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Dylan Martinéz

"Das verstehe ich nicht ganz. Wieso hat er dir deine Lebensfreude genommen?", fragte er mich. "Weil er ein scheiß Arschloch ist!", fuhr ich Darren an.

"Hör auf. Das tut dir nicht gut." "Ist doch egal..." "Das ist nicht egal." Darren stand auf und lief zum Herd. "Wann hast du denn aufgehört, zu zeichnen?" "Vor zwei oder drei Jahren", antwortete ich. "Und was hast du am liebsten gezeichnet?" Ich verdrehte meine Augen.

"Auf was willst du hinaus?" "Ich möchte dich doch einfach nur besser kennenlernen. Ist das so schlimm?" "Du bist mein Arzt", erinnerte ich ihn daran. "Ich weiß. Vielleicht sollte ich dich abgeben." "Was? Wieso das denn?!", fuhr ich ihn direkt an und stand auf. "Ich habe keinen Bock, ständig einen neuen Arzt zu bekommen!"

"Verstehst du das denn nicht?!" Darren kam zu mir, nahm mein Gesicht in seine Hände. "Ich kenne dich nicht, aber ich will dich die ganze Zeit um mich haben!", flüsterte er dann. "Du bist viel zu jung, dazu noch Minderjährig, doch das ist mir egal. Und genau das macht mir solche angst!"

Darren küsste mich. Und ich konnte nicht anders, als zu erwidern. Ich wollte ihn ebenfalls. "Kann ich dir einen verrückten Vorschlag machen?", fragte ich gegen seine Lippen. Meine Hände zogen wie von selbst sein Hemd aus seiner Hose.

"Es kann doch gar nicht mehr verrückter werden", grinste Darren und küsste mich. "Werde mein Freund." Doch er hielt inne. "Wie meinst du das?" "Ich weiß, es klingt verrückt, aber wenn ich bei dir bin, will ich nicht mehr weg. Ich habe keine Lust mehr, mit anderen zu schlafen, seit ich mit dir geschlafen habe. Ich will einfach nur noch dich. Und das, was ich jetzt sage, wirst du nur einmal von mir hören, okay?"

Ich atmete tief ein und aus. "Du bist derjenige, für den ich mich ändern würde. Du bist derjenige, der mich brechen kann. Du kannst meine Fassade brechen, hörst du? Und ich wünsche mir nichts sehnlicher!"

Als er etwas erwidern wollte, klingelte es an der Tür. "Mach nicht auf", flüsterte ich und nahm seine Hände in meine. "Darren, ich weiß, das du da bist! Ich habe den Schlüssel vergessen!" Ich verzog mein Gesicht. "Ist das deine nervige Schwester? Die geht mir in der Schule schon immer auf die Eier."

"Versteck dich." Seufzend lief ich zum Bett und krabbelte darunter. Ich sah Darrens Füße, wie er zur Tür lief und diese öffnete. "Wieso habe ich dir eigentlich einen Schlüssel gegeben, wenn du ihn nie dabei hast?", fragte er lachend.

Ich mochte sein Lachen. Es war herzerwärmend und man musste sofort mitlachen.

Igitt, was dachte ich hier? Ich war doch keine Pussy!

"Dad will etwas Zeit mit Mum verbringen. Sie hat heute einen guten Tag. Außerdem muss ich mit dir reden, ich brauche deinen Rat." Dieses Mädchen setzte sich auf das Bett. "Das ist im Moment eigentlich eher unpassend", murmelte Darren. "Das ist mir egal."

Kurz herrschte Stille. "Du weißt, ich hatte noch nie Interesse an jemanden. Aber bei diesem Jungen ist es anders. Ich will Zeit mit ihm verbringen!" Ich verdrehte meine Augen und verkniff mir einen Kommentar.

"Aber Cat, wenn er das nicht möchte, musst du das respektieren. Dieser Junge, von dem du mir immer erzählst, scheint nicht auf Mädchen zu stehen." "Doch, tut er. Also er ist zumindest nicht schwul. Und wir joggen schon zusammen. Und ich habe seine Nummer."

"Warte, du hast seine Nummer, aber kennst seinen Namen nicht?", fragte Darren. Er hörte sich verwirrt an. "Ich habe seinen Namen, nur weiß ich nicht, wie ich ihn aussprechen muss. Es wird C-I-A-N geschrieben."

Ich bekam große Augen und musste mir ein Lachen verkneifen. Leise nahm ich mein iPhone und schrieb Darren eine Nachricht:

Cian ist mein Bruder. Sie hat sich echt den Falschen ausgesucht.

Darrens iPhone piepte. Ich hörte ihn ein "oh" murmeln, dann sah ich, dass er schrieb.

Ist der Typ ebenfalls schwul?

Ich verdrehte meine Augen.

Nein. Nur kann er keine Gefühle zeigen und nicht damit umgehen. Der Typ ist etwas komplizierter. Deine Schwester sollte es nicht übertreiben, sonst bekommt mein Bruder einen emotionalen Zusammenbruch.

Und das stimmte. In ihm stieg dann die Panik, dass wieder das Gleiche passieren würde, wie damals, als wir klein waren. Als er entführt wurde. Es war wirklich schlimm.

"Mit wem schreibst du da?" "Ich habe gerade Informationen über deinen Kerl bekommen. Von wem sage ich allerdings nicht." Kurz herrschte Stille. "Du solltest es wirklich nicht übertreiben. Gib dem Jungen Zeit, jogge mit ihm und lass ihn den ersten Schritt machen. Wenn er Interesse hat, wird es hoffentlich nicht all zu lang dauern. Aber du musst wirklich aufhören, so verrückt zu handeln."

"Ich bin nicht verrückt." "Das habe ich auch nicht gesagt." Ich verdrehte meine Augen. "Und jetzt solltest du nach Hause. Ich bekomme gleich Besuch." "Oh, okay. Dann viel Spaß. Wenigstens hast du schon Freunde gefunden." "Und du findest auch welche."

Nach einigen Minuten war Caitlyn wieder verschwunden, ich wurde an den Füßen gepackt und hervorgezogen. Darren setzte sich auf meinen Schritt. "Wenn wir das versuchen, heißt das, dass du hier gesund essen wirst, dass du offener wirst und das du mir nicht fremd gehst. Du wirst nicht mehr als Stricher arbeiten, hörst du?"

Ich nickte. "Okay." Dann knöpfte ich mein Hemd auf. "Können wir jetzt ein bisschen Sport treiben?", fragte ich grinsend. "Seit wann hast du Nippelpiercings?", fragte er verwirrt. "Seit letzter Woche."

Darren beugte sich über mich, weshalb ich meine Arme um ihn schlang und uns drehte. "Wir müssen noch essen", flüsterte Darren. "Können wir doch verschieben." Ich zog mein Hemd aus. "Lass uns endlich beginnen", grinste ich und öffnete seine Hose.

Meinungen zum Kapitel und zum neuen Cover?

DARKNESS ∣ Fortsetzung zu Heavy PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt