Charlie Spencer
Lächelnd gab ich Jamie einen Kuss. "Ach kommt schon!" Cian stellte sich neben uns. "Die Gäste kommen gleich und ihr habt nichts besseres zu tun?"
Ich sah unseren Sohn an. "Ich vermisse die Zeit, in der du nur fünf Wörter sagen konntest." "Ich nicht." Cian zog dabei eine Augenbraue hoch.
Unser Sohn sah genau so aus wie ich. Schwarze Haare, braune Kulleraugen, groß und gut gebaut. In diesem Alter war ich zwar noch ein halber Lauch, aber er hatte Muskeln und ein Six Pack durch sein tägliches Training.
Er war ein besonderes Kind. Sein Traum war es, Musicaldarsteller zu werden. Und dafür trainierte er hart- das sah man ihm an!
"Cian, du übertreibst. Die Ersten kommen erst in einer halben Stunde." Jamie legte seine Arme um meinen Hals. "Wie auch immer." Cian ging.
"Er ist so ein toller Junge." Ich nickte und sah Jai an. "Haben wir toll hinbekommen."
"Ist das Geburtstagskind schon aufgetaucht?" Anya und Izzy kamen zu uns. "Ich dachte, er kommt mit euch." "Er ist seit gestern nicht mehr zu Hause gewesen."
Dylan, unser anderer Sohn, lebte bei Anya und Izzy. Er war das komplette Gegenteil von Cian. Vom Aussehen und vom Charakter her. "Er wird schon noch auftauchen. Immerhin ist es seine Party." "Welche er nicht wollte", erinnerte uns Izzy. "Er will ja gar nichts. Keine Schule, keine Freunde. Gott, das macht mich wahnsinnig!"
"Mum! Izzy!" Cian kam wieder zu uns und umarmte seine Mütter. Damals hatten wir uns geeinigt, dass Cian zu mir und Anya Mum und Dad sagte, da Anya ihn auf die Welt gebracht hatte, und das Dylan zu mir und Izzy Mum und Dad sagte, da Izzy ihn auf die Welt gebracht hatte.
Für Außenstehende total verwirrend- das war nichts neues für uns.
Und der Vorschlag kam damals sogar von Jamie! Ich legte meinen Arm um Jamie, gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. "Wofür war der?", fragte er mich verwirrt. "Hinterfrag nicht immer alles. Du bist einfach der tollste Mann auf der Welt."
Bis auf das wir alle gealtert waren, sahen wir noch komplett gleich aus. Jamie blondierte sich noch immer seine Haare, trug seinen Ohrring und Nasenpiercing, Anya besaß immer noch lange braune Haare, ihr strahlendes Lächeln und ihre perfekte Figur. Genau so wie Izzy, welche jedoch ihre schwarzen Haare gekürzt hatte.
Und ich? Schwarze Haare, einen Bart, Muskeln und ab und zu eine Brille. Noch immer arbeitete ich mit Jayden, Jamies Vater, in der Werkstatt und war sogar Teilhaber.
Klar, ich wollte immer zurück nach Hause, aber ich hatte mir hier mit Jamie damals ein richtig tolles Leben aufgebaut (auch wenn unser Anwesen für mich sehr übertrieben war).
Auf unseren viel zu großen über 4.000 Quadratmetern stand ein viel zu großes Haus mit viel zu vielen Etagen und Zimmern. Aber Jamie liebte es und deswegen liebte ich es ebenfalls. Cian kam in diesem Sinne ebenfalls eher nach mir: ihm war das Anwesen peinlich, da es zu protzig wirkte.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich plötzlich eine Hand in meinem Schritt spürte. Verwirrt sah ich Jamie an. "Was soll das?" "Es hat geklingelt, die Mädels sind in den Garten gegangen und du träumst."
Ich zog Jai an mich. "Ich liebe dich!", murmelte ich und gab ihm einen Kuss. "Ich liebe dich mehr, glaub mir." "Jaja, nimm die Hand aus meiner Hose." Jamie grinste, befolgte aber meine Anweisung.
Gerade rechtzeitig, da meine Schwiegereltern die Küche betraten. "Ratet, wer diese Nacht betrunken aufgefunden wurde: unser Geburtstagskind!" Gaby verdrehte ihre Augen. "Was ist nur los mit ihm?" Ich zuckte mit den Schultern. "Wenn wir das wüssten, würde es anders laufen."
Cian-James Spencer
"Dad? Jamie?" Ich sah meine Eltern an. Beide saßen auf der Couch und schauten Fern. "Ich mache mir Sorgen um Dylan", erwiderte ich und setzte mich zu ihnen.
"Glaub uns, wir auch." Dad sah mich an. "Und deine Mutter hat uns erzählt, dass er wahrscheinlich die Klasse wiederholen muss. Er hat so viele Fehltage, dass er durchfällt." Ich seufzte.
"Und ob du es glaubst oder nicht, ein Mädchen aus seiner Klasse will ihm Nachhilfe geben." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Das arme Mädchen." Jamie lachte. "Hab ich auch gemeint."
"Vielleicht wird ja aus den beiden ein Paar. So wie in all diesen kitschigen Büchern. Und sie hilft ihm und bla, bla." Ich lächelte. "Dylan steht nicht auf Mädchen."
"Woher willst du das wissen? Immerhin hat er nie gesagt, dass er schwul ist." "Ich finde, dass man das in dieser Familie auch nicht sagen muss." Sofort sahen mich beide an.
"Stehst du auf Jungs?" Ich verdrehte meine Augen. "Nein. Aber Dylan. Da bin ich mir ziemlich sicher."
"Also können wir von dir Kinder erwarten?" Ich verdrehte meine Augen. "Für sowas habe ich keine Zeit."
"Sagst du jetzt. Aber glaub mir, dass kommt schneller, als du denkst. Und mit einmal hältst du so einen Winzling im Arm und hast Angst, dass er zerbricht oder du ihn nicht glücklich machen kannst."
"Ich bin glücklich. Ich habe die besten Eltern, die es gibt." Lächelnd stand ich auf. "Gute Nacht." "Nacht, mein Schatz." "Gute Nacht!"
Müde lief ich auf meine Etage und machte mich fertig, ging dann in mein viel zu riesiges Schlafzimmer. Dieser ganze Wohnstil war so peinlich! Klar, Jamie wollte mir und Dad etwas bieten, aber das war echt zu viel des Guten!
In diesem Sinne kam ich voll und ganz nach meinem Vater.
Seufzend legte ich mich auf mein riesiges Bett und deckte mich zu, sah meine Tischlampe an.
Draussen war es dunkel und die Dunkelheit war gefährlich. Hier drinnen war ich sicher, hier war es hell.
Es gab also keinen Grund zur Panik. Das Licht beschützte mich.
Herzlich willkommen zu DARKNESS!
Was wünscht ihr euch für dieses Buch?👻
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DARKNESS ∣ Fortsetzung zu Heavy Past
RomanceCian-James Spencer und Dylan Martinéz sind die wohl unterschiedlichsten Brüder, die es in Australien gibt. Doch eins haben sie gemeinsam: beide werden von der Dunkelheit umhüllt. Verfolgt hier die beiden Geschichten der Söhne von Jamie-Cormac & Char...