6. Kapitel

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Ich saß auf meinen Bett, als ich ein Klopfen an der Tür hörte. „Ist offen", rief ich und blickte auf, als Evie und Mal hereinkamen. „Trix, wir brauchen deine Hilfe", erklärte Evie und stellte sich vor mich. „Wobei?", fragte ich und klappte mein Buch zu. „Ben hat mich auf ein Date eingeladen", erklärte Mal unglücklich. Ich fing an zu grinsen. Ich wechselte einen Blick mit Evie und fing an zu reden: „Ich habe einen Lockenstab, und Schminkzeug. Evie, richte alles her, was du hast, ich komme zu euch rüber."

Evie grinste und zog Mal hinter sich hinaus. Ich holte meine Sachen und ging dann zu den Mädels. Evie und ich halfen Mal und gerade als wir fertig geworden waren, klopfte es an der Tür. Ben nahm Mal mit und ließen mich und Evie zurück. Wir fingen an, aufzuräumen und nebenbei zu reden. „Also stehst du auf Carlos?", fragte Evie plötzlich. „Was? Nein. Ich mein... ich weiß nicht", stotterte ich. Sie grinste mich an und sprach weiter: „Ist ja nichts dabei." „Und was ist das mit dir und Doug? Ich dachte, du willst einen Prinzen?", fragte ich sie. Sie stoppte mitten in der Bewegung. „Ich glaube Prinzen werden überbewertet", lächelte sie verträumt.

„Da stimme ich dir absolut zu! So gut wie jeder Prinz, den ich kenne, ist zum vergessen. Und wir sind selbst Prinzessinnen. Wir machen uns unsere Prinzen einfach selbst", lachte ich und sie stieg mit ein. „Ok? Das klang seltsam", meinte Jay, der in der Tür stand. Wir fuhren herum und grinsten. Carlos stand neben Jay und lächelte schüchtern. Dude kam auf mich zu gerannt und ich bückte mich, um ihn zu streicheln. „Was gibt's?", fragte Evie. „Carlos hat sich verletzt und wir wollten fragen, ob ihr Mädels was zum Verbinden habt.", erklärte Jay. Ich sah auf und musterte Carlos, dem das wohl unangenehm war.

„Wo hast du dich verletzt?", fragte ich, als ich aufstand und zu ihm ging. Er zeigte seine Handinnenfläche, die einen tiefen roten Kratzer hatte. Ich streckte meine Hand aus, hielt aber inne. „Darf ich?", fragte ich und verlor mich fast in seinen wunderschönen braunen Augen. Er schluckte und nickte nur. Ich schaute wieder auf die Wunde und nahm seine Hand in meine. Mit meiner anderen Hand tippte ich auf meinen Ring und er fing an, rot zu leuchten. Meine Augen nahmen dieselbe Farbe an. Ich schottete die Gefühle ab, die ich von Carlos spürte und konzentrierte mich nur auf seine Hand.

Ich nahm auch meine zweite Hand und legte sie über Seine. Meine Hände waren zwar viel kleiner als Seine, aber ich konnte den Kratzer abdecken. Jetzt fingen auch meine Hände an zu leuchten und als das Licht wieder verschwand, ließ ich ihn los. Alle drei starrten mich mit offenen Mund an, danach die geheilte Hand von Carlos. „Wie hast du das gemacht?", fragte Evie verdattert. „Mein Ring. Er besitzt Heilmagie. Wenn man Magie kontrollieren kann, kann man ihn verwenden, um Wunden zu heilen, oder sogar Flüche aufzuheben", erklärte ich.

Erkenntnis leuchtete in Jays Augen auf und ich fragte mich, wieso. „Danke", nuschelte Carlos. „Kein Problem", lächelte ich. Ich ging zu Evies Bett und nahm meine Sachen. „Ich bring das zurück in mein Zimmer und lass euch allein." Ich umarmte Evie und sie erwiderte die Umarmung. „Oh! Und erzähl mir dann, wie das Date gelaufen ist", sagte ich noch an sie gewandt und verließ dann den Raum.

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Carlos' Sicht:

„Date?", fragte Jay sofort. „Ja, Mal und Ben haben im Moment ein Date, deswegen war Trix hier", erklärte Evie und setzte sich auf ihr Bett. Jay und ich setzten uns auf Mals. Ich starrte meine Hand an und schaute erst wieder auf, als Jay mir in die Rippen boxte. „Was?", zischte ich. „Ich habe gerade gesagt, jetzt wissen wir wieso der Keks nicht funktioniert hat", sagte Evie.

„Ja... Zum Glück nicht", meinte ich. „Wärst du eifersüchtig gewesen?", lachte Jay. „Nein! Aber..." „Du magst sie. Nicht wahr? Du magst sie wirklich", fragte Evie. Sogar Jay wurde ernst und schaute mich abwartend an. Ich nickte und schaute zu Boden. „Ich will das nicht tun Leute. Ich will nicht zurück zur Insel und ich will hier nicht alles zerstören. Und ich will Trix und Ben das nicht antun", sagte ich langsam.

„Geht mir genauso", seufzten Evie und Jay gleichzeitig. „Aber wir haben keine andere Wahl", sprach Jay enttäuscht. „Deswegen bin ich froh, dass es nicht geklappt hat. So kann sie uns wenigstens hassen, wie wir es verdient haben, wenn wir das alles durchziehen", sprach ich niedergeschlagen und stand auf. „Komm Dude", nuschelte ich und verließ das Zimmer. Ich ging in meinen und Jays Raum und schmiss mich auf mein Bett. Dude legte sich neben mich und ich fing an, ihn zu kraulen.

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Trix' Sicht:

Verschlafen ging ich zur guten Fee und fragte sie vorsichtig, was sie von mir wollte. „Trix, Schätzchen. Ich habe gemerkt, dass du dich sehr gut mit den VKs verstehst, weswegen ich dich bitte, mir in ‚Benehmen und Anstand' zu helfen", erklärte sie mir. „Ok? Und wie?", fragte ich freundlich. Sie lächelte mich dankbar an und fuhr fort: „Morgen ist ja Familientag und da die Kids ihre Eltern nicht hier haben können, dachte ich mir, sie könnten per Videochat mit ihnen reden." Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das eine ganz blöde Idee war, aber ich wollte nicht urteilen und stimmte zu.

Eine halbe Stunde später hatten die gute Fee und ich alles arrangiert und ein großer Fernseher stand jetzt vor der Tafel. Ich lehnte mich an einen der Tische und beobachtete die Kids, als sie sich hinsetzten. Ich bekam von allen ein Lächeln und ich lächelte zurück. Jedoch konnte ich genau erkennen, dass sie verwirrt waren. Die gute Fee stellte sich vor die Vier und fing an, zu reden: „Ihr habt ja sicherlich mitbekommen, dass morgen Familientag ist und da dachten wir uns, da eure Eltern ja nicht kommen können, wegen der... Entfernung, dass wir euch eine Überraschung vorbereiten." Sie drehte sich zu mir um und nickte mir zu. Sie winkte die VKs zu uns, während die anderen näherkamen, schaltete ich den Fernseher ein.

Offensichtlich waren Jafar, Cruella, Maleficent und die böse Königin zu blöd für Elektronik, denn wir konnten sie sehen und hören, aber sie uns nicht. Maleficent drückte auf einer Fernbedienung herum und anscheinend funktionierte ihr Gerät jetzt auch, denn die böse Königin schrie sofort nach ihrer Tochter. Cruella jedoch unterbrach Maleficent. „Wer ist die alte Schabracke?", schrie Cruella. „Das ist die gute Fee, Mutter", erklärte Mal.

Mein Blick wanderte zwischen den Kids und den Eltern hin und her. Die Einzige, die sich irgendwie über den Anblick der Kinder zu freuen schien, war die böse Königin. Sie konnte die Anspannung quasi schon anfassen. Sie blickte zu Carlos, der so aussah, wie als hätte man ihn getreten. Am liebsten hätte ich alle einmal umarmt. Die Bösewichte fingen an, auf der guten Fee herumzuhacken und ich konnte nur schwer ruhigbleiben. Ich ging um die Kids herum und stellte mich hinter sie, was aber niemanden auffiel.

Die gute Fee wandte sich ab und stellte sich neben den Fernseher. „Hi Mum", sprach Mal. „Mal!", schrie Maleficent, was alle zusammenzucken ließ. „Ich vermisse dich", brachte Maleficent nur gequält raus. Wie kann man sein Kind nicht vermissen? „Ja Kinder, wir denken praktisch ständig an euch", versuchte Jafar die Situation zu retten. Er hörte sich schon glaubwürdiger an, obwohl es eindeutig eine Lüge war. „Wann wird Mummy dich wiedersehen?", fragte Maleficent wieder. „Naja, demnächst wird hier eine Krönung gefeiert, also irgendwann danach", erklärte Mal.

Maleficent wollte es genauer und Mal antwortete einfach irgendwas. Ich fühlte mich schlecht. Mir taten meine Freunde leid. Ich wusste zwar nicht, ob sie mich auch als das sahen, aber ich mochte sie und es tat weh, sie so mies behandelt zu sehen. „Geht das nicht etwas früher Schatz? Mummy wird es nämlich nicht mehr sehr lange aushalten ohne diesen- Dich!", verbesserte sie sich und ich fragte mich was Maleficent eigentlich sagen wollte. „Oh Carlos! Ist das ein Hund?", schrie Cruella und kam näher an den Bildschirm heran. Dude drückte sich näher an Carlos, als würde er spüren, dass die Frau eine Gefahr war.

Cruella fing an, mit ihren Stoffhund zureden und ich kniff meine Augen zusammen. „Oh ja, das sehe ich genauso. Er hat wirklich die perfekte Größe für Ohrwärmer", lachte sie. Jetzt reichte es. Meine Augen wurden leuchtend rot und ich wollte schon was sagen, da sprach Carlos. „Oder die perfekte Größe für einen vierbeinigen Freund. Dieser Hund liebt mich und ich liebe ihn. Und kleine Info. Dein Hund ist ein Stofftier, also hör auf zu nerven", giftete er und Jay zog ihn zurück. Jafar fing an zu lachen und Cruella und er fingen an zu streiten. Alle Bösewichte fingen an, sich anzuschreien und Jay drehte den Fernseher ab.

Die gute Fee entschuldigte sich und die VKs gingen zur Tür. Ich hielt Carlos zurück indem ich ihn bei der Hand festhielt. Schnell ließ ich ihn los, als er sich zu mir drehte. „Hey, es tut mir leid, wegen euren Eltern, aber das war cool. Wie du deiner Mum die Wahrheit gesagt hast", lächelte ich zaghaft. Carlos wurde leicht rot, bedankte sich aber und folgte seinen Freunden. Ich starrte ihnen kurz hinterher, bevor ich in mein Zimmer ging und mich in mein Bett legte.

Royal Desaster (Descendants/ Carlos De Vil Fan-Fiction) *überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt