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Charlie Spencer

Ich klopfte an Cians Zimmertür. "Bist du immer noch sauer?", fragte ich und schloss die Tür hinter mir. "Du kannst auf Jamie und mich sauer sein, aber nicht auf den Rest. Schon gar nicht auf John. Ihr seid beste Freunde und so etwas wie Brüder. Vergiss das nicht."

Cian drehte sich zu mir um. "Caitlyn hat mich geküsst." Ach deswegen war er den Rest des Tages so abwesend gewesen. "Und was fühlst du?" "Ich würde lieber mit Onkel Nathan darüber reden." Ich nickte. "Du hast seine Nummer", lächelte ich. "Gute Nacht."

Fix lief ich zurück ins Schlafzimmer. "Und?" Jamie posierte auf dem Bett. Nackt. "Hör auf!", grinste ich und schloss schnell die Tür. "Zieh dich aus, dann blase ich dir einen." Ich verdrehte meine Augen. "Nichts da. Ich habe Neuigkeiten." Ich zog mir mein Shirt und meine Jeans aus, krabbelte zu meinem Mann ins Bett.

"Cian hat mir gerade erzählt, dass er von Caitlyn geküsst wurde." Behutsam legte ich die Decke über meinen Mann. "Das erklärt, warum er so abwesend war." Ich nickte. "Er will mit Nate darüber reden. Schreib Luke gleich eine Nachricht, dass Nate uns anrufen soll." "Du hast doch auch seine Nummer?", fragte Jamie verwirrt. "Ja, aber er ist dein bester Freund. Bei dir antwortet er immer, es sei denn, sie haben Sex."

"Hast recht. Aber wir dürfen nicht immer dazwischen funken. Er ist fast erwachsen, er muss Dinge alleine klären können." "Kann er doch. Seit er klein ist." Dabei grinste ich. Jamie grinste ebenfalls und verschwand unter der Decke. Kurz darauf spürte ich keine Boxershorts mehr. Ich schloss meine Augen und genoss einfach.

***

"Wie konnte das passieren?", schrie ich aufgebracht durch den Raum. "Wie konnte der Typ unser Kind entführen?! Einfach so?! Cian war im Einkaufswagen!" Ich fuhr mir durch meine Haare. "Du solltest auf ihn aufpassen, Jamie!", schrie ich meinen Mann an. "Ich habe nur zwei Sekunden nicht hin geschaut. Du hast mich etwas gefragt!"

"Jungs, beruhigt euch!" Jayden stellte sich zwischen uns. "Es ist mein Kind! Wie soll ich mich da beruhigen?!" "Er ist auch mein Sohn, falls du das vergessen haben solltest!" "Aber er ist mein Fleisch und Blut. Das verstehst du nicht."

Ich wachte schweißgebadet auf. "Kannst du auch nicht schlafen?" Erschrocken sah ich zu Jamie. Er stand am Fenster. "Ich hatte wieder so einen Alptraum. Von der Entführung." Ich fuhr mir über mein Gesicht.

Jai setzte sich zu mir. "Du musst damit abschließen, Charlie." "Ich werde mir das nie verzeihen, mein Schatz. Nie." Jamie strich mir durch die Haare. "Das ist die Vergangenheit", flüsterte er. "Welche ich so gern ändern würde. Dann wäre Cian vielleicht auch fröhlicher. Er tut immer so, als hätte er die Vergewaltigung überwunden, doch das hat er nicht. Ich hätte besser aufpassen müssen. Und all die Tage, an denen er verschwunden war, habe ich dir die Schuld gegeben. Ich habe dich immer nur angeschrien. Dabei hätte ich für dich da sein sollen." Eine Träne lief über meine Wange.

"Charlie, wir waren beide fertig. Und die Sachen, die du von dir gegeben hast, sind Vergangenheit. Ich liebe dich. Reite nicht immer darauf herum." "Aber ich hasse mich so sehr dafür!" "Ich hasse dich dafür auch. Das weißt du. Aber unsere Liebe ist viel stärker." Leicht nickte ich.

"Wollen wir schwimmen gehen?" "Aber im Innenpool. Sonst sind wir wieder zerstochen." Jamie nickte. "Ich habe eine neue Badehose, welche ich dir noch zeigen muss." Jamie stand grinsend auf. "Hast du nicht schon sieben?", fragte ich verwirrt. "Acht. Aber man kann nie genug haben."

Mein Mann verschwand im begehbaren Kleiderschrank und kam keine Minute später in einer rosa Badeshorts wieder raus.

"Du bist so sexy", grinste ich und drehte mich auf den Rücken, sah ihn nun kopfüber an. Zumindest war es diesmal eine blickdichte Hose.

Jamie hockte sich vor mich und küsste mich, ließ seine Hände über meinen Oberkörper gleiten. "Wehe, der Bauch wird noch dicker." Ich grinste. "Ich habe immer noch mein normales Gewicht, Baby."

Mit diesem Satz stand ich auf und holte meine Badeshorts, zog diese an. "Los, komm", erwiderte ich und öffnete die Tür.

Wir beide machten uns auf dem Weg zum Innenpool. Doch dort waren wir nicht alleine, sondern trafen auf John. "Was tust du denn hier?", fragte ich und setzte mich neben ihn an den Rand, steckte die Beine ins Wasser, während Jamie in den Pool sprang.

"Ich überlege, wie ich meinen besten Freund wieder bekomme", erwiderte er niedergeschlagen. "Das wird schon." "Ach ja? Er redet gar nicht mehr mit mir! Er dachte gestern Abend, dass ich Mylo etwas antun würde! Nur; weil wir uns geküsst haben." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Deswegen flippt er nicht aus. Jamie und ich küssen uns auch vor ihm."

John seufzte. "Für Mylo war es okay, dass ich in Boxershorts schlafe. Und ich lag auf ihm, wir haben ein bisschen rum gemacht. Da kam Cian rein." Wissend nickte ich.

"Er wird darüber hinweg kommen. Das muss er endlich mal. Sonst wird er nie ein normales Leben führen können. Ihr habt noch ungefähr ein Jahr. Dann gehts auf die Unis. Und da muss er sowas täglich sehen. Da läuft es ganz anders, als auf eurer Schule." John nickte. "Ich weiß."

"Kann ich euch was fragen?" Skeptisch sah ich ihn an. "Kann ich am Montag nach der Schule direkt ins Krankenhaus? Ich hab nur bis um eins und Mylo-" "Klar, kannst du das", unterbrach ich ihn.

Myles war ein guter Kerl und konnte jede Unterstützung gebrauchen.

"Danke schön." John lehnte sich an mich. "Und warum bist du eigentlich hier unten?" "Mylo schnarcht", grinste John.

"Ich schnarche nicht!", hörten wir plötzlich eine laute Stimme. Als ich mich umdrehte, stand dort Myles in einem Pullover und einer Jogginghose dort. "Was tust du denn hier?" John stand auf und ging zu ihm. "Es ist kalt. Und dann warst du nicht da."

Kalt..., der junge Mann hatte gut reden. Es waren bestimmt noch 20 Grad hier drinnen, da wir vergessen hatten, die Klimaanlage auf 15 Grad zu stellen.

"Dann sollte ich wohl jetzt duschen gehen und dich wärmen. Aber wehe, du schnarchst wieder." "Ich gebe dir fünf Minuten im Bad." Beide verließen total verliebt den Raum.

"Die beiden sind so süß. So süß wie wir damals." Jamie nahm meine Hände in seine. "Und jetzt komm rein, Herr Teenager-Psychologe." Damit zog Jamie mich ins Wasser.

DARKNESS ∣ Fortsetzung zu Heavy PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt