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Caitlyn Schmidt

Panisch und aufgeregt rannte ich in meinem Zimmer herum. Gleich würde Mr Spencer uns abholen!!!

"Cat! Jetzt bleib locker", lachte mein Bruder und hielt mich fest. "Es sind nur zwei Menschen." "Zwei Hammer geile sexy Menschen! Das sagst du doch selbst immer!" "Ja, weil ich schwul bin. Natürlich sehen sie gut aus. Genau so gut wie vor 20 Jahren. Aber sonst sind sie normale Menschen mit ein bisschen mehr Geld. Außerdem willst du etwas von dem Söhnchen."

Ich lächelte. "Cian ist so süß. Vielleicht auch ein bisschen dämlich und seltsam. Aber süß." "Er ist nicht dämlich", lächelte Darren. "Er ist Autist." Ich legte meinen Kopf schief. "Ach echt?" "Ja. Es ist nicht so stark ausgeprägt, wie bei den Meisten, aber es macht sich bemerkbar."

Es klingelte. "Oh mein Gott!", kreischte ich und hüpfte auf und ab, vergaß sogar zu fragen, woher mein Bruder dies wusste. Ich schnappte mir meine Tasche und rannte an Darren vorbei. An der Haustür stand bereits Dad. "Weg da! Ich muss sehen, ob Sie echt sind!", kreischte ich und sah in das Gesicht von Charlie Spencer!

Cian sah ihm so ähnlich! "Ich hatte recht!" Ohne zu überlegen umarmte ich Charlie. "Sie sind echt!" "Oh, äh, ja", lachte er und umarmte mich ebenfalls. "Cat, jetzt übertreib nicht." Dad zog mich zurück. "Aber Dad, er ist echt!" Ich sah Charlie an. "Wo ist Jamie??" 

"Er hat noch jemand anderen abgeholt." "Ein anderes Weib?", fragte ich skeptisch, weshalb alle lachten. "Nein, Johns Freund", lächelte Charlie. "Hast du deine Schwimmsachen?" Ich nickte. "Gut."

Wir alle folgten Charlie. "Schade, dass Mum nicht dabei sein kann." Ich sah Dad an. "Ja." Traurig lächelte er. "Aber wie du siehst, ist nicht alles an Australien doof." Dad legte seinen Arm um mich. "Vielleicht nicht alles", bestätigte ich aufgeregt.

Gemeinsam liefen wir zu einem großen Auto. Ich kannte mich nicht mit Autos aus, aber es war groß. "Ähm, haben Sie viele Autos?", fragte ich vorsichtig. "Nur drei. Wobei mein alter Pick-Up eher die Garage schmückt. Das Teil ist fast 30 Jahre alt, war mein erstes Auto." Ich lächelte.

"Wir überlegen, Cian eins zu kaufen. Das wäre weniger Stress für uns." Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinte, doch ich fragte erst einmal lieber nicht nach.

Ich setzte mich mit Darren auf die Rückbank. "Kommt Dylan auch?", entschied ich mich zu fragen. "Wir hoffen es, bezweifeln es aber. Seit einigen Monaten ist er nicht mehr er selbst."

Angeblich war er der Stricher der Schule. Sagen tat ich es trotzdem lieber nicht. Er war wirklich seltsam und aggressiv. Doch da er auch sehr viel gemobbt und verprügelt wurde, konnte ich ihn verstehen. Schließlich hatte ich selbst genug Probleme an der Schule, wovon meine Eltern nichts wussten.

Charlie Spencer fuhr fast aus der Stadt hinaus. Wir waren in einer sehr abgelegenen Straße. Die Häuser waren wirklich riesig. Alles waren riesengroße Paläste. Es war kein Vergleich zu dem Haus der Mütter von Cian.

"Cian weiß nichts davon, dass ihr bei uns seid. Ihm ist das alles sehr peinlich, denn er steht genau so wenig auf solch ein Geprotze wie ich." "Warum wohnen Sie dann hier?", fragte ich und sah dieses riesengroße Haus an. "Jamie liebt es. Er wollte schon immer ein viel zu großes Haus. Mit 18 hatte er bereits dieses Grundstück gekauft. Da war hier alles noch Grünfläche. Nach ein paar Jahren kamen dann die anderen Häuser dazu."

Als das Eisentor offen war, fuhr Charlie Spencer der Auffahrt entlang. "Es ist auch nicht weit vom Strand entfernt. Cian schwimmt gerne." "Ich weiß. John hat mir schon viel über ihn erzählt, damit ich überhaupt etwas über ihn weiß." Wir alle stiegen aus. "John ist sein bester Freund und auch irgendwie ein Coach. Denn wenn etwas nicht mit Training oder der Schule zu tun hat, ist mein Sohn ratlos. Also wende dich immer an John." Charlie Spencer lachte leicht.

Ich sah mich um. Am Rande des Weges waren Pflanzen gepflanzt. "Sind das Sukkulenten?", fragte ich neugierig. "Ja. Bei uns geht immer alles ein, also haben wir Wüstenpflanzen geholt." Dann schloss er die Haustür auf. Ich dachte, es würde ein riesengroßer Eingangsbereich kommen, wie es in solchen Häusern üblich war, doch ich hatte mich getäuscht. Es war ein riesengroßer Bereich mit Flur und Wohnzimmer in einem. So ein großes Wohnzimmer hatte ich noch nie gesehen!

Es war alles so liebevoll eingerichtet, man konnte sich hier nur sofort wohl fühlen! Überall hingen Bilder von der Familie oder Landschaftsbilder. Die Möbel waren schlicht und einfach, doch trotzdem sah es elegant aus und passte zu Jamie Spencer.

"Ich liebe es hier", flüsterte ich fassungslos zu Darren. "Ja, schon beeindruckend", erwiderte er.

Und dann sah ich den wahrhaftigen und lebendigen Jamie Spencer! "Oh mein Gott!", kreischte ich und musste Ihn einfach umarmen. "Mum war bei so vielen Konzerten von dir! Ich liebe deine Musik und ich wünschte, sie könnte dich jetzt sehen! Wir müssen unbedingt ein Foto machen, welches ich ihr zeigen kann!"

"Ich denke, das wird nicht nötig sein." Verwirrt sah ich ihn an. Er war so hübsch! Dann trat er zur Seite. "Mum!", rief ich überrascht. "Was machst du denn hier?!" Glücklich lief ich zu ihr und umarmte sie. "Jamie finanziert einen Pfleger", flüsterte sie in mein Ohr.

"Immerhin kann ich mir das doch nicht entgehen lassen. Du bist verliebt. Das ist etwas wunderbares. Ich muss diesen jungen Mann doch kennenlernen." "Er ist total toll. Hübsch, intelligent und doch etwas deppert", grinste ich auf deutsch. Mum lachte.

Keine Sorge, bei the Tape & Dark Times kommt auch in den nächsten Tagen wieder ein Update. :)

DARKNESS ∣ Fortsetzung zu Heavy PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt