodass ich wieder richtig aufwachte und man mir erzählte, was passiert war.
Gesundheitlich ging es mir wieder gut.
Durch die riesige Menge an Nahrung, die ich im Bus aufgenommen hatte, war mein Körper komplett überfordert gewesen und zusammengebrochen.
Gestern, als Dr. Meyer ein langes Gespräch mit mir geführt hatte, war seine Diagnose Essstörung und Suizidgefahr gewesen.
Ich hatte nicht protestiert.
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken, aber ich blieb einfach weiter am Fenster stehen. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet und die fünf Jungs traten ein. Sie hatten ein leichtes Lächeln im Gesicht, sahen aber genauso müde und erschöpft aus wie ich.
„Hallo Sue.", sagte Liam leise und kam auf mich zu, um mich zu umarmen.
Ich drehte ich schließlich um und schloss ihn fest in meine Arme. Und dann kam auch schon Niall angerannt und ich bekam einen berühmten Horan-Hug.
Kurz darauf herrschte unangenehmes Schweigen im Zimmer.
Die Jungs hatten sich hingesetzt und sahen nun betreten durch die Gegend.
„Ihr habt eure Tour abgesagt.", sagte ich nach einer Weile.
„Nein, nur etwas verschoben.", erwiderte Liam darauf.
Ich drehte mich erneut zum Fenster um, darauf bedacht, alle Jungs im Glas sehen zu können.
„Eure Fans werden sauer sein.", murmelte ich.
Diesmal antwortete Zayn: „Sie werden es schon verstehen."
Gedankenverloren nickte ich nur. Dann stellte ich die Frage, die mir auf der Zunge brannte.
„Wann darf ich hier wieder raus?"
Die Jungs warfen dich kurze Blicke zu, doch bevor ich eine Antwort darauf erhalten konnte, klopfte es erneut und Dr. Meyer trat ein. Hinter ihm war eine Frau. Ich schätzte sie auf Mitte dreißig.
Sie hatte ein kleines Lächeln im Gesicht und ihre Haare streng nach hinten gekämmt, was einen kleinen Kontrast darstellte.
„So früh am Morgen schon volles Haus, Sue?", fragte Dr. Meyer lachend und ich konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln.
„Tja, ich bin halt beliebt.", antwortete ich und mein Lächeln wurde zu einem kleinen Grinsen.
Mittlerweile hatte ich schon bemerkt, dass ernste Stimmungen an Dr. Meyer einfach abprallten. Meistens versuchte er, sogar erfolgreich, diese irgendwie zu lockern.
„Aber es trifft sich gut, dass die Jungs hier sind. Ich muss etwas mit euch besprechen.", fuhr Dr. Meyer fort und griff nach den beiden Stühlen, die im Zimmer standen.
Langsam drehte ich mich um und lehnte mich gegen das Fensterbrett, während ich Dr. Meyer dabei beobachtete, wie er in meiner Akte kramte.
„Ok, möchtest du, dass die Jungs rausgehen oder können sie hierbleiben?", fragte Dr. Meyer und sah von den Papieren auf.
Mein erster Impuls war, dass die Jungs gehen sollten. Aber dann sah ich ihn ihre Gesichter. Die tiefen Augenringe und der müde Ausdruck...
„Ich hätte sie lieber hier.", sagte ich schließlich leise.
Dr. Meyer nickt und begann auch gleich ohne große Umschweife zu erzählen.
„Ich habe vor ein paar Minuten deine Blutwerte bekommen und muss sagen, dass sie meinen Erwartungen entsprachen. Sie sind noch nicht ganz so, wie sie sein sollten, aber das ist nur natürlich. Etwas verwunderlich ist, dass du einen kleinen Mangel an weißen Blutkörperchen aufweist, doch das wird wahrscheinlich mit den anderen Medikamenten zusammenhängen, die du in den letzten Tagen bekommen hast."
Die Antipsychopharmaka, schoss es mir durch den Kopf.
Nie wieder wollte ich solche Medikamente bekommen. Sie brachten mich dazu, Dinge zu sehen, die gar nicht da waren. Sie brachten mich dazu, Dinge zu sagen, die tief in meinem Kopf vergraben waren.
„Dein allgemeiner gesundheitlicher Zustand ist also gut und stabil, wenn wir einmal von deinem Gewicht absehen. Es ist kein Geheimnis mehr, dass du unterernährt bist. Womit wir jetzt zu deinem psychischen Zustand kommen."
Mit diesen Worten nickte Dr. Meyer der Frau zu, welche nun weitersprach.
„Mein Name ist Dr. Maria und ich bin Psychiaterin hier im Krankenhaus. Sue, es ist offensichtlich, dass du an einer Essstörung leidest."
„Sie meinen Magersucht.", sagte ich leise, aber Dr. Maria schüttelte zu meiner Überraschung den Kopf.
„Nein, man spricht von einer Magersucht, sobald der Betroffene fast jegliche Nahrungsaufnahme verweigert und nur im Notfall etwas zu sich nimmt. Du hast jedoch erzählt, dass du, sobald du etwas essen musstest, dich danach übergeben hast. Das spricht also für Bulimie."
Liam vergrub seinen Kopf in den Händen und ich konnte sehen, wie seine Schultern unnatürlich zuckten. Auch Niall flossen Tränen über die Wangen, während er in die Luft starrte. Zayn und Louis kümmerten sich um Liam und Niall, doch Harrys Blick war die ganze Zeit auf mich gerichtet.
Ich versuchte, es zu ignorieren, aber es war verdammt schwer.
„Das zeigt uns also, dass du eine Mischpatientin bist, die Magersucht und Bulimie hat. Das passiert sehr häufig und ist sehr gefährlich. Jetzt ist also die Frage, wie wir das wieder in den Griff bekommen sollen.", sagte Dr. Maria.
Ich mochte sie.
Sie brachte die Dinge auf den Punkt, auch wenn es wehtat, sie zu hören.
"Dir ist wahrscheinlich selber aufgefallen, wie sehr sich dein Körper in den letzten Wochen verändert hat, wenn wir von deinem Gewichtsverlust einmal absehen.", meinte Dr. Maria und ich nickte wissend.
Meine Periode, die kleinen Haare und mein ständiges Frieren.
„Hinzu kommt, dass du anscheinend eine Suizidpatientin bist, was bei deiner Geschichte aber nicht wirklich verwunderlich ist. Doch bevor ich das nun als Diagnose festlege, muss ich dich noch einmal fragen, Sue. Wolltest du dich vor ein paar Tagen wirklich umbringen?"
Alle Blicke waren auf mich gerichtet, was mich ziemlich nervös machte. Doch vielleicht lag es auch mehr an der Frage, denn ich hatte keine Antwort darauf.
„Ich weiß es nicht.", meinte ich leise und sah zu Boden.
„Du weißt es nicht?", fragte Dr. Maria nach und zog ihre schmalen Augenbrauen nach oben.
Hilflos zuckte ich mit meinen Schultern und sagte: „Nein, ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, warum ich das alles getan habe."
Dr. Maria nickte nur, als ob ich ihr gerade eine unausgesprochene Frage bestätigt hätte und schrieb etwas auf ein Blatt Papier.
„Hattest du in den letzten Tagen darüber nachgedacht, dich umzubringen oder selber zu verletzen?", fragte Dr. Maria nach einer Weile nach.
„Nein, das habe ich nicht.", antwortete ich wahrheitsgemäß.
Erneut nickte sie und kritzelte weiter auf das Blatt.
„Nun gut, Sue. Von deinem körperlichen Zustand her musst du nicht länger im Krankenhaus bleiben.", sprach Dr. Meyer nach einer Weile und ich sah hoffnungsvoll auf.
„Ich darf gehen?", fragte ich.
„Das kann ich nicht entscheiden. Wie gesagt, auf dieser Station kann dir nicht mehr geholfen werden, aber wenn Dr. Maria der Meinung ist, dass sie dich noch hierbehalten möchte, dann werden wir dich auf eine andere Station verlegen.", erklärte Dr. Meyer und mir wurde schlecht.
Die Psychiatrie...sie sprachen von dieser Station!
Hilfesuchend sah ich Liam an, aber dieser fuhr sich nur nervös durch die Haare und blieb stumm.
„Sue, du hast eine sehr gefährliche Essstörung und ich kann auch nicht mit Sicherheit sagen, dass du keine Gefahr für dich selber darstellst, wenn wir von deinem Essverhalten einmal absehen.", begann Dr. Maria, aber ich unterbrach sie.
„Oh nein, bitte nicht.", flehte ich und meine Stimme wurde etwas lauter: „Bitte stecken Sie mich nicht in die Psychiatrie."
„Hey, keiner glaubt dadurch, dass du verrückt bist, Sue.", sagte Zayn leise und legte mir einen Arm um die Schultern.
Doch ich schüttelte den Kopf und sagte: „Aber ich will da nicht hin."
„Heißt das, dass du keine Hilfe von uns in Anspruch nehmen möchtest?", fragte Dr. Maria nach.
Ich überlegte.
Natürlich wollte ich nicht in die Psychiatrie, aber ich wollte trotzdem gesund werden.
Ich wollte mein Leben wieder auf die Reihe kriegen und glücklich sein.
„Doch, ich möchte Ihre Hilfe.", antwortete ich schließlich leise: „Ich möchte gesund werden und mein Leben wieder richtig leben können. Ich möchte glücklich sein und essen können, wann ich möchte, ohne über die Kalorien nachzudenken. Aber ich will nicht in die Psychiatrie und mit irgendwelchen Medikamenten vollgepumpt werden, die mein Hirn komplett vernebeln. Denn so kann ich nicht gesund werden. Ich will hier raus und wieder zurück in mein Leben!"
Während ich sprach, bildete sich ein Lächeln in Dr. Maria Gesicht.
„Sue, mit deiner kleinen Rede hast du mir gerade etwas ganz Wichtiges bestätigt.", sagte sie freundlich.
Mit einem kurzen Blick vergewisserte ich mich, dass ich nicht die einzige war, die verwirrt schien.
Deshalb erklärte Dr. Maria: „Du hast mir gerade bewiesen, dass du nicht suizidgefährdet bist und es schaffen wirst, gegen deine Essstörung anzukämpfen. Du hast mir gerade bewiesen, dass du dein Leben noch immer lebenswert findest. Bei vielen Patienten dauert es manchmal Monate, bis sie an diesen Punkt kommen."
Ich konnte erst einmal nichts darauf erwidern, da ich selber darüber nachdenken musste, was ich gesagt hatte. In den letzten Wochen hatte ich öfters über den Tod nachgedacht und wie es sein würde, wenn ich nicht mehr auf dieser Welt war. Ein Teil von mir fand es nicht schlimm, aber ein anderer Teil konnte es sich nicht einmal ausmalen.
Deshalb sah Dr. Maria eine Moment lang fest in die Augen, ehe ich sagte: „Eine Person hat mir einmal gesagt, dass es nicht schlimm ist, nach Hilfe zu fragen. Und genau das muss ich jetzt tun. Ich weiß, dass es mein Kampf gegen die Essstörung ist, aber trotzdem brauche ich Hilfe.
Bitte helft mir."

Blut ist dicker als Wasser (1D FF/Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt