Cian-James Spencer
"Ich dramatisiere? Willst du mich komplett verarschen?!", hörte ich Jamie schreien. John und ich liefen in den Garten. Hier wurde bereits geschmückt, alles war voller Glitzer. Typisch Jamie.
"Ich habe doch nur gesagt, dass es sonst zu viel Glitzer ist!" "Es ist nie zu viel Glitzer!" Jamie griff in die Tüte und warf Glitzer in die Luft, welcher auf ihn und Dad rieselte. "Oh, Glitzer steht dir echt gut", schnurrte Jamie dann grinsend. "Und dir erst!" Und dann küssten sie sich innig.
"Zeit, zu gehen", erwiderte ich und nahm Johns Hand, zog ihn hinter mir her. "Oh, immer mit der Ruhe, Sunny Boy. Das geht mir zu schnell in unserer Beziehung!" Böse sah ich ihn an. "Wollte nur witzig sein", murmelte er dann entschuldigend. "Das ist NICHT witzig! Das weißt du!"
John war der Einzige, welcher alles wusste, was damals passiert war. Er war der einzige, dem ich vollkommen vertraute.
In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich auf mein Bett. "Nochmal danke, dass ich hier schlafen kann." "Kein Problem. Und dann bin ich wenigstens nicht so alleine, wenn die da unten alle feiern." "Wir machen uns einen coolen Abend, Hasi."
Seufzend ließ ich mich nach hinten fallen. "Wie läuft es mit deinem Mädchen? Die hängt dir ja quasi seit drei Wochen am Arsch." "Ich gebe zu, sie scheint nett zu sein." "Dann lade sie doch ein!" John legte sich auf mich.
"Sie denkt, ich wohne bei meinen Müttern. Und das soll auch so bleiben." "Woher willst du denn wissen, dass sie ein normales Mädchen ist? Vielleicht hat diese Familie auch so ein fettes Anwesen wie ihr. Dann muss dir das nicht peinlich sein."
"Sie wohnt einfach. Sie haben nicht einmal ein Haus. Ich habe sie schon nach Hause gebracht." "Davon hast du mir gar nichts erzählt!" "Ganz am Anfang, als sie hingefallen war, hab ich sie nach Hause gebracht."
"Das ist doch süß! Voll romantisch!" Ich verdrehte meine Augen. "Sie ist nervig. Und ständig schreibt sie mir, weil ihr langweilig ist. Dafür kann ich doch nichts! Und sie will, dass ich ihr die Gegend zeige!" "Du checkst aber auch gar nichts! Sie will dich kennenlernen! Sie steht auf dich! Warum auch immer."
John schlug mir gegen die Brust. "Ey!" Grinsend kuschelte er sich an mich. Dann ging die Tür auf. "Oh, Verzeihung! Ich wusste nicht, dass ihr eine Romanze habt!" Dad drehte sich schnell um, weshalb ich meine Augen verdrehte und John von mir herunter schubste.
"Haben wir nicht, das weißt du!", erwiderte ich trocken und setzte mich auf. "Also bist du nicht schwul?" "Nein." Ich hasste dieses Thema. Wenn ich schwul wäre, hätten meine Eltern es sowieso als erstes erfahren!
"Kannst du vielleicht noch einmal mit deinem Vater reden? Überall ist Glitzer und er will noch mehr, nur weil es eine Glamour-Party ist." "Wir waren schon unten. Aber Jamie lässt bei sowas nicht mit sich reden, das weißt du." Dad seufzte. "Aber auf dich hört er etwas öfter. Du musst es versuchen!"
Also stand ich auf und lief nach unten. Jamie stellte gerade Gläser auf den Tisch. "Hey, Jai." Ich stellte mich neben ihn. "Na, mein Großer. Hat dich dein Vater geschickt?" "Jap." Jamie grinste. "Es ist so toll, dass du niemals lügst." Er wuschelte mir mit seiner Hand voller Glitzer durch meine Haare, weshalb ich schnaufte.
"Und jetzt geh wieder nach oben." Leicht nickte ich und lief zurück nach oben. "Aber wie ist Sex mit einem Mann?", hörte ich John fragen. Er unterhielt sich wirklich über so etwas mit meinem Vater?!
"Du solltest dir mit deinem Jungen Zeit lassen, Johnny. Der Moment muss stimmen, du musst es auch wollen und darfst nicht zu viel darüber nachdenken. Außerdem solltet ihr euch erst einmal kennenlernen." "Tut es denn weh? Ich habe niemanden, den ich fragen kann und Cian will ich nicht ansprechen, weil ich nicht weiß, wie er reagieren wird."
Ich lehnte mich an die Wand. John kümmerte sich wirklich immer liebevoll um mich. Das mochte ich an ihm. Er akzeptierte mich.
"Wenn du dich zu sehr verkrampfst, dann tut es weh, ja. Beim ersten Mal ist es sowieso ungewohnt und wird bei jedem etwas weh tun. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger."
Ich entschied mich, mein Zimmer zu betreten. John sah zu mir und grinste. "Schicke Frisur." Ich verdrehte meine Augen. "Dann gehe ich mal wieder zu Jamie." Dad klopfte mir auf meine Schulter und verließ mein Zimmer.
Dann umarmte ich John. "Wow, das bekomme ich doch nur zwei mal im Jahr!", meinte er überrascht. "Danke schön", flüsterte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Wofür?", fragte John leise. "Das du nicht mit mir über dieses Thema sprichst und immer für mich da bist." John klopfte mir auf den Rücken. "Gerne."
"So, und jetzt muss ich drei ernste Themen mit dir besprechen!" Mein bester Freund zog mich zurück zu meinem Bett. "Erstens, kannst du mir morgen helfen, meine Sachen zu packen? Meine Eltern wollen die ganze Scheidung beschleunigen und ich habe deine Eltern schon gefragt gehabt, ob ich hier wohnen darf. Darf ich natürlich, was auch sonst."
Ich nickte. "Klar helfe ich dir." John lächelte. "Das Problem ist, dass ich dann kein Auto mehr habe." "Jamie kann uns zur Schule fahren, er möchte erst einmal zu Hause bleiben." John nickte.
"Zweitens, habe ich dir doch erzählt, dass ich einen neuen Typen kennengelernt habe. Er ist ebenfalls Europäer. Irgendwie stehe ich wohl auf Europäer." Wieder nickte ich. "Er hat ein Geheimnis und ich bin wirklich am verzweifeln. Wir treffen uns circa zwei Mal in der Woche im Park. Ungefähr für eine Stunde, länger darf er nicht. Und er trägt immer eine Mütze und ist so blass. Irgendetwas verheimlicht er. Wir müssen heraus finden, was es ist."
Wieder nickte ich. John würde es schon herausfinden, da war ich mir sicher!
"Und drittens, wirst du dich mit diesem Mädchen treffen!" Ich schüttelte meinen Kopf. "Werde ich nicht", erwiderte ich. "Doch, wirst du." John nahm mein iPhone. "Ich will sie mir mal anschauen." Er entsperrte es- der Code war sein Geburtsdatum.
"Die ist doch voll hübsch!" John grinste mich an und fing an zu reden: "Hey, Caitlyn! Hier ist John, der beste Freund von Cian. Also, ich spreche jetzt mal für meinen Kumpel, da er irgendwie zu stur ist. Willst du mit ihm ausgehen? Er zahlt natürlich. Keine Sorge, das Date wird gut, das verspreche ich. Ich kenne diesen Kerl schließlich in- und auswendig."
John war aufgestanden, weshalb ich mich auf ihn warf und wir zu Boden fielen. "Au! Geh von mir runter!", kreischte er panisch. "Gib mir das Telefon!", knurrte ich. Doch er hatte die Sprachnachricht schon gesendet. "Willst du mich komplett verarschen?!", schrie ich ihn an. Jetzt war ich wirklich sauer!
"Gib mir mein iPhone! Ich muss die Nachricht löschen, bevor sie sie sieht und anhört!"
Doch es war zu spät...
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DARKNESS ∣ Fortsetzung zu Heavy Past
RomanceCian-James Spencer und Dylan Martinéz sind die wohl unterschiedlichsten Brüder, die es in Australien gibt. Doch eins haben sie gemeinsam: beide werden von der Dunkelheit umhüllt. Verfolgt hier die beiden Geschichten der Söhne von Jamie-Cormac & Char...