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T E I L - E I N S

Charlie Spencer

Lächelnd sah ich Jai und James an. Es wirkte fast alles wie ein Traum! Es war so unreal, dass James nicht tot war!

"...oh, und das hier! Charlie's und mein erstes gemeinsames Cover für Vogue! Er war so aufgeregt!" "Weil ich diese blöden Fotoshootings und Interviews hasse", brachte ich mich mit ein. "Stimmt. Und trotzdem stehst du mir bei öffentlichen Auftritten bei." Jai lächelte mich verliebt an. "Weil ich dich liebe."

Ich stand auf und lief in die Küche, um noch ein paar Getränke zu holen, als wieder dieser Schmerz in meinem Arm und meiner Brust auftauchte. Ich ließ die Glasflasche auf den Boden fallen und krümmte mich.

Kurz wurde mir schwindelig, doch dann ging es wieder, weshalb ich erleichtert aufatmete.

"Alles okay?" Ich zuckte zusammen und drehte mich um. "Ja, dachte nur kurz, ich bekomme einen üblen Krampf im Arm", log ich Leon an. Es war meine übliche Ausrede, wenn es jemand mit bekam. "Ah." Unglaubwürdig nickte er. "Ich helfe dir."

Ich musterte Leon. Dunkelblonde Haare, braune Augen und ein Drei-Tage-Bart. Zudem war er ungefähr 1,90 Meter groß und sehr muskulös.

"Wie geht es jetzt mit euch weiter?", entschied ich mich zu fragen. "Das ist eine gute Frage. Wir wollen alles langsam angehen lassen. Von dem ganzen Geld, welches James bekommen hat, wollen wir uns eine Wohnung oder ein kleines Haus suchen und dann mit unseren richtigen Namen noch einmal heiraten. Danach wollen wir wahrscheinlich einfach ein entspanntes Leben. Die ganzen Jahre ging es ihm sehr schlecht. Er braucht diese Ruhe und Erholung. Mehr, als er glaubt."

"Und dazu muss er noch viel aufholen. Vor allem mit seiner Tochter." Leon nickte.

Als die Scherben im Mülleimer gelandet waren, wischte ich den Rest schnell auf. Diesmal schnappte sich Leon eine Wasserflasche und wir gingen gemeinsam zurück zu den anderen.

"Und das ist Lucie am Tag ihres Abschlusses", hörte ich Jamie sagen. "Sie ist so wunderschön", flüsterte James. "Wir haben auch alles auf Video."

Wir hörten die Haustür mit voller Wucht gegen die Wand knallen. "Cian! Bleib stehen!" "Lass mich in Ruhe!" "Bleib stehen!"

Ich pfiff so laut ich konnte mit meinen Fingern. "Gott, ich hasse es, wenn du das tust", murrte Jamie. "Ach, aber hinterher pfeifen darf ich dir", erwiderte ich. "Das ist ja dann auch sexy." Ich schüttelte meinen Kopf und lief in unseren großen Flur.

Cian stand auf der Treppe und schaute bockig drein. Caitlyn sah aus, als würde sie sich jeden Moment übergeben.

"Was ist denn los?" "Ich hätte mich nie auf sie einlassen dürfen! Sie hat einen Anderen!" "Ich habe keinen Anderen!" "Doch!" "Nein!" "Doch!" "Nein!" "Do-" Erneut pfiff ich, weshalb beide zusammen zuckten und nun still waren.

"Wir drei gehen jetzt nach oben", erwiderte ich und ich hasste es nur zu sehr, so hart zu ihnen zu sein. Doch es war manchmal der einzige Weg.

In Cians Zimmer angekommen, setzte sich mein Sohn wie eine beleidigte Leberwurst auf seinen Stuhl. Caitlyn und ich setzten uns auf sein Bett.

"Also, was ist los?", fragte ich und sah Caitlyn an. Von Cian würde ich keine Antwort bekommen, das wusste ich.

"Ich habe nichts mit Sonic. Aber er glaubt mir nicht." "Ich habe euch doch gesehen!" "Er hat mich getröstet!" "So ein Schwachsinn!" "Tut mir leid, dass es dir anscheinend nichts ausmacht! Aber mir schon!"

Okay, ich konnte nun offiziell sagen, dass ich bei diesem Geschrei nicht mehr hinterher kam.

"Caitlyn, was macht dir etwas aus?", fragte ich sie ruhig. "Na das eben", murmelte sie dann leise. Es schien, als würde sie sich plötzlich sehr unwohl fühlen.

"Es kann dir nichts ausmachen! Denn es ist nicht wahr!" Cian schrie und hielt sich die Ohren zu. "Ich kann nur helfen, wenn einer von euch beiden mich endlich aufklärt", flehte ich und sah zwischen beiden hin und her.

Und dann hörte ich ein leises "Ich bin schwanger."

DARKNESS ∣ Fortsetzung zu Heavy PastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt