4. Kapitel

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Ich trottete zurück in die Schule, begegnete Lonnie jedoch nicht, da ich diesmal länger mit Carlos im Wald geblieben war. Dafür traf ich direkt auf Ben, der mich seltsam musterte. „Alles okay?", fragte ich besorgt. „Hast du zugenommen?" Ich zuckte heftig zusammen. Er war ein Mann! Wieso merkte er sowas? „Charmant", grinste ich. Vermutlich sah ich wie eine gequälte Katze aus. Ben lächelte nicht. „Ich geh zu den VKs, um zu schauen wie es ihnen geht. Kommst du mit?", fragte er nur trocken und ging voraus.

Schweigend gingen wir zu Mals und Evies Raum. Bens und meine Beziehung war eindeutig strapaziert seit ich hier angekommen war. Er klopfte an und fing sofort an zu lächeln, als Mal die Tür öffnete. Wenigstens das hatte sich nicht geändert. Die VKs lächelten zaghaft, als sie uns erkannten. Mein Blick wanderte sofort zu Carlos. Der lächelte mir zu und kraulte nebenbei Dude. Ich wurde sofort etwas entspannter und stellte mich aufrechter hin. Ben fing währenddessen an zu reden: „Hey, ich habe euch alle heute gar nicht gesehen, naja außer Carlos und wollte fragen, ob ihr irgendetwas braucht?"

Mal starrte uns an und ihr Blick veränderte sich, als sie mich musterte. Sie überlegte, wie damals, und wollte uns schon wieder loswerden, als ihr das mit der Krönung einfiel. „Oh warte! Stimmt es, dass wir alle zu eurer Krönungsfeier dürfen?" Ben erklärte wieder alles und bei dem Wort „Freundin" sah man Mal ihren Plan an. Zumindest wenn man ihn schon kannte. Ich schaute zu Carlos, der mich genauso beobachtete, bevor uns Mal die Tür vor der Nase zuschlug. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

~

Ich hatte plötzlich einen extremen Heißhunger auf Schokolade und stand von meinem Bett auf. Ich schaute herab auf meinen Bauch und streichelte ihn lächelnd. „Hast du Hunger?" Ich verließ mein Zimmer und rannte direkt in Lonnie rein, die mir erklärte, dass sie Mal suchte. Ich wies sie gleich auf die Küche hin und als wir die Tür öffneten, verdeckte Mal, wie damals, ihr Zauberbuch. Lonnie fing an sie zu zureden, währenddessen ging ich schon einmal zum Kühlschrank. Ich merkte, dass Jay mich beobachtete, ignorierte ihn aber.

Ich wollte nach der Schüssel greifen, jedoch war ich nicht so groß wie Lonnie und kam nicht rauf. Plötzlich griff eine andere Hand nach der Schüssel und reichte sie mir. Carlos stand lächelnd vor mir und schloss den Kühlschrank. Ich nahm die Schüssel und bedankte mich lächelnd. Danach drehte ich mich zu den anderen um. Alle, bis auf Lonnie, musterten uns verwirrt. „Ihr könntet Schokolade gebrauchen", sagte ich an die VKs gewandt und warf ein paar Schokostückchen in den Teig. Selbst nahm ich mir eine Handvoll. Das Baby will es! Carlos stellte sich neben mich und nahm sich auch ein paar Schokostückchen.

Lonnie redete weiter und obwohl ich es nicht wollte, ließ ich sie weiterreden, da Mal ja die Träne brauchte. Als ich merkte wie die Stimmung kippte, griff ich nach Carlos' Hand und drückte sie leicht. Mal wischte Lonnie die Träne aus dem Gesicht und scheuchte sie aus dem Raum. Ich wollte Lonnie gerade folgen, da stellte sich Jay mir in den Weg. Jay griff nach meiner Hand und führte sie zu seinem Mund. Er küsste sie, was mich dazu brachte, sie wegzuziehen. „Entschuldigung?", fragte ich verwirrt. „Wir wollen nur mit dir reden Prinzessin", grinste Jay.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und drehte mich zu Mal und den anderen um. „Über was?" Carlos schaute genauso verwirrt wie ich. Offensichtlich hatte man ihn nicht in den Plan eingeweiht. Was kein gutes Zeichen war. Mal ging um die Theke herum und blieb vor mir stehen. „Ich beobachte dich schon die ganze Zeit und Auradon ist generell seltsam. Aber du! Du bist sonderbar. Du verheimlichst was und ich will wissen was. Und vor allem würde ich gerne wissen, wieso die Schwester des Königs mit 16 schwanger ist."

Ich wurde blass. Sehr blass. Evie und Jay schrien verwirrt „Was", aber Carlos blieb komplett still. „Ich habe keine Ahnung, wovon du redest", versuchte ich mich rauszureden. „Aber ich muss jetzt wirklich los", plapperte ich weiter und versuchte, mich an Jay vorbei zu drängen. Jedoch hielt der mich fest und drehte mich zu Mal um. „Jay, lass sie los!", schrie Carlos und drückte Jay weg, der ihn verdattert anstarrte. „Carlos, was zum Teufel ist los mit dir?", schrie Jay und schaute seinen Freund geschockt an. „Fass. Sie. Nicht. An", knurrte er und stellte sich vor mich.

Jay wechselte einen Blick mit Mal und drückte danach Carlos gegen die Wand. Mal fasste mich am Handgelenk und drehte mich zu ihr um. Danach fing sie an zu sprechen: „Du schweigst uns an ganz beschlossen, doch von nun an sei dein Mundwerk nicht mehr verschlossen!" Ich riss mich los und starrte sie perplex an. Hatte sie tatsächlich versucht mich zu verzaubern? Wusste sie nicht, dass mein Ring mich... Mein Ring! Mein Blick wanderte zu meiner leeren Hand und dann zu Jay, der mich angrinste. Ich schwor mir, ihn umzubringen.

Carlos wehrte sich die ganze Zeit gegen Jay, doch war Carlos einfach noch der kleine, zarte Carlos. Nicht der, der er in ein paar Jahren sein wird. „Also Prinzessin... Weshalb verhältst du dich so?", fing Mal an. Evie schaute zwar nicht ganz so zufrieden wie Mal, aber sie war dennoch entschlossen. Ich wollte nicht antworten, ich versuchte mich zu wehren, aber Mals Magie war schon immer stark und ich war leider wieder so schwach wie damals. „Weil ich aus der Zukunft komme", sagte ich verbissen. Sobald ich es fertig gesagt hatte, brach ich zusammen.

Der ganze Raum wurde still, doch plötzlich hörte ich ein Stöhnen und als ich aufsah, stieß Carlos gerade Jay gegen die Wand. Danach kniete er sich sofort zu mir. „Das ist ein Scherz, oder?", fragte Evie ungläubig. „Sie sagt die Wahrheit. Sie hat es mir erzählt.", erklärte Carlos, während er mir auf die Beine half. Ich stützte mich an ihn ab, einfach, um seine Nähe zu haben. „Deswegen hat sie sich so verhalten. Sie kennt uns. Doch nicht so, wie wir sie kennen", führte Carlos fort. „Und von wem ist das Kind?", fragte Evie ernst.

Der Spruch wollte mich wieder zwingen die Wahrheit zu sagen, aber Carlos war schneller. „Von mir." Alle Münder klappten auf und starrten uns geschockt an. „Also von meinen zukünftigen Ich", erklärte er und ich nickte. „Ok... Wie wäre es, wenn wir uns alle einmal hinsetzen und du uns einfach die ganze Geschichte erklärst?", schlug Evie vor und setzte sich auf den Boden. Mal und Jay taten es ihr gleich. Ich wechselte noch einen Blick mit Carlos, bevor wir uns auch hinsetzten. „Ich erzähle euch alles von Anfang an, wenn ihr mir versprecht, nicht zu urteilen", sprach ich vorsichtig. Alle nickten und ich fing an mit der Zusammenfassung der spannendsten Jahre meines Lebens.

Royal Desaster (Descendants/ Carlos De Vil Fan-Fiction) *überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt