Mond und Schatten - 1. Kapitel

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Trix' Sicht:

„Was?", stotterte ich und schaute Mum an. „Trix, das ist Monea, deine leibliche Mutter", erklärte mir meine Mum und kam auf mich zu. Ich hatte es zwar immer vermutet, dass ich nicht wirklich Bens Schwester war, aber es so zu erfahren, schockte mich. Die blonde Frau kam auf mich zu und ihr katzenhaftes Lächeln wurde weich.

„Es freut mich so sehr, dich endlich wieder zu sehen", lächelte sie und wollte mich umarmen, doch ich wich aus. „Wieso bist du hier?", fragte ich kalt. Mein Vater fing an zu reden: „Trix. Deine Mutter wollte dich beschützen, weswegen sie dich zu uns gegeben hat." Verletzt schaute ich ihn an. „Und ihr habt es nie für nötig gehalten, mir das zu sagen?", zischte ich.

„Beatrix-", fing meine Mum an, doch ich drehte mich zu Monea um. „Du bist nicht meine Mum und du wirst es auch nie sein! Es ist mir egal, wieso du es getan hast. Ich will nichts mit dir zu tun haben!", schrie ich. Zu meiner Verwunderung sah sie nicht enttäuscht aus, mehr angewidert. Ich drehte mich um und rannte aus den Raum.

Ich hörte Schritte hinter mir und als ich mich umdrehte, stand meine Mum vor mir. Sie umarmte mich und ich fing an zu weinen. „Alles gut, Schätzchen", fing sie an und strich mir durch die Haare. „Wir haben dir nie was gesagt, da es für uns nicht wichtig war. Wir dachten nicht, dass Monea je wiederauftauchen würde. Und wir wollten dir ein normales Leben schenken", erklärte sie ruhig.

Ich löste mich von ihr und musterte sie. Sie hatte auch Tränen in den Augen und lächelte mich schwach an. „Sie ist nicht meine Mutter! Du bist meine Mum und Dad ist mein Dad. Und Ben ist mein Bruder! Ich will sie hier nicht haben", erklärte ich ernst. Meine Mum nickte und fing an zu reden: „Ich werde ihr das sagen.

Sie bleibt ein paar Tage und danach wird sie wieder gehen. Einverstanden?" Ich nickte. „Und jetzt geh zurück zu deinen Freund. Ich wette, er vermisst dich schon", lächelte sie mit einen Blick auf mein T- Shirt. Ich nickte wieder. „Ich hab dich lieb, Mum", sagte ich noch und ging dann zurück zu meinen Zimmer.

Gemischte Gefühle herrschten in mir, aber ich war nicht sauer auf meine Eltern. Irgendwie wusste ich es schon lange und ich war da auch nie wütend. Ich wollte einfach nichts mit meiner Erzeugerin zu tun haben und die Sache vergessen. Als ich in meinen Zimmer ankam, konnte ich Carlos nicht sehen, vermutlich war er frühstücken.

Ich beschloss, dasselbe zu tun und ging in den Speisesaal. Ich konnte die VKs plus Ben, Lonnie und Doug entdecken. Lonnie und Jay waren ein Paar, was echt schräg war, da die beiden sich manchmal echt nicht so verhielten. Ich nahm mir Pfannkuchen und setzte mich dann neben Carlos. Die anderen grüßten mich, aber ich war zu sehr in Gedanken versunken, um zu antworten.

Ich fing an, in meinen Essen herumzustochern, während die anderen besorgte Blicke teilten. „Hey, alles gut? Du warst nicht da, als ich aufgewacht bin", fragte Carlos und nahm mir die Gabel aus der Hand. Ich schluckte die Gefühle, die hochkamen, runter und drehte mich zu ihm. Ich setzte ein Lächeln auf und küsste ihn kurz.

„Ja. Meine Mum wollte nur mit mir reden und ich wollte dich nicht aufwecken", lächelte ich. Es war keine Lüge! Nur nicht die ganze Wahrheit. „Und wieso so nachdenklich?", fragte jetzt Jay mit einen Grinsen. „Bin einfach noch nicht ganz wach", winkte ich ab. Jeder stellte sich mit der Nachricht zufrieden, nur Carlos musterte mich.

Ich ignorierte ihn und aß meine Pfannkuchen auf. Mal und Ben waren die Ersten, die sich verabschiedeten. Sie sagten etwas von königlichen Pflichten. Das war eindeutig gelogen, da ich von Nichts wusste. Jay und Lonnie gingen als Nächste. Die waren schon ehrlicher, da sie zugaben, ein Date zu haben. Zum Schluss ließen dann Evie und Doug uns allein.

Sie sagten, sie müssten noch ein Kleid fertig stellen. Bei ihnen konnte ich nicht so ganz einschätzen, ob das wahr oder gelogen war. Carlos und ich standen auch auf und gingen zu meinen Zimmer zurück. Wobei Carlos eigentlich schon eingezogen war, da der Großteil seiner Klamotten schon hier war und der meiste andere Krempel, der ihm gehörte auch.

„Ich muss noch Rapunzel anrufen, da es dort ein kleines Terminproblem gibt. Ich hoffe, das stört dich nicht?", fragte ich an Carlos gewandt und griff nach meinen Handy. Carlos nahm mir das Handy sofort aus der Hand und schaute mir ernst in die Augen. „Was geht dir wirklich durch den Kopf?", fragte er ruhig.

„Ich weiß nicht, was du meinst", versuchte ich mich rauszureden. „Beim Frühstück. Du hast gelogen. Ich merk das, versuch mir nicht was vorzumachen." Ich schaute in seine wunderschönen braunen Augen und seufzte. Langsam setzte ich mich auf mein Bett und deutete ihm, dasselbe zu tun.

Royal Desaster (Descendants/ Carlos De Vil Fan-Fiction) *überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt