Lügen und Vorurteile - 1. Kapitel

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Ich klopfte an der Tür meines Bruders und öffnete sie, als er mich hereinbat. Ich entdeckte ihn am Fenster, wo er nachdenklich auf die Insel starrte. „Du wolltest mit mir reden?", fragte ich meinen Bruder und schmiss mich auf sein Bett. Langsam wanderte sein Blick zu mir. „Dadurch, dass ich ja König werde, muss ich eine erste Tat bekannt geben und da du meine Beraterin sein wirst, wollte ich dich fragen, was du davon hältst", erklärte Ben nervös und kam auf mich zu.

Er schnappte sich vorher noch eine Mappe und setzte sich dann neben mich. „Ok? Was willst du machen?" „Ich möchte den Kindern auf der Insel eine zweite Chance geben. Die Chance, in Auradon zu leben. Wir fangen nur mit vier Kindern an. Zwei Mädchen und zwei Jungs. Und wenn das klappt, können wir mehr Kindern helfen", erklärte er enthusiastisch und schaute dann mich fragend an. Ich dachte über die Risiken nach, fand aber nicht wirklich welche.

„Und welche Kinder sollen kommen?", fragte ich wieder. Ben, der wusste, dass das ein Ja war, grinste. „Ich suche einen Jungen und ein Mädchen aus und du tust dasselbe. Einverstanden?" Ich nickte und Ben öffnete die Mappe. Er nahm eine Hälfte heraus und gab sie mir, den Rest las er sich durch. Ich blätterte durch die ganzen Portfolios der Kids und schloss eines nach dem anderen aus.

Dann entdeckte ich ein Mädchen. Ihr Name war Evie und sie war die Tochter der bösen Königin. Sie war sehr hübsch und sah eigentlich ganz nett aus. Offensichtlich war sie eine Hobbydesignerin und ich entschied mich für sie. Sie sollte eine Chance haben sich zu beweisen. Ich legte ihr Portfolio zur Seite und blätterte weiter. Ich entdeckte Gil, Gastons Sohn, aber ich blätterte schnell weiter. Nie im Leben! Dann entdeckte ich einen sehr süßen Jungen. Carlos De Vil. Der Sohn von Cruella De Vil.

Auf dem Bild sah er echt putzig aus und erst diese Augen... Jedoch konnte ich bei ihm wirklich gar nichts, was irgendwie böse sein könnte, entdecken. Vielleicht war es keine neutrale Entscheidung, aber ich beschloss Carlos die Chance zu geben, nach Auradon zu kommen. Ich richtete mich auf und schaute Ben an. Der legte gerade die Mappe zur Seite und schaute mich abwartend an. „Du zuerst", sprachen wir gleichzeitig und fingen an zu lachen.

„Ich habe mich für Evie, Tochter der bösen Königin und Carlos, Sohn von Cruella De Vil, entschieden. Du?", fing ich an. „Jay, Sohn von Jafar, und Mal, Tochter von Maleficent", sagte er vorsichtig. Ich nickte zufrieden und stand auf. „Wann sagst du es unseren Eltern?" „Sobald der Schneider kommt", antwortete Ben sofort. Alle Kinder waren ungefähr im selben Alter. Und alle waren älter als wir. „Ich bereite einmal alles für die Schule vor und sag der guten Fee Bescheid." Ben lächelte noch, bevor ich die Tür hinter mir schloss. Dieses Schuljahr würde wohl etwas anders sein.

~

Verschlafen öffnete ich meine Augen und stand auf. Es war der nächste Morgen und der Tag, an dem die VKs ankommen sollten. Als Prinzessin und zukünftige Beraterin des Königs, musste ich mir zum Glück kein Zimmer teilen. Torkelnd ging ich zu meinen Kleiderschrank und zog mich um. Im Gegensatz zu meinen Bruder zog ich mich eher schwarz/rot an. Manchmal mit Weiß kombiniert. Für die Farben meiner Familie hatte ich nicht viel übrig. Ich kämmte mir meine schulterlangen, rot gefärbten Haare und schlüpfte in schwarze Lederstiefletten.

Ich verzichtete auf Make-Up, außer meinen blutroten Lippenstift. Der musste sein. Ich steckte mein Handy in meine schwarze Lederhose und zog mir meine schwarze Lederjacke über mein rotes Top. Ich betrachtete mich im Spiegel. Meine Saphirblauen Augen blitzen belustigt auf. Ich sah gar nicht wie eine Prinzessin aus. Aber das war mein Plan. Ich checkte meinen heißgeliebten Ring ab und trat dann aus der Tür. Die Kids sollten jeden Moment ankommen.

Ich lächelte den Leuten zu, die mir entgegenkamen und verließ dann die Schule. Die gute Fee, Ben und seine hirnrissige Freundin, warteten schon. Ich hasste Audrey, sie war eine schreckliche Zicke und ich verstand wirklich nicht was Ben an ihr fand. Sie mochte mich genauso wenig, aber vor Ben sagte sie nichts. Ich stellte mich neben meinen Bruder, der über mein Outfit lachte: „Schickes Outfit." Gespielt empört blickte ich ihn an. „Was? Gefällt dir mein Aufzug nicht?" Ben lachte und Audrey verdrehte genervt die Augen.

Royal Desaster (Descendants/ Carlos De Vil Fan-Fiction) *überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt