5.Kapitel

1.9K 71 1
                                    

Mals Sicht:

Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe herum, während wir die Gassen der Insel entlanggingen. Ich war nicht bereit, meinem Vater gegenüber zu treten. Der Kerl hatte sich noch nie für mich interessiert und ich hasste ihn dafür. „Hier entlang", murmelte Alex und bog in eine Seitengasse ein. Sie war nervös und unruhig. Offensichtlich merkte das auch Harry, denn er nahm ihre Hand und zog sie etwas näher an sich. Ich wünschte, Ben wäre hier. Oder zumindest Evie. Aber ich tat das hier für mein Land und für meine kleine Schwester.

Wir betraten ein kleines Haus und gingen in die Küche. Wenn man das Küche nennen konnte. Die Lebensstandards auf der Insel waren miserabel. Auch wenn Ben und Trix sich sehr dafür eingesetzt hatten, es zu verbessern, es war immer noch mies. „Dad? Ich bin zu Hause", rief Alex mit einer starken Stimme. Jedoch konnte man an ihrer zitternden Hand eindeutig ihre Unsicherheit sehen. „Zu Hause? Das ich nicht lache. Auradon ist doch jetzt dein Zuhause", giftete eine tiefe Stimme hinter uns. Ruckartig drehten wir uns um, nur um in feurige blaue Augen zu starren.

„Ohh. Mali, wie schön dich zu sehen", schnurrte er und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Kann ich nicht behaupten", giftete ich zurück. „So zickig wie deine Mutter", brummte er und setzte sich auf einen Barhocker. „Weshalb kommen gleich beide meiner Töchter und ihr...", er betrachtete Harry genauer, „-Fußvolk zu mir?" Harry knurrte und hätte Alex ihn nicht zurückgezogen, hätte Hades jetzt einen Haken im Auge. Vernichtend blickte ich ihn an und sprach in einem königlichen Ton: „Auradon stirbt und dein Stein ist die einzige Möglichkeit es zu retten. Also gib uns den Stein." „Ich denke nicht, eure Majestät. Mich interessiert Auradon nicht."

Alex boxte ihren Vater, so dass er am Boden landete. Danach baute sie sich drohend über ihm auf und ihre Augen leuchteten blau. „Ich habe keine Zeit für sowas. Meine beste Freundin liegt schwanger im Koma. Und ist kurz davor zu sterben. Nicht zu vergessen, das gesamte Land ist am Sterben und es wird nicht lange dauern, bis auch die Insel krank wird.

Ich weiß, du trägst den Stein bei dir, also gib ihn mir", schrie sie ihn an. Grinsend betrachteten Harry und ich sie. Wir liebten ihre Wutausbrüche. Hades grummelte und stand auf. Danach ging er in den Nebenraum und wir folgten ihm.

Der Raum war groß und Treppen führten in einen hinteren Bereich. „Also?", zischte Harry und stellte sich an die hintere Tür. Hades seufzte und stellte sich auf die Treppen, danach fing er an zu singen:

Listen, little girls
You're talking to a god
And I don't wanna hear the drama
Kindness ain't my brand

Ich unterbrach ihn und Alex nickte bestätigend, während sie unseren Vater vorwurfsvoll anstarrte.


Oh, I guess that's why you ran
Try being married to your mama!

Versuchte er sich rauszureden. Ich fasste es nicht. Alex hatte er wenigstens großgezogen. Und ich war nur Müll?!


You stink at being a dad

Alex und ich sangen gemeinsam und Hades sah uns verblüfft an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass wir zusammen hielten würden.


Poor girls, are you sad?
Not as sad as you without your powers
We didn't come to fight
For once, do something right

Vielleicht würde er ja nachgeben? Wenn er es nicht für mich tat, dann vielleicht für Alex.


I steal souls, were you expecting flowers?

We only need you 'cause we came here for something
I've given you everything, by giving you nothing

Er blieb jedoch stur und tat so, als hätte er eh nichts falschgemacht. Ich hasste ihn so sehr. Von mir aus konnte er hier verrotten.


I did what I had to do (ooh-ooh-ooh)
No, you only did what's best for you
Well, you could learn a thing or two (ooh-ooh-ooh)
When push comes to shove
You do what you gotta do, yeah

Wir diskutierten die ganze Zeit, wer recht hatte und wer nicht.


You were never there
Guess you don't have a phone
You never call to say "I miss you"

Sang ich jetzt und sagte ihm endlich, was ich ihn schon lange sagen wollte.


Ha, are you kidding? Is this a joke?
You need to let it go
You're stronger with those daddy issues
Oh! Thank you!

Und mal wieder versuchte er sich wieder rauszureden.

Show me some respect
It ain't easy to neglect
My attention would've made you softer

Alex und ich verdrehten unsere Augen und feuerten zurück.

ooh-ooh! Should I be proud?
Don't turn this thing around
I guess you are your father's daughters

Er grinste und wir seufzten verzweifelt. Ich hörte auch Harry hinter uns aufstöhnen.


Don't think I need you I just came here for something
I've given you everything, by giving you nothing

We did what we had to do (ooh-ooh-ooh)
We made it on our own, no thanks to you
Well, you could learn a thing or two (ooh-ooh-ooh)
When push comes to shove
You do what you gotta do

Wir sangen alle gemeinsam und warfen uns vernichtende Blicke zu. Alex reichte es mal wieder und sie stapfte einfach auf unseren Vater zu. Sie streckte die Hand aus und hatte ein Blickduell mit ihm. Er verdrehte die Augen und seufzte. „Hier." Er legte einen blauen Stein in ihre Hand. Wir alle drehten uns um und stolzierten aus dem Haus. Hinter uns hörte ich noch Hades stolz murmeln: „Das sind meine Töchter." Ich grummelte und wir joggten zurück zur Limousine. Harry warf sich in den Fahrersitz und wir fuhren, eindeutig zu schnell, zurück nach Auradon.

„Wenn wir zum See gehen, sollte ich den Fluch brechen können", erklärte Alex. „Ok. Harry, bieg jetzt links ab", wies ich an. Der bog ab und kurz darauf fuhren wir eine Waldstraße entlang. Ich tippte Evie eine Nachricht, dass wir den Stein hatten und jetzt dabei waren, den Fluch zu brechen. Es kam eine kurze Nachricht zurück, dass wir uns beeilen sollten, da es Trix immer schlechter ging. „Stopp!", rief ich. Harry blieb stehen und wir stiegen aus. Wir rannten in den Wald und stürmten auf den See zu.

„Tretet zurück", sagte Alex ernst. Sie stellte sich an den Rand des Sees und wir traten zurück. „Kraft des Feuers, Kraft des Wassers höret die Worte der Tochter des Hades. Gebt mir die Kraft, das Land zu retten und den Fluch in den ewigen Schlaf zu betten", schrie sie in die Nacht hinaus. Das Wasser des Sees verfärbte sich dunkelblau und ein Wind zog auf. Eine riesige Wasserfontäne bildete sich und als sie in der Mitte des Sees explodierte, breitete sich eine dunkelblaue Schockwelle aus. Alex ging keuchend zu Boden.

Harry und ich stürzten auf sie zu und Harry half ihr auf. „Alles in Ordnung? Hat es funktioniert?", fragte ich besorgt. „Ich denke schon", nuschelte sie. Mein Handy klingelte und als ich drauf schaute, erkannte ich, dass es Evie war. Ich hob ab und Evies aufgeregte Stimme schrie mir entgegen. „Was auch immer ihr gemacht habt, es hat funktioniert! Die Werte verbessern sich und alle Kranken in Auradon heilen. Ihr habt es geschafft", quietschte sie. „Ist Trix schon aufgewacht?", fragte ich sofort. Ich hörte aufgeregte Stimmen im Hintergrund und Alex und Harry starrten mich abwartend an.

„Sie wird die nächsten Tage aufwachen, aber sie und das Baby sind gesund." „Gott sei Dank", jubelte ich und legte auf. „Wir haben es geschafft", lächelte ich den anderen zu und Alex und Harry keuchten erleichtert auf. „Gehen wir zurück?", fragte ich vorsichtig. „Ja. Gehen wir zu Trix", lächelte Alex und wir gingen zurück zur Limousine.

Royal Desaster (Descendants/ Carlos De Vil Fan-Fiction) *überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt