6. Kapitel

1.7K 60 9
                                    

Langsam öffnete ich meine Augen und gähnte. Ich hatte nicht gut geschlafen. Ich wollte mich aufrichten, doch wurde ich von zwei Armen festgehalten. Verwirrt drehte ich mich um und sah Sommersprossen. Carlos drückte mich an sich. Der ältere Carlos! Freudentränen strömten mir übers Gesicht und ich schluchzte auf. Damit weckte ich Carlos, der jetzt seine Augen öffnete. „Trix? Alles ok?", fragte er schläfrig, jedoch besorgt. Ich war nicht im Stande zu reden, ich vergrub einfach mein Gesicht in seiner Brust. „Hey, alles gut. Ich bin da. Alles ist gut", murmelte Carlos die ganze Zeit und strich mir mit einer Hand durch die Haare.

Sobald ich mich beruhigt hatte, drückte Carlos mich leicht weg und schaute mir besorgt in die Augen. „Was ist denn los? Hattest du einen Albtraum?" Gott ich liebte diesen Mann. „Nein. Komplizierter", schluchzte ich. „Versuch es zu erklären", sagte Carlos warm und richtete sich auf. Ich tat es ihm gleich, ergriff jedoch eine seiner Hände. „Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich war in der Vergangenheit", fing ich an. „Was?" „Lass mich erklären." Ich atmete noch einmal tief durch und erklärte Carlos dann die ganze Geschichte.

„Du willst mir also sagen, dass du in der Vergangenheit warst? Wegen unserem Kind?", fragte Carlos verblüfft nach dem ich fertig war. „Ja", nickte ich. Carlos fuhr sich mit den Händen durch die Haare und seufzte. „Woher willst du nicht wissen, dass es nur ein Traum war?", fragte Carlos vorsichtig. Verdutzt blickte ich ihn an. Dann schaute ich hinunter auf meinen Babybauch, der eindeutig bei meiner Zeitreise gewachsen war. „Weil ich weiter in der Schwangerschaft bin." Carlos Blick schoss zu meinem Bauch und er seufzte ergeben.

„Ok... Aber sowas darf nicht noch einmal passieren. Wir müssen einen Weg finden, die Kräfte unseres Babys zu blockieren. Bis es sie kontrollieren kann", stellte Carlos klar. „Einverstanden." Carlos lachte und umarmte mich. „Wo du immer reingeratest." Empört boxte ich ihm gegen die Brust. „Das war aber jetzt wirklich nicht meine Schuld. Und ich war extrem fertig. Ich war quasi am Dauerheulen!"

Carlos Blick wurde weich. „Wie wäre es, wenn wir den anderen die Geschichte erklären und dann schauen, wie wir die Kräfte blockieren. Und egal was für einer Version von mir du über den Weg laufen wirst, selbst wenn ich noch auf der Insel wäre, ich hätte mich tausendmal in dich verliebt, Trix."

Zur Antwort küsste ich ihn und als wir uns wieder lösten, sprach ich: „Und ich hätte mich tausendmal in dich verliebt. Egal, wie ich dich kennengelernt hätte." „Ihr seid ja wirklich süß, aber im Moment glaube ich, muss ich kotzen", grummelte Dude und Carlos und ich fuhren auseinander. Ich lachte und deutete Dude, aufs Bett zu springen.

Er tat wie geheißen und ich fing an ihn zu kraulen. „Aww. Armer Hund", grinste ich, während Dude zufrieden die Augen zusammenkniff. Carlos beobachtete uns amüsiert. „Ich gebe den anderen Bescheid, dass sie in zwei Stunden zu uns kommen sollen, dann besprechen wir alles", erklärte Carlos, während er sich sein Handy nahm.

„Ok", sprach ich leise und stand auf. „Ich mach Frühstück", lächelte ich und ging hinunter in die Küche. Ich war extrem glücklich, wieder in meiner Zeit zu sein, obwohl ich mich schon fragte, was für ein Chaos die andere Zeitlinie jetzt sein musste. Ich fing an, den Waffelteig anzurühren und erhitzte die Pfanne. Nebenbei füllte ich noch Dudes Napf. Als ich die ersten Waffeln fertig hatte, hörte ich Schritte hinter mir. „Das riecht köstlich." „Dennoch darfst du es erst essen, wenn ich fertig bin." Ein leichtes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als Carlos anfing zu schmollen. Ich hatte mein Zuhause vermisst.

Carlos deckte den Tisch und ich teilte die Waffeln auf. Carlos machte sich gleich über die Waffeln her und ich musste lachen. „Ich dachte, ich wäre die Schwangere hier." „Waff?", fragte Carlos mit vollem Mund verdattert. Ich prustete los und stieß dabei fast meinen Teller vom Tisch. „Idiot." Carlos schluckte und grinste. „Ich liebe dich auch." Als wir fertig gegessen hatten, nahm Carlos das Geschirr und räumte es in den Geschirrspüler. Danach drehte er sich zu mir und musterte mich.

„Wie wäre es, wenn du dir was anziehen würdest und ich räume derweil auf. Die anderen sollten bald kommen." Ich nickte und ging dann wieder nach oben. Ich zog mir etwas Bequemes an und putzte mir die Zähne. Ich hörte Stimmen von unten, weswegen ich mich beeilte und als ich ins Wohnzimmer ging, war meine ganze Familie versammelt. Meine sehr große Familie. Ich grüßte alle und setzte mich zwischen Evie und Alex. „Also wieso sollten wir kommen?", fragte Mal. „Gestern Nacht ist was passiert...", fing Carlos an und sah dann zu mir.

„Eventuell bin ich in die Vergangenheit gereist." Das interessante an den Reaktionen war, dass sie wirklich unerwartet waren. Jay rieb sich die Schläfen, Evie seufzte, Mal und Alex vergruben ihr Gesicht in ihren Händen und die anderen stöhnten auf. „Und wie hast du das jetzt wieder geschafft?", seufzte Uma. Etwas verstört antwortete ich ihr: „Also die Vergangenheits- Mal hatte die Theorie, dass es nicht an mir, sondern am Baby lag. Dass Carlos' und mein Kind vielleicht die Fähigkeit hat, durch die Zeit zu reisen." „Klingt plausibel", nuschelte Evie.

„Wo genau bist du denn in der Vergangenheit aufgetaucht?", meldete sich jetzt Lonnie. „Die Ankunft von Mal, Carlos, Evie und Jay in Auradon." „Du hättest dir wirklich keinen komplizierteren Zeitpunkt aussuchen können", schmunzelte Ben. Böse starrte ich ihn an. „Der Grund, wieso ihr hier seid, ist, dass wir einen Weg brauchen, um die Kräfte des Babys zu blockieren. Zumindest bis es alt genug ist, die Kontrolle über sie zu lernen", erklärte Carlos und schaute in die Runde. „Irgendwelche Ideen?"

Mal fing an zu sprechen: „Das Zauberbuch fällt aus. So einen Zauber gibt es nicht für ein ungeborenes Baby." „Ja, meine Muschel kann sowas auch nicht", murmelte Uma. Alex schaute mich entschuldigend an. „Ich fall auch aus, sowas kann ich beim besten Willen nicht." „Und was ist mit der guten Fee?", fragte Harry trocken. „Die sollte doch sowas können." „Ja. Sowas hat sie schon einmal für Elsas Tochter gemacht", erklärte Ben.

„Könntest du sie fragen, ob sie das auch für uns machen könnte?", fragte Carlos ruhig. „Klar, Kumpel. Ich ruf sie gleich an." Ben stand auf und zückte sein Handy. Danach ging er in die Küche, um in Ruhe reden zu können. „Und wie war die Vergangenheit so?", fragte Doug nach einer kurzen Pause. „Für mich... Schrecklich! Jedoch war das meiste gleich, wie es eben wirklich passiert ist. Nur manchmal hat sich etwas geändert."

Alex wollte gerade ansetzen, etwas zu sagen, da kam Ben wieder ins Zimmer. „Sie kommt in den nächsten zehn Minuten." Erleichtert seufzte ich aus. Ich würde nicht noch einmal durch die Zeit reisen. In der Zeit, in der wir warteten, erklärte ich den anderen, was genau passiert war in der Vergangenheit. Irgendwann klopfte es an unserer Tür und Caros ließ die gute Fee rein.

Sie kam sofort zu mir und umarmte mich. „Ach Kleines. Das bekommen wir hin. Die Zeit zu kontrollieren, ist eine sehr gefährliche und seltene Gabe. Ihr beide habt ein besonderes Kind", lächelte sie an mich und Carlos gewandt. „Kannst du es blockieren?", fragte ich ruhig. „Natürlich. Sie wird erst die Kontrolle wieder darüber erlangen, wenn ich die Sperre löse. Wann das ist, wäre eure Entscheidung."

Ich nickte und sie zückte den Stab. „Bibbedi Babbedi Bu!"

Royal Desaster (Descendants/ Carlos De Vil Fan-Fiction) *überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt