VIII Erinnern

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Dieses Kapitel widme ich vivianejohns. Tausend Dank für deine Votes und Kommentare!

Anton

Ich war nicht begeistert, als sie mich nach der Kneipe „Björn" fragte. Ich kenne diese Kneipe, weil der Besitzer Björn mein bester Freund war. Ja, das WAR er... Bevor ich herausfand, dass er mit meiner damaligen Freundin was hatte. Ich machte sofort mit meiner Freundin schluss und zu Björn habe ich den Kontakt abgebrochen. Ich glaube, wir haben uns schon seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Von Isabel hörte ich, dass Björn wegen illegalen Drogenhandels im Knast war und aus der Schule rausgeschmissen wurde. Nachdem er freigelassen wurde, hat er dann diese Kneipe aufgemacht.

Was hat Ella überhaupt mit diesem Mistkerl zu tun?! Plötzlich werde ich unruhig...

„Hallo? Erde an Anton! Kennst du nun die Kneipe oder nicht?", ruft Ella ungeduldig und reißt mich aus meinen Gedanken.

„Ja", entgegne ich knapp und fahre los.

Ich versuche mich auf die Straße zu konzentrieren und nicht weiter an Björn zu denken. Doch es will nicht klappen.

"Sag mal... Woher kennst du eigentlich Björn?", ich versuche die Frage möglichst beiläufig klingen zu lassen.

Ella sieht mich ein wenig komisch an und antwortet anschließend: "Björn war der Ex-Freund von meiner Schwester. Ich kenne ihn nicht wirklich."

Mir fällt einen Stein vom Herzen. Auch wenn ich nicht weiß, warum ich mir Sorgen um Ella mache. Die Sache ist nämlich so...

Björn war ein Herzensbrecher. Ein Playboy. Für ihn waren die Mädchen nur Spielzeuge. Er wollte sie nur ins Bett bekommen. Je schneller du mit ihm in die Kiste steigst, desto schneller wirst du wieder abgeschossen.

Okay, letztes Jahr in Australien war ich auch nahezu ein Playboy gewesen. Ich feierte oft in der Woche und wachte dann neben irgendein Mädchen auf. Aber das ist eine andere Sache.

Ella

15 Minuten später kommen wir an.

„Wartest du kurz? Ich schaue mal rein", sage ich zu Anton und steige aus dem Auto.

Die Kneipe ist sehr klein und kaputt. Rauch steigt mir in die Nase, als ich die Kneipe betrat. Ich wühle mich durch die Menschmenge und entdecke Enni schließlich an einem Tisch in der Ecke. Sie unterhält sich grad mit jemandem.

Ich gehe schnell zu ihr und schreie laut los: „Mann Enni, hier bist du also! Weißt du wie spät es ist und wie viele Sorgen Mama sich macht? Du gehst jetzt sofort mit mir nach Hause!"

„Sei doch nicht gleich sauer, Ella! Ich komme ja schon", schmollt sie.

Ich ziehe sie hinter mir her zum Auto. „Du bist so eine Spielverderberin!"

Ich verdrehe nur die Augen. „Wann wirst du endlich erwachsen und denkst nach, bevor du handelst?", murmele ich vor mich hin.

Anton steht bereits draußen und hält die Wagentür auf. Enni kreischt auf. „O mein Gott! Ein Cabrio!"

Ich schnaube genervt. Heute ist so vieles passiert! Der Stress des ersten Schultages ansicht, dann Anton und der Kuss, und jetzt auch noch eine überschnappte Enni ... Ich drehe bald durch, wenn mein Hirn nicht die nötige Erholung bekommt.

Anton sieht mich fragend an. Ach ja, sie kennen sich noch nicht.

„Enni - Anton, Anton - Enni", mache ich beide miteinander bekannt.

Ich bin froh, als wir zu Hause angekommen sind. Während der ganzen Fahrt hat Anton laute Musik aufgedreht und Enni stand auf ihrem Sitz und hat auch noch dazu geschrien. Ich dagegen war so müde und hab die ganze Zeit gegähnt. Kein Wunder, es ist schon null Uhr.

„Danke fürs Fahren", murmele ich halbverschlafen zu Anton, als wir vor unserer Haustür stehen.

„Keine Ursache, Schatz", erwidert er lächelnd.

Schatz? Wäre ich nicht so müde gewesen, hätte ich mich beklagt und ihm einen ausführlichen Vortrag über Kosenamen gehalten.

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Okay Leute, falls ihr noch nicht bemerkt habt, in diesen acht Kapiteln ging es ausschließlich um den ersten Schultag. Ich hatte umheimlich viele Ideen und ja... Aber ab dem neunten Kapitel werde ich versuchen, nicht alles an einem Tag passieren zu lassen, sondern in Wochen oder Monaten.

Danke für eure Unterstützung! Ihr seid die besten Leser der Welt!

Eure Lilly1901

Wie wir uns nicht ausstehen konntenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt