4. Kapitel

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Meine nächsten Tage verbrachte ich in der Bibliothek. Carlos und Ben kamen manchmal vorbei und halfen mir, wobei Carlos mich eher ablenkte. ;) Die anderen wunderten sich zwar über mein Verhalten, sagten aber nichts. Ben hatte ihnen alles erzählt, weswegen mir dieses Gespräch zum Glück erspart geblieben war. Ich wich meiner leiblichen Mutter so gut es ging aus, sie wirkte aber auch nicht sehr interessiert an mir.

Zumindest sprach sie kein Wort mit mir. Ich merkte aber, dass sie mich manchmal beobachtete. Ich stellte gerade das letzte Buch über Feen ins Regal, als mir ein anderes Buch ins Auge sprang. „Magische Wesen der ersten Zeitalter" lautete der Titel und ich holte es aus dem Regal. Es war in Leder gebunden und uralt. Die Seiten waren gelblich und abgenutzt, jedoch merkte ich, dass dieses Buch schon lange nicht mehr gehalten worden war.

Ich las mir das Inhaltsverzeichnis durch und wunderte mich über Wesen, von denen ich noch nie gehört hatte. Was ist ein Galout? Ich blätterte um und entdeckte etwas. Shulks, auch bekannt als Parasiten der Zeit. „Monea bedeutet Parasit", hatte Carlos zu mir gesagt. Ich setzte mich in eine ruhige Ecke und schlug die Seite auf.

Shulks:

Shulks sind Wesen, dessen einziges Ziel ist, unsterblich zu sein und über andere zu herrschen. Sie bekommen Töchter, um sich dann deren Körper zu bemächtigen und dessen Leben weiterzuleben. Sie besitzen anfangs keine Magie, außer die des Körperübernehmens. Jedoch können sie die Magie ihrer Opfer speichern, was alte Shulks so mächtig macht. Es gab nur drei bekannte Shulks weltweit. Drei Schwestern. Die jüngste und bösartigste fing an, nach mehr Macht zu streben, weswegen sie beschloss, die Körper ihrer Schwestern zu übernehmen. Danach hatte sie die Kräfte aller drei und wurde so auch das meist gefürchtetste Wesen ihrer Zeit. Jedoch verlor sich ihre Spur über die Zeit. Ein Shulk übernimmt einen Körper, indem sie ihren Geist in den anderen Körper transferiert. Dabei löst sich ihr alter Körper auf und der Geist des Opfers wird zerschmettert. Es gibt keinen bekannten Weg, einen Shulk zu besiegen.

Ich bekam Panik als ich den letzten Satz las.

„Das was einen Shulk zu erkennen gibt, sind die rot leuchtenden Augen, wenn sie wütend werden."

Mir wurden übel und ich musste mich zusammenreißen nicht zu kotzen. Ich war so ein Ding und somit war meine Mutter die dritte Schwester! Was bedeutete... Sie wollte meinen Körper und mein Leben. Ich musste es Ben sagen und Mum! Ich sprang auf, stoppte aber sofort, als ich eine Stimme vernahm. „Triiiiiiiiiiiiix?", flötete das Vieh, das sich meine Mutter nannte.

Ich ging meine Optionen durch. Ben musste es erfahren. Alle mussten es erfahren! Leider hatte ich mein Handy, mit meinen anderen Sachen, bei den Tischen gelassen. Ich musste mich beeilen, denn sie war gleich bei mir und wenn sie mich hatte, würde sie mich vermutlich übernehmen.

Gehetzt schaute ich mich um und entdeckte die Mangas. Lonnie liebte die und kam jeden Tag, um sich einen Neuen zu holen. Ich stürmte darauf zu und legte das Buch aufgeschlagen auf den Stapel. Ich drehte mich um und schaute dem Teufel persönlich ins Gesicht. „Da bist du", lachte sie und griff nach meinen Kopf. Ich merkte, wie sich alles in mir zusammenzog. Ich dachte an meine Freunde, die ich nie wiedersehen würde.

Aber solange sie das Buch fanden und in Sicherheit waren, akzeptierte ich das. Ich dachte an Ben und wie glücklich er mit Mal war. An Evie und Jay. Und vor allem dachte ich an Carlos. An seine wunderschönen Augen. Sein Lächeln, das mich zum Schmelzen brachte, und vor allem dachte ich daran, wie sehr ich ihn liebte. Ich spürte, wie Monea meinen Körper übernahm, aber ich verschwand nicht. Ich konnte immer noch alles sehen. Ich lebte, aber ich konnte nichts ausrichten. Der Körper vor mir zerfiel einfach zu Staub und ich hörte mich selbst böse lachen.

Royal Desaster (Descendants/ Carlos De Vil Fan-Fiction) *überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt