1.Kapitel

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~101 Jahre später

Ich nickte, glaubte ihr aber trotzdem kein Wort. Die Zeit war um und ich stand auf. Evie ging direkt hinter mir und ich nahm den Test in meine Hand. Meine Augen waren geschlossen und ich holte tief Luft. Ich öffnete meine Augen und schaute das Ergebnis an. Die ganze Welt bleib stehen und Tränen rannten mir übers Gesicht.

Er war positiv!

Trix' Sicht:

Panik! Ich hatte Panik! Evie nahm mir den Test ab und starrte ihn an. Sie fing an zu grinsen, erstarrte aber wieder, als sie meinen Blick sah. „Ach Süße." Sie umarmte mich und ich weinte in ihre Schulter. „Er wird sich freuen. Glaub mir!", versuchte Evie mich zu beruhigen. „Es wird sein Leben zerstören! Ich werde sein Leben zerstören!", weinte ich weiter. „Soll ich ihn holen?" „Nein!", schrie ich sofort. „Ich kann es ihm nicht sagen. Noch nicht!", wimmerte ich. Evie nickte: „Ich halt meine Klappe, aber du musst es ihm bald sagen, er hat ein Recht darauf es zu erfahren." Ich brach wieder in Tränen aus und Evie umarmte mich wieder.

„Soll ich jemanden holen? Ben?", fragte sie vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf. „Ich will es Ben nicht sagen! Jay! Hol Jay!", schluchzte ich. Sie ließ mich los und nahm ihr Handy. Sie ging in ihr Schlafzimmer und ich setzte mich auf den Badezimmerboden, den Test in meinen Händen. „Komm einfach!", hörte ich Evie im Nebenzimmer grummeln. „Es geht um Trix", sagte sie wieder. „Nein! Du sagst Carlos nichts! Komm einfach", schrie sie auf und ich zuckte zusammen. Stille Tränen rannten mir übers Gesicht, als Evie wieder zu mir kam. Sie kniete sich vor mich hin und strich mir über die Arme. Sie schaute, genauso wie ich, auf den Test in meinen Händen.

Es klopfte an der Tür und sie stand auf, um Jay reinzulassen. Ich verdeckte den Test mit meiner zweiten Hand und schluchzte wieder auf. „Wo ist sie?", hörte ich Jay besorgt fragen. „Im Bad", erklärte Evie. Ich hörte Schritte näherkommen und Jay tauchte in der Tür auf. Weinend blickte ich zu ihm auf und er kam sofort näher und kniete sich vor mich hin. Evie blieb in der Tür stehen und beobachtete uns.

„Hey, was ist los?", fragte Jay besorgt und fasste mich an den Schultern, um mir besser in die Augen zu sehen. Ich öffnete nur meine Hände. Langsam schaute er nach unten und betrachtete den Test. Seine Augen wurden groß, als er verstand und ich wimmerte wieder.

Er schaute wieder zu mir und zog mich dann in eine feste Umarmung. Ich ließ den Test los und krallte mich in sein Shirt. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust und weinte. Jay strich mir durch die Haare und wippte leicht hin und her. Evie lächelte Jay an und setzte sich neben uns. „Alles wird gut", murmelte Jay und ich wurde langsam ruhiger. Jedoch ließ ich Jay immer noch nicht los.

„Ich kann es ihm nicht sagen! Ich kann nicht", schluchzte ich wieder. Ich hasste mich gerade für mein Verhalten, aber die Angst, Carlos zu verlieren, war zu groß. „Trix, sie mich an", sagt Jay warm und drückte mich leicht weg. „Carlos ist mein bester Freund! Weswegen ich dir versprechen kann, dass er sich unheimlich freuen wird, wenn er es erfährt. Verdammt nochmal, er wird dir einen Antrag machen", grinste er.

„Denkst du?", fragte ich vorsichtig. „Ich weiß es! Du musst es ihm nur sagen." Ich nickte langsam. „Ich werde es ihm sagen, aber erst wenn ich bereit bin", murmelte ich. Jay und Evie nickten langsam. „Sagt es aber bitte niemanden", nuschelte ich noch. „Wir halten unsere Klappe", lächelte Evie und drückte mich wieder. Jay schlang seine Arme um uns beide und so saßen wir eine Weile schweigend am Boden. Wir lösten uns erst wieder, als Jays Handy klingelte. Er hob ab und fing an, mit Lonnie zu reden. „Evie, kann ich den Test bei dir lassen? Ich will nicht, dass Carlos ihn findet", fragte ich vorsichtig. Evie bejahte und versteckte ihn. Danach gingen wir zu Jay, der gerade aufgelegt hatte.

„Gehen wir Mittagessen?", fragte Jay und wir nickten. Wir schwiegen die ganze Zeit und als wir im Essenssaal ankamen, saßen da schon Lonnie, Doug und Carlos. Ich setzte ein Lächeln auf und setzte mich zu ihm. Mir wurde wieder schlecht, aber ich verdrängte das Gefühl. Carlos lächelte mir zu und redete weiter mit Doug. Ich hielt mich aus den Gesprächen raus und beobachtete den Jungen neben mir.

Wobei man eigentlich nicht mehr Junge sagen konnte. Er war ein Mann geworden. Wir waren erwachsen, also wieso hatte ich so viel Panik? Ich kaute auf meinem Steak herum und schaute zu Evie. Die erwiderte meinen Blick und lächelte mir schwach zu. Ich lächelte zurück und schaute auf mein Handy, das einen Ton von sich gab. Alex hatte mir geschrieben und fragte, ob wir uns später treffen würden. Ich antwortete ihr und steckte dann das Handy wieder weg.

~

„Hey, alles gut? Du bist so still", bemerkte Alex und schaute von ihrer Leinwand auf. Seit Audrey trafen Alex und ich uns öfter und wurden bald zu guten Freunden. Man könnte sogar sagen unzertrennbar. Sie war zu meiner besten Freundin geworden. Evie und Mal waren dafür meine Schwestern. Jedoch wagte ich es nicht, Alex die Wahrheit über meinen Zustand zu sagen, weswegen ich log: „Ja, hab nur überlegt, was für eine Farbe ich verwende." Sie nickte und führte ihren Pinsel wieder zur Leinwand.

Irgendwann hatten wir uns angewöhnt, uns Leinwände zu schnappen, nach draußen zu gehen und die Umgebung zu zeichnen. Manchmal kamen Harry oder Carlos vorbei, aber meistens waren wir allein. Jetzt gerade saßen wir beim See und zeichneten die Umgebung.

Ich hatte gerade den See fertig und fing mit den Bäumen an, als Alex wieder anfing zu reden: „Ich habe von Harry gehört, dass ihr plant, ein kleines Dorf zu bauen und aus dem Schloss auszuziehen." „Ja, aber woher weiß Harry das?", fragte ich verwirrt. „Carlos und er haben darüber geredet." Ich schmunzelte. Nachdem Harry Carlos das Leben gerettet hatte, kamen die beiden ziemlich gut miteinander aus.

„Habt ihr noch Platz für ein paar weitere Häuser?", fragte Alex vorsichtig. Ich verstand sofort und lächelte breit. „Natürlich! Uma und Gil wollen auch dazu?", fragte ich ruhig. Alex nickte und lächelte mir zu. „Dann solltet ihr anfangen die Häuser zu planen", riet ich. Alex grinste und schaute zurück zu ihrer Zeichnung.

Ich wandte mich auch wieder der Leinwand zu und malte jetzt die Felsen hinter dem See. Danach kamen die Blätter der Bäume und die Details im Gras. Danach überarbeitete ich noch einmal den See und widmete mich dann dem Schatten- und Lichtverhältnis. Im Hinterkopf ging ich aber immer wieder mein zukünftiges Gespräch mit Carlos durch und es ging nie gut aus!

Royal Desaster (Descendants/ Carlos De Vil Fan-Fiction) *überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt