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Dylan Martinéz

Außer Atem fuhr ich mir durch die Haare und sah an die Decke. "Du machst mich noch süchtig!", keuchte er. "Ist doch gut. So bleiben wir fit", grinste ich. "Ich wäre dafür, dass ich uns dann etwas koche." Darren sah mich an.

Ich beugte mich über ihn. "Und ich wäre dafür, dass wir noch etwas liegen bleiben." Sanft gab ich ihm einen Kuss. "Und was ist, wenn ich koche und wir im Bett essen?", fragte er. Lächelnd legte ich meinen Kopf auf seine Brust. "Und was ist, wenn ich dich nicht gehen lasse?"

Mit meiner Zunge berührte ich seinen Nippel. "Keine dritte Runde, Dylan!" Darren drehte mich auf den Rücken. "Ich werde jetzt etwas kochen." "Dann musst du aber nackt bleiben." "So lange ich meine Kochschürze umbinden kann." "Na gut." Ich gab ihm  einen langen Kuss.

"Aber du musst etwas schnelles kochen!" "Es muss gesund sein, Dylan." "Kannst du nicht eine Ausnahme machen? Ein paar Nudeln mit Tomatensoße?"

Darren überlegte. "Ich kann die Tomatensoße selbst machen. Dauert nur ein paar Minuten länger. Und du hättest deine Nudeln." Ich nickte. "Perfekt!" Als er aufstehen wollte, hielt ich ihn zurück und gab ihm einen langen Kuss. "Keine dritte Runde, Kleiner." "War ein Versuch wert", grinste ich und lehnte mich zurück.

Dann klingelte mein iPhone. Es war mein Bruder. Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch und nahm ab. "Was willst du? Du rufst nie an." "Was zieht man zu einem Date an? Ich kann ja schließlich nicht absagen." "Mit wem hast du denn bitte ein Date? Etwa mit Caitlyn?" "Ja. Nur wegen John."

Ich deaktivierte das Mikro und sah zu Darren. "Was ist die Lieblingsfarbe von deiner Schwester?" "Blau. Wieso fragst du?" Ich schaltete das Mikro wieder ein. "Zieh am besten ein blaues Hemd an. Sie steht auf blau."

"Woher weißt du das?" "Cian, ich bin mit diesem verrückten Huhn in einer Klasse." Dies war nicht einmal gelogen. "Hell- oder dunkelblau?" "Dunkelblau. Dazu eine dunkle Jeans." "Okay." "Und frag sie bitte auch über persönliche Sachen aus und rede nicht immer nur von dir. Das kannst du nämlich ziemlich gut", erwiderte ich ernst. "Wenn du das sagst."

Ich legte mich auf den Bauch. "Wann holst du sie ab?" "Gegen sechs." "Und wohin lädst du sie ein?" "Ins Seasons." "Sehr gut. Dann viel Spaß." Cian legte einfach auf. Er schien wirklich angepisst zu sein.

Dann spürte ich zwei Hände auf meinem Hintern. Sie fuhren immer weiter hinauf, dann legte sich Darren auf mich. "Hoffentlich behandelt er Cat gut." "Keine Sorge, die Kleine ist zäh. Das sehe ich jeden Tag in der Schule."

"Wie meinst du das?" "Ach, schon gut", erwiderte ich. Ich wollte nicht erzählen, wie sie dort behandelt wurde. Schließlich sollte auch niemand erfahren, wie es mir in der Schule erging. Was ich alles ertragen musste.

"Kommst du mit in die Küche?", flüsterte er in mein Ohr. "Nein. Ich beobachte alles von hier aus. Und jetzt zurück an den Herd, Mr Schmidt!", erwiderte ich ernst, weshalb Darren lachte. "Okay, Boss."

Darren ging von mir herunter, weshalb ich mich wieder auf den Rücken drehte. Er lief zurück in die Küche und stellte sich an den Herd.

Er war heiß. Unglaublich heiß!

"Erzähl mir mehr über dich", rief ich zu ihm. "Was willst du denn wissen? Das Wichtigste hast du doch bereits erfahren." Ich verdrehte meine Augen. "Dann eben die kleinen Details."

"Ich hasse Oliven und Linsen. Bei Leber muss ich direkt kotzen, schon alleine der Gestank ist widerlich! Ich hasse Grießbrei!" Leicht lachte ich. Darren klang so angewidert!

"Ich ernähre mich ausgewogen, da ich HIV Positiv bin, habe aber einmal im Monat eine Fressattacke, wo ich auch ungesund esse. Ist zwar für meinen Körper nicht gerade gut, aber jeder braucht mal so einen Tag." Ich lächelte. "Also isst du dann auch Pizza?" Darren nickte. "Bevor ich Positiv geworden bin, war das mein Standard Essen."

"In welchem Alter bist du Positiv geworden?" Noch immer hatte ich keine Antwort erhalten. Darren sah mich an. "Im Alter von 12 Jahren."

Für einen Moment sah ich ihn ungläubig an. "Wie bitte? Du hattest mit 12 Jahren Sex?" Darren drehte etwas am Herd und kam zu mir, setzte sich auf die Ecke des Bettes.

"HIV bekommt man nicht nur beim Sex, Dylan. Mein erstes Mal hatte ich mit 21." Ich sah ihn einfach nur an.

"Zu dem Zeitpunkt wusste es nur mein Vater. Wir hatten hier gelebt, hatten kaum Geld und ich war krank, hatte eine Impfung gebraucht. Nur leider war die Nadel nicht steril und ich hatte mich infiziert. Da hier sowieso alles scheiße war, zogen wir nach Deutschland, um neu anzufangen. Cat war sowieso noch ein Kleinkind. In Deutschland hatte sie schnell Freunde gefunden. Mit 15 hatte ich mich dann meiner Mutter anvertraut. Und als ich zwanzig wurde, bekam meine Mutter die Diagnose Krebs. Acht Jahre kämpfte sie dagegen an, währenddessen ist mein Bruder gestorben und es hat ihr ihre letzte Kraft geraubt." Darren machte eine Pause.  "Sie hat nur noch ein paar Wochen."

Ich lehnte mich gegen Darren. "Das alles tut mir so leid", flüsterte ich. "Du kannst doch nichts dafür." Darren gab mir einen Kuss auf die Stirn und lief wieder in die Küche.

Meinungen? Ich weiß, diese Story wird kaum (bis gar nicht) gelesen, aber ein paar Kommentare wären nett 😥

DARKNESS ∣ Fortsetzung zu Heavy PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt